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VELUX EHF CL: THW löst souverän das Ticket nach Köln

Champions League

VELUX EHF CL: THW löst souverän das Ticket nach Köln

CL, Viertelfinale, Rückspiel: 27.04.2014, So., 14.15: THW Kiel - HC Metalurg Skopje: 34:26 (19:11)

Update #3: Stimmen und KN-Artikel ergänzt

Der THW Kiel hat zum vierten Mal das "VELUX EHF Final4" in der Kölner Lanxess-Arena erreicht. Nach dem deutlichen 31:21-Hinspielsieg in Mazedonien entschieden die "Zebras" am Sonntagnachmittag auch das Heimspiel gegen HC Metalurg Skopje souverän mit 34:26 (19:11) für sich. Die 7.850 Zuschauer in der Sparkassen-Arena erlebten eine muntere Partie, in der Dominik Klein mit acht Treffern zum erfolgreichsten Schützen avancierte.

Beide Teams in Bestbesetzung

Obwohl der THW das Hinspiel in der Boris-Trajkovski-Halle am vergangenen Wochenende in überzeugender Manier gewonnen hatte und Gästetrainer Lino Cervar dem deutschen Rekordmeister bereits zum Weiterkommen gratuliert hatte, traten beide Mannschaften in vermeintlicher Bestbesetzung an. Alfred Gislason wollte erst gar keine Zweifel am Kieler Halbfinaleinzug aufkommen lassen und schickte daher seine Rückraumreihe mit Aron Palmarsson, Filip Jicha und Marko Vujin aufs Parkett, in der Abwehr vertraute er auf die 6:0-Deckung mit den beiden Kreisläufern Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek im Mittelblock.

Vugrinec sorgt für ausgeglichenen Start

Obwohl der THW das Hinspiel in der Boris-Trajkovski-Halle am vergangenen Wochenende in überzeugender Manier gewonnen hatte und Gästetrainer Lino Cervar dem deutschen Rekordmeister bereits zum Weiterkommen gratuliert hatte, traten beide Mannschaften in vermeintlicher Bestbesetzung an. Alfred Gislason wollte erst gar keine Zweifel am Kieler Halbfinaleinzug aufkommen lassen und schickte daher seine Rückraumreihe mit Aron Palmarsson, Filip Jicha und Marko Vujin aufs Parkett, in der Abwehr vertraute er auf die 6:0-Deckung mit den beiden Kreisläufern Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek im Mittelblock.

THW zieht davon

Nachdem Vugrinec wenig später seine erste Zeitstrafe kassierte, zogen die "Zebras" aber erstmals gehörig das Tempo an: Dominik Klein scheiterte zwar mit seinem ersten Versuch, doch Toft Hansen setzte nach und traf zum 6:5. Der Däne musste zwar wenig später ebenfalls auf der Bank Platz nehmen, doch nachdem der von Vujin bediente Ekberg zum 7:5 einnetzte, Jicha ein Kreisanspiel abfing und Klein per Gegenstoß auf 8:5 erhöhte, hatten sich die Kieler in der Summe nun bereits ein 13-Tore-Polster erarbeitet.

Gislason wechselt durch

Alfred Gislason reagierte und holte den etwas angeschlagenen Palmarsson sowie Vujin zu sich auf die Bank, Wael Jallouz und der zuvor bereits in der Abwehr eingesetzte Christian Zeitz durften nun ran. Die Wechsel zerstörten indes nicht den Kieler Spielfluss - eher im Gegenteil: Mit viel Tempo und Spielwitz wurde Metalurg Skopje nun auseinander genommen. Jallouz sorgte mit einem Hüftwurf zum 9:6 gleich für einen Paukenschlag. Dann fischte sich der starke Klein ein für den Rechtsaußen gedachtes Anspiel von Vugrinec, im Gegenstoß bediente Wiencek Ekberg zum 10:6, der nach einer Sjöstrand-Parade gegen Georgievski gar auf 11:6 erhöhte.

