WM 2017: Kroatien verpasst Bronze

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WM 2017: Kroatien verpasst Bronze

Kein Happy-End für Domagoj Duvnjak und die kroatische Nationalmannschaft bei der Handball-WM in Frankreich. Trotz zwischenzeitlicher Acht-Tore-Führung unterlag der EM-Dritte am Samstagabend im Spiel um die Bronzemedaille Slowenien mit 30:31 (18:13).

Kroatien mit 45 starken Minuten

Keine 24 Stunden nach der dramatischen und enttäuschenden 25:28-Halbfinalniederlage nach Verlängerung gegen Norwegen zeigte sich Kroatien gut erholt. Zwar legte Slowenien auch bedingt durch eine frühe Zeitstrafe gegen Duvnjak in der Anfangsphase vor, doch danach übernahmen die Kroaten das Kommando: Drei Gegenstößen in Folge (einmal Duvnjak, zweimal Strlek) brachten eine 5:3-Führung. Bis zum 8:9 (17.) durch Henigman hielt Slowenien noch einigermaßen dagegen, doch bis zur Pause sorgten insbesondere Cindric und Sebetic bis zum 18:13-Halbzeitstand für klare Verhältnisse. Im zweiten Durchgang konnte Kroatien sogar noch weiter erhöhen: Nach zwei Steals von Duvnjak und dem Treffer des Kapitäns zum zwischenzeitlichen 22:15 (39.) nahm Sloweniens Coach Veselin Vujovic eine Auszeit und wechselte durch. Seine Mannschaft gab aber keineswegs auf, auch nicht, nachdem Duvnjak und Kontrec gar auf 24:16 (40.) erhöhten. Den Slowenen gelang im Angriff nun mehr, besonders Kreisläufer Blagotinsek war in dieser Phase kaum zu stoppen. Da aber Kroatien - auch dank der insgesamt sieben Assists von Duvnjak - zumeist ebenfalls erfolgreich abschließen konnte, blieb der Vorsprung bis zum 27:21 (47.) komfortabel.

Slowenien dreht Partie in Schlussminuten

Doch so langsam merkte man den Kroaten an, dass sie erst am Vortag über 70 Minuten gehen mussten. Als Bezjak sich in der 50. Minute zum 23:27 durchtankte, nahm Babic eine Auszeit. Cindric und Horvat trafen zwar zum 29:24, doch danach gelang dem EM-Dritten nicht mehr viel im Angriff. Insbesondere die junge Garde um Janc, Grebenc und Cingesar der Slowenen machte die Partie urplötzlich wieder spannend, und nach einem Kempa-Trick von Dolenec auf Mackovsek war vier Minuten vor Spielende der 28:29-Anschluss hergestellt. Babic nahm seine letzte Auszeit, doch während Horvats Heber an der Latte landete, besorgte Linksaußen Cingesar den Ausgleich. Sebetic und Janc setzten die nächsten Treffer, ehe Strlek an Lesjak scheiterte und Mackovsek Slowenien eine Minute vor Schluss erstmals seit der Anfangsphase wieder in Führung warf. Kroatien hatte den letzten Angriff, konnte aber keinen Spieler in eine gute Wurfposition bringen, so dass Duvnjak bei drohendem Zeitspiel abschließen musste. Doch der Wurf des THW-Kapitäns wurde geblockt, Slowenien drehte in den letzten zehn Minuten eine fast schon verloren geglaubte Partie und gewann damit seine erste WM-Medaille. Schade für Domagoj Duvnjak, der im Bronze-Spiel noch einmal eine starke Partie zeigte. Doch vier Tore, sieben Assists und vier Steals waren am Ende nicht genug. Am Sonntag (17:30 Uhr, live auf http://handball.dkb.de) steigt das Endspiel zwischen Gastgeber Frankreich und Norwegen.