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KN: Sigurdsson verliert vierten Rückraumspieler

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KN: Sigurdsson verliert vierten Rückraumspieler

Stuttgart. Die Hiobsbotschaften nehmen für die deutschen Handballer kein Ende. Gestern musste bereits der vierte Akteur für die WM in Katar (15. Januar bis 1. Februar) passen. Der Göppinger Spielmacher Tim Kneule verpasst wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel das Turnier im Scheichtum. Zuvor hatten mit Steffen Fäth (Wetzlar/Entzündung der Patellasehne), Finn Lemke (Lemgo/Mittelhandbruch) und Sven-Sören Christophersen (Hannover-Burgdorf/Fingerbruch) schon drei weitere Rückraumspieler ihre WM-Teilnahme absagen müssen.

Auch Kneule fehlt bei der Handball-WM

"Für Tim tut es uns Leid, aber auch solche Nachrichten sind die Realität einer Turniervorbereitung", sagte Teammanager Oliver Roggisch, nachdem der 28-jährige Kneule das Quartier in Stuttgart verlassen hatte und die letzten Testspiele gegen Tschechien heute (20.15 Uhr/Sport1) in Stuttgart und morgen (16.45 Uhr/ARD) in Mannheim allenfalls am heimischen Fernseher erleben wird. Roggisch betonte, dass Bundestrainer Dagur Sigurdsson nur „zu hundert Prozent fitte Spieler mit nach Katar nehmen“ könne. Kneule hatte schon den Kurzlehrgang Ende des vergangenen Jahres in Frankfurt sowie die Testspiele gegen Island verpasst. Eine Nachnominierung im WM-Verlauf ist aber möglich. Die Probleme für Sigurdsson werden somit größer. Halten die Nerven vor dem gegnerischen Tor? Ist der Rückraum trotz der Ausfälle WM-tauglich? Wie fit ist Michael Kraus? Diese drei Fragen treiben den Bundestrainer eine Woche vor dem WM-Start um. Antworten sollen die Tests gegen die Tschechen um THW-Kapitän Filip Jicha geben. "Diese Spiele sind enorm wichtig, um unsere Vorbereitung abzuschließen und zu zeigen, dass wir bereit sind für das Turnier", sagte Dagur Sigurdsson vor der richtungweisenden Generalprobe. Nach Kneules Pech führt wohl kaum noch ein Weg an Rückkehrer Kraus vorbei. Der Göppinger steht erstmals unter Sigurdsson im deutschen Aufgebot, vier Monate nach seinem Freispruch vom Vorwurf eines Dopingkontrollverstoßes. „Es geht darum, Handball zu spielen. Und das kann ich“, sagt Kraus vor seinem Comeback selbstbewusst. Der lädierte linke Oberschenkel machte zumindest im Training keine Probleme mehr: "Der Muskel hält. Ich spüre gar nichts mehr, und das ist das allerwichtigste." Der 31-Jährige (118 Länderspiele) ist neben Torhüter Carsten Lichtlein (34/184 Länderspiele) nicht nur der erfahrenste Akteur im aktuellen Kader, sondern auch der zweite verbliebene Weltmeister von 2007 im Aufgebot für die Tschechien-Spiele. Bundestrainer Sigurdsson schürte noch mal die Hoffnungen von Kraus auf eine erneute WM-Teilnahme. "Es spricht sehr viel für ihn", sagte der 41-Jährige: "Er passt sehr gut in diese Truppe. Jetzt müssen wir schauen, ob er fit ist." Erst nach den Tschechien-Spielen entscheidet der Isländer, welche 18 Akteure am kommenden Dienstag mit zur Wüsten-WM fliegen werden. Er könnte es sich leicht machen: Der Kader für Stuttgart und Mannheim umfasst nach Kneules Ausfall genau 18 Kandidaten.  (aus den Kieler Nachrichten vom 9.1.2014)