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EHF Euro 2022: Norwegen schlägt Deutschland

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EHF Euro 2022: Norwegen schlägt Deutschland

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat auch das zweite Hauptrunden-Spiel bei der EHF EURO 2022 in Ungarn und der Slowakei verloren. Gegen Norwegen fehlte der nach zahlreichen positiven Covid19-Tests neuformierten DHB-Auswahl neben Durchschlagskraft im Angriff auch ein wenig Glück. Um nach dem 23:28 (12:14) gegen die Skandinavier noch das Halbfinale zu erreichen, benötigt die deutsche Mannschaft nun zwei Siege aus den Partien gegen Schweden und Russland sowie ein wenig Schützenhilfe, während die Norweger Kurs Halbfinale hielten.

SEIT FAST ZEHN JAHREN DABEI

Wie schon gegen Spanien am Vortag startete das Team von Bundestrainer Alfred Gislason auch gegen Norwegen stark in die Partie. Die Abwehr hatte sich gut auf den norwegischen Rückraum mit den beiden Kielern Sander Sagosen und Harald Reinkind eingestellt, und vorne wurden die Chancen genutzt. 5:3 führte Deutschland nach elf Minuten, ein Doppelschlag von Reinkind und Sagosen brachte dann aber Norwegen erstmals in Führung. Norwegens Coach Christian Berge, der sich später mit einer Auszeit kurz vor Schluss bei klarem Spielstand noch den Unmut der rund 2000 Zuschauer zuziehen sollte, wechselte trotzdem seinen Rückraum durch - und mit diesem bekam Norwegen die Partie in den Griff, weil vor allem Erik Toft von der deutschen Defensive nicht zu stoppen war. Trotzdem: Nach Patrick Wienceks 12:14 kurz vor der Halbzeit-Sirene konnten die vielen deutschen Fans auf den Tribünen weiter auf einen Sieg ihrer Mannschaft hoffen. 

Deutschland ohne Fortune

Das änderte sich allerdings - wie schon am Vortag - mit Wiederanpfiff. Wieder versäumte es die DHB-Auswahl zum Start des zweiten Durchgangs, dem Gegner zuzusetzen. Allerdings fehlte in dieser Phase häufig auch das Glück. Bezeichnend war das 12:16: Petter Överby, der im Sommer zu den Zebras wechseln wird und in der Abwehr kompromisslos agierte, scheiterte vom Kreis an Torhüter Johannes Bitter, der Ball prallte allerdings auf dessen Hinterfuß und von dort ins Tor. Eine Viertelstunde vor Schluss sorgte dann eine umstrittene Zeitstrafe für Wiencek für die Vorentscheidung: Sander Sagosen zeigte beim 22:17 seine ganze Klasse, und Norwegen ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen. "Player of the match" wurde Toft, der wurfgewaltig sieben Treffer erzielte. Sagosen kam auf vier Treffer in 37 Minuten Einsatzzeit, Reinkind erzielte drei Tore in 23 Minuten. Auf deutscher Seite traf Patrick Wiencek zweimal, Rune Dahmke wurde nicht eingesetzt. 

Deutschland – Norwegen 23:28 (12:14)

Deutschland: Bitter (1.-36. und ab 53. Minute/10 Paraden), Rebmann (36.-53./2) – Golla 4, Wiencek 2, Reichmann 2, Wiede 2, Zerbe 2, Köster 3, Weber 3, Dahmke n.e., Stutzke 1, Ernst, Steinert 1, Schmidt 1, Zieker 2, Drux.
Norwegen: Bergerud (1.-60. Minute/12 Paraden), Sæverås (n.e.) – Aga, Sagosen 4, Barthold 4/1, Øverjordet 2, Øverby 1, Toft 7, Tønnesen 1, Bjørnsen 3, Gullerud, O’Sullivan 1, Reinkind 3, Solstad 2, Gulliksen, Blonz n.e.

Schiedsrichter: Lah/Sok (Slowenien)
Strafminuten: GER 4 (Drux, Wiencek), NOR 6 (Øverby, Toft, Sagosen)
Siebenmeter: GER 1/0 (Reichmann an den Pfosten), NOR 1/1
Spielfilm: 2:0, 5:3 (11.), 6:8, 8:10 (25.), 9:12, 12:14 – 12:16, 14:18 (36.), 17:20, 19:25 (53.), 21:25, 23:28
Zuschauer: 2026 in Bratislava.

Deutschland braucht zwei Siege für das Halbfinale

Schweden, am Sonntag (18 Uhr, ARD) nächster Gegner der deutschen Mannschaft, besiegte Polen mit 28:18. THW-Toptorschütze fehlte erneut aufgrund eines positiven Covid19-Tests. Zudem besiegte Spanien die Auswahl Russlands mit 26:25, weil die Ost-Europäer nach Abpfiff noch mit einem Siebenmeter am Pfosten scheiterten. In der Tabelle der Hauptrunden-Gruppe II führen die ungeschlagenen Spanier (6 Punkte) jetzt vor Norwegen (4), Schweden (4) und Deutschland (2). Die DHB-Auswahl trifft zum Vorrunden-Abschluss am Dienstag (18 Uhr) auf Russland, während es Norwegen am Sonntag (20:30 Uhr, live bei sportdeutschland.TV) im Top-Spiel mit Spanien und am Dienstag (20:30 Uhr) im Skandinavien-Duell mit Schweden zu tun bekommt.