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THW Kiel mit knappem Sieg und knapper Niederlage beim ORLEN star Cup

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THW Kiel mit knappem Sieg und knapper Niederlage beim ORLEN star Cup

Die Sommerpause ist vorüber, der THW Kiel zurück in seiner heimischen Wunderino Arena: Am Sonntagnachmittag feierten die Zebras mit über 5000 Fans beim Dreier-Turnier gegen HSV Hamburg und Orlen Wisla Plock um den ORLEN star Cup endlich das lang ersehnte Wiedersehen. Auf dem Spielfeld lief dagegen nicht alles nach Wunsch für den Deutschen Meister. Nach der knappen 23:24 (11:15)-Niederlage gegen den ambitioniert agierenden Nordrivalen HSV mussten sich die Spieler von Trainer Filip Jicha mit Rang zwei zufrieden geben. Die Hamburger hatten Orlen Wisla Plock bereits in der ersten Partie mit 17:15 (11:8) Toren niedergerungen, standen nach dem Erfolg über den THW damit vorzeitig als Turniersieger fest. Das Abschlussspiel entschied der THW dann mit 18:17 (8:9) Toren gegen die Polen für sich, sicherte sich damit Rang zwei.

Wiencek bester Spieler des Turniers

Immerhin wurde mit Patrick Wiencek ein THW-Spieler zum besten Turnier-Akteur gewählt, bei den Torhütern sah die Jury den Hamburger Jens Vortmann vorn. Die Freude über seine Ehrung zum besten Turnierspieler war allerdings getrübt. Patrick Wiencek haderte mit dem Abschneiden seiner Mannschaft und der phasenweise durchwachsenen Leistung. Drei Tage vor dem Pixum Supercup am Mittwoch in Düsseldorf gegen die Rhein-Neckar Löwen und eine Woche vor dem Saisonstart in der Bundesliga bei der HBW Balingen-Weilstetten lief es noch nicht rund beim Deutschen Meister. „Bei uns fehlt es noch an einigen Dingen, das haben wir heute gesehen", so der Kreisläufer, der in beiden Partien bester Torschütze seiner Mannschaft war, außerdem gewohnt zuverlässig in der Abwehr agierte. "Wir müssen uns definitiv am Mittwoch steigern, sonst bekommen wir Probleme. Wir waren einfach nicht bissig genug, haben bei der Niederlage gegen den HSV nicht richtig zugepackt."

Zwei Neuzugänge im Aufgebot

Grund zur Freude hatten die vier Kieler Neuzugänge, die ihr neues Handball-Zuhause kennenlernten, sich beim Fanfest vor dem Cup erstmals ihrer neugierigen Fangemeinde präsentierten. Es waren aufregende Momente für den Färinger Elias Ellefsen á Skipagotu und Torhüter Magnus Bierfreund, die im Aufgebot standen. Á Skipagotu bekam in den Spielen über zweimal 20 Minuten viele Minuten Einsatzzeit, bedankte sich mit lichten Momenten, wollte manches Mal aber auch zuviel. Das erste Tor erzielte der Färinger nach sieben Minuten zum zum 4:4 gegen den HSV, gegen Plock erwies er sich zudem als sicherer Siebenmeterschütze, traf zweimal von der Linie. Für den jungen Kieler Magnus Bierfreund erfüllte sich schon nach wenigen Minuten ein Traum, als er von Jicha für rund fünf Minuten zwischen die Pfosten gestellt wurde, und eine Parade gegen den HSV zeigte.

Gurbindo und Gerard verletzt

Der Turnier-Rahmen war perfekt: Als Einstimmung hatte der THW ein Fan-Fest auf dem Vorplatz der Wunderino Arena mit Musik und vielen Aktionen vorangestellt, gut gelaunte Fans hatten bei großartigem Wetter ihren Spaß, wurden eingestimmt auf das Handballfest in der Arena. Mit leichten Verletzungen waren dagegen der Franzose Vincent Gerad (Adduktoren) und der spanische Linkshänder Eduardo Gurbindo (Muskelverletzung im Oberschenkel) zum Zuschauen verurteilt. Premiere in der Wunderino Arena hatte auch die neue Videoanlage zur Unterstützung der Schiedsrichter, die bei diesem Turnier getestet wurde. In der kommenden Saison soll der Videobeweis auch in der Handball-Bundesliga Unklarheiten beseitigen, den Schiedsrichtern als Hilfe zur Seite stehen.

HSV startet mit Sieg gegen Plock

Die Hamburger hatten ihre besten Akteure in ihrem Torhütergespann Johannes Bitter/Jens Vortmann, die über die gesamte Spielzeit ein sicherer Rückhalt waren. Der Bundesligist zog nach dem 8:8 in der 16. Minute dank der Tore von Rechtsaußen Bo Andersen auf 11:8 davon, stellte gleich nach dem Wechsel auf 12:8, leistete sich dann aber eine Auszeit und lag nach 31 Minuten mit 12:13 zurück. Beide Teams waren lange Zeit auf Augenhöhe, auch weil Ex-Zebra Miha Zarabec klug Regie führte und selbst zweimal krachend traf. Die letzten Minuten gehörten dann dem HSV, Kreisläufer Niklas Weller entschied die Partie schließlich mit seinem Doppelpack zum 17:15.