Klein, Zeitz und sehr viel Tempo

Und wenn Metalurg gegen die aufmerksame Kieler Deckung, die in der Schlussphase des ersten Durchgangs dennoch auf eine 5:1-Variante mit dem vorgezogenen Jallouz umgestellt wurde, einmal zum Torerfolg kam, konterten die "Zebras" direkt per schneller Mitte. Insbesondere der spielfreudige Zeitz in seinem letzten Champions-League-Heimspiel für den THW sowie der schnelle Klein wirbelten die Gäste immer wieder durch- und auseinander. Als das Duo in Coproduktion den 19:11-Pausenstand herstellte, zweifelte endgültig niemand mehr daran, dass der deutsche Rekordmeister zum zehnten Mal in der Vereinsgeschichte das Halbfinale in der Königsklasse erreichen würde.

Experimente in zweiter Halbzeit

Dies gab beiden Trainern für den zweiten Durchgang Zeit zum Experimentieren. Gislason bescherte auch Kapitän Jicha einen frühen Feierabend und beorderte stattdessen Klein auf die Spielmacherposition. Mit der Flügelzange Gudjon Valur Sigurdsson und Christian Sprenger sowie Torhüter Andreas Palicka brachte der THW-Coch zudem drei frische Kräfte. In ungewohnter Formation benötigten die "Zebras" ein wenig Anlaufzeit, die Metalurg nutzte, um durch Luka Cindric und Vugrinec leicht zu verkürzen. Doch für den 38-jährigen Slowenen war kurz nach Kleins siebtem Treffer frühzeitig Feierabend. Nach einem Schubser gegen Zeitz entschieden die lettischen Schiedsrichter auf eine Zeitstrafe, und da Vugrinec lautstark dagegen protestierte, holte er sich gleich noch eine - seine dritte - ab. Fortan sahen die Zuschauer in der Sparkassen-Arena eine teilweise zerfahrene Partie, die aber immer noch einige Leckerbissen zu bieten hatte. So beispielsweise Zeitz' Treffer zum 22:13, als der Linkshänder urplötzlich abschloss, während die Gäste darauf warteten, dass der THW den Abwehr/Angriff-Wechsel vollzog. Oder aber Sprengers Steal in der Abwehr, den er per Gegenstoß selbst zum 25:14 nutzte. Oder aber Palickas tolle Paraden bei den beiden Gegenstößen Ojleskis.

Doppel-Rot nach "Privatfehde"

Zudem entwickelte sich eine kleine Privatfehde zwischen Vugrinec-Ersatz Nikola Kedzo und Wiencek, die wie die zweite Halbzeit unentschieden endete: Nach einer weiteren Rangelei der beiden Streithähne sahen sie in der 53. Minute jeweils ihre dritte Zeitstrafe. Und während sich in der längst entschiedenen Partie beim THW besonders Jallouz noch viele Würfe nahm, gab auf Seiten Metalurgs der erst 18-jährige Rückraumspieler Filip Taleski in seinem ersten Champions-League-Einsatz mit drei Treffern eine erste Visitenkarte ab.

Am Mittwoch kommt Hannover-Burgdorf

Am deutlichen 34:26-Erfolg der "Zebras" konnten aber weder Taleski noch der in der Schlussphase aufdrehende Cindric noch etwas rütteln. So feierten letztlich 7.850 Fans zusammen mit ihrem THW die bereits vierte Teilnahme am "VELUX EHF Final4" in Köln, welches in diesem Jahr am 31. Mai und 1. Juni stattfindet und damit den krönenden Saisonabschluss bildet. Bereits am Sonnabend hatten sich MKB Veszprem (HUN), die SG Flensburg-Handewitt und Rekordchampion FC Barcelona (ESP) für die Finalrunde qualifiziert. Gegen wen der THW Kiel im Halbfinale antreten muss, entscheidet sich bei der Auslosung am Dienstagvormittag (siehe Extra-Bericht). Für die "Zebras" gilt indes erst einmal die volle Konzentration auf den Bundesliga-Endspurt, denn bereits am kommenden Mittwoch ist die TSV Hannover-Burgdorf in der Sparkassen-Arena zu Gast.