ORLEN star Cup: ORLEN Wisla Plock – HSV Hamburg 15:17 (8:11)

ORLEN Wisla Plock: Alilovic, Jastrzebski; Daszek (1), Zarabec (2), Wielgucki, Piroch, Marchewka (1), Scroczyk, Serdio, Susnja (1), Michalowicz (1), Fazekas, Krajewski (2/2), Perez (6/4), Terzic, Dawydzik, Mihic, Mindegia (1), Zhitnikov; Trainer: Sabaté
Handball Sport Verein Hamburg: Bitter, Vortmann; Magaard (3), Tissier, Lassen (4), Weller (2), Axmann, Bo Andersen (4/1), Niemann, Hartwig (1), Severec, Bergemann (2), Bekendorf, Valiullin (1); Trainer: Jansen

Schiedsrichter: Matthias Klinke / Sebastian Klinke
Siebenmeter: THW: 4/2 (Bitter hält Ekberg (7.), Vortmann hält Ekberg (32.)
Zeitstrafen: THW: 1 (Wiencek (27.)) / HSV H: 2 (Hartwig (22.), Severec (28.))
Zuschauer: 5020 (Wunderino Arena, Kiel)

THW verliert gegen Hamburg

Die Hamburger gingen schnell durch Kreisläufer Andreas Magaard in Front, doch die Kieler glichen aus, legten durch einen 3:0-Lauf von Patrick Wiencek auf 3:2 vorn. Bis zum 8:8 in der 13. Minute spielten beide Mannschaften auf Augenhöhe, dann zog der HSV auf 14:9 davon. Grund waren vor allem frei verworfene Bälle der Zebras, die vor allem am glänzenden Vortmann im Hamburger Tor scheiterten. Nach dem 10:15 traf Harald Reinkind zum 11:15-Pausenstand. Auch nach dem Wechsel hielt der HSV den THW lange Zeit auf Abstand (16:21 in der 30. Minute), die Kieler kämpften sich erst in der Schlussphase heran, das 23:24 von Erik Johansson kam allerdings dann zu spät.

ORLEN star Cup: THW Kiel – HSV Hamburg: 23:24 (11:15)

THW Kiel: Bierfreund (16.-20., 1 Parade.), Mrkva (1-16., 21.-40., 6 Paraden); Duvnjak (2), Reinkind (2), Landin, Øverby (2), Wiencek (6), Ekberg (2/2), Faust, Johansson (4), Dahmke (1), Schwormstede, Wallinius, Bilyk (2), á Skipagøtu (2); Trainer: Jicha
Handball Sport Verein Hamburg: Bitter (1.-20., 6/1 Paraden), Vortmann (21.-40., 6/1 Paraden); Magaard (3), Tissier (2), Lassen (3), Weller (5), Axmann, Bo Andersen (6/1), Niemann, Hartwig (4), Severec (1), Bergemann, Benkendorf, Valiullin; Trainer: Jansen

Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Siebenmeter: Plock: 6/6 / HSV H: 2/1
Zeitstrafen: Plock: 2 (Marchewka, Srcoczyk) / HSV H: 1 (Severec)
Zuschauer: 5020 (Wunderino Arena, Kiel)

THW Kiel holt sich mit Sieg gegen Plock Platz zwei

Wie schon gegen die Hamburger fanden die Zebras nur schwer in die Partie, lagen nach acht Minuten mit 2:5 Toren zurück. Der junge Jarnes Faust von Rechtsaußen, Nikola Bilyk aus dem Rückraum und Patrick Wiencek, der ein großartiges Anspiel von á Skipagotu in die Plocker Maschen jagte, glichen dann zum 5:5 aus. Wer gehofft hatte, dass die Kieler jetzt das Heft in die Hand nehmen würden, sah sich aber getäuscht. Nach 17 Minuten lagen die Polen mit 9:6 vorne, á Skipagotu und Magnus Landin verkürzten bis zum Pausenpfiff immerhin auf 8:9. In der zweiten Halbzeit waren die Zebras das bessere Team und hatten mit Tomas Mrkva einen starken Torhüter zwischen den Pfosten. Sie lagen auch stets knapp in Front, mussten aber bis zur letzten Minute um den Erfolg zittern. Nach Överbys Traumtor zum 18:17 war es Mrkva, der den Kieler Sieg mit seiner Glanzparade gegen Michal Daszek sicherte.

ORLEN star Cup: ORLEN Wisla Plock - THW Kiel 17:18 (9:8)

ORLEN Wisla Plock: Alilovic (32.-40., 3 Paraden), Jastrzebski (1.-32., 6/1 Paraden); Daszek, Zarabec (1), Wielgucki, Piroch (1), Marchewka, Scroczyk (1), Serdio (4), Susnja, Michalowicz, Fazekas, Krajewski (3/3), Perez (2), Terzic, Dawydzik (1), Mihic (1), Mindegia, Zhitnikov (3); Trainer: Sabate

THW Kiel: Bierfreund (n.e.), Mrkva (1.-14., 8 Paraden); Duvnjak, Reinkind, Landin (1), Øverby (2), Wiencek (4), Ekberg (3/2), Faust (2), Johansson (2), Dahmke (1), Schwormstede (n.e.), Wallinius, Bilyk (1), á Skipagøtu (2/2); Trainer: Jicha

Schiedsrichter: Steven Heine / Sascha Standke
Siebenmeter: Plock: 3/3 / THW: 4/3 (Jastrzebski hält Landin)
Zeitstrafen: Plock: 4 (Terzic, 2x Susnja, Sroczyk) / THW: 3
Zuschauer: 5020 (Wunderino Arena, Kiel)

Text: Reimer Plöhn / Fotos: Sascha Klahn