Vorbericht Heimspiel Berlin

Bundesliga

Vorbericht Heimspiel Berlin

Sechs Partien stehen für den THW Kiel noch bis zum Saisonende der DKB Handball-Bundesliga auf dem Plan. Sechs Begegnungen, in denen es für die "Zebras" um jeden Zähler geht. "Wir haben jetzt nur noch Endspiele", weiß THW-Mittelmann Miha Zarabec. "Wir wollen alle Begegnungen gewinnen." Der nächste Gegner der Kieler hat es in sich: Am Donnerstag gastieren die Füchse Berlin an der Förde, die mit nur drei Punkten Rückstand auf den Tabellenführer aus Mannheim noch leise von der Meisterschaft träumen können und ein direkter Konkurrent der Schwarz-Weißen im Kampf um die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb sind. "Das ist eine starke Mannschaft, die sehr stabil ist. Es wird eine richtig harte Aufgabe für uns, gegen die Füchse zu gewinnen", sagt Zarabec, der gegen die Hauptstädter auch auf den Faktor "weiße Wand" setzt: "Ich hoffe, dass unsere Fans uns wieder mit dieser unglaublichen Hexenkessel-Atmosphäre unterstützen, viel Druck auf den Gegner ausüben. Unsere Fans können uns damit richtig helfen." Anpfiff in der ausverkauften Sparkassen-Arena ist um 19 Uhr, Sky überträgt live aus Kiel.

Füchse greifen an

Den Kieler Handball-Fans steht am Donnerstag ein echtes Top-Spiel ins Haus. Die Bilanz zwischen dem Rekordmeister und den Füchsen spricht dabei klar für den THW: Von bisher 33 Bundesliga-Spielen gegen die Füchse Berlin gewannen die Zebras 26 Partien, dreimal gab es ein Unentschieden (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). So wie auch im Hinspiel, in dem Niclas Ekberg nach dramatischen, leidenschaftlichen und von wechselnden Führungen geprägten 60 Minuten mit einem verwandelten Siebenmeter nach der Schlusssirene beim 25:25 (siehe Spielbericht) noch einen Punkt rettete. "Dieses Spiel hat alles geboten, was man sich als Fan unseres Sportes wünscht", erinnert sich THW-Trainer Alfred Gislason an die Partie an der Spree - und blickt voraus: "Am Donnerstag wird es mit Sicherheit noch intensiver zugehen." Denn der zweimalige IHF-Super-Globe-Sieger aus der Hauptstadt will jetzt auch in der DKB Handball-Bundesliga ganz nach oben. Und dabei lässt er sich auch nicht von personellen Rückschlagen aus dem Konzept bringen. Die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic liegt aktuell klar auf Königsklassen-Kurs und kann angesichts von nur drei Punkten Rückstand auf die Rhein-Neckar Löwen sogar noch von der Meisterschaft träumen.

Petkovic Motor des Erfolgs

Erfolgreicher Coach: Velimir Petkovic

Motor des Berliner Erfolges ist Trainer Velimir Petkovic. Der Hauptstadtklub ist die vierte Station von Petkovic in der DKB Handball-Bundesliga - und sie könnte seine erfolgreichste werden. In der Liga sind die Füchse klar auf Königsklassen-Kurs und haben am kommenden Sonntag das erste Viertelfinale im EHF-Cup gegen RK Nexe Nasice vor der Brust. In der DKB Handball-Bundesliga saß Petkovic für die Berliner seit Dezember 2016 bisher 47 Mal (32/6/8) auf der Bank. Seine Bilanz ist eindrucksvoll: 32 Siege und sechs Unentschieden fuhr die Mannschaft seitdem ein, nur acht Partien gingen verloren. Kein Wunder, dass Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning gemeinsam mit Petkovic inzwischen Nägel mit Köpfen gemacht und den Vertrag um zwei Jahre bis 2020 verlängert hat. Auf seine humorige Art kommentierte Petkovic die Unterschrift mit den Worten: "Die Rente kann warten." Hanning lobte indes: "Petko hat den Laden einfach im Griff, deshalb freuen wir uns über die weitere Zusammenarbeit."

Nenadic-Wechsel ohne Negativ-Effekt

Bester Torschütze: Nationalspieler Steffen Fäth erzielte bisher 129 Tore für die Füchse

Wer den Füchsen nach dem Winterwechsel von Petar Nenadic (Telekom Veszprem/Ungarn), der zwar die Kassen füllte, aber auch den bis dato herausragenden Spieler aus dem Mannschaftsgefüge riss, einen Einbruch prophezeit hatte, wurde inzwischen längst eines Besseren belehrt: Nur drei Punkte ließen die Füchse nach der Europameisterschaft im Januar im Ligabetrieb lieben. In Flensburg unterlagen die Berliner klar mit 21:29, überraschend gaben sie zudem beim 24:24 in Stuttgart einen Zähler ab. Allerdings: Nach einem Fünf-Tore-Rückstand zur Pause retteten sich die Hauptstädter in Baden-Württemberg zumindest zu diesem Remis, das bisher der einzige echte Ausrutscher in dieser Bundesliga-Saison blieb. Zuvor hatten die Füchse - noch mit Nenadic - lediglich in Hannover (27:33), im Hinspiel gegen den THW (24:24), gegen Flensburg (26:30) und Madeburg (26:26) und bei den Löwen (23:37) Federn gelassen.   

Berliner reagieren mit Neuverpflichtungen

Linkshänder Fabian Wiede spielt häufig auf der Berliner Mittelposition

Dabei sind die Berliner in dieser Saison personell arg gebeutelt. Paul Drux brachte anstelle der erhofften EM-Medaille einen Meniskusriss mit aus Kroatien. Kaum genesen zog sich Drux einen Bänderriss im Sprunggelenk zu. Weil dazu noch Marko Kopljar (Achillessehnenriss) ausfällt und sich Spielmacher Steffen Fäth mit Schulterproblemen herumplagt, hängt viel an der mannschaftlichen Geschlossenheit - und an Petkovic: "Ich denke, dass man sich als Trainer um viel mehr als nur das rein sportliche Geschehen kümmern muss“, schmunzelt Petkovic, "ich bin Coach, Motivator, Psychologe und Moderator, das ist der Anspruch." Personell reagierten die Berliner während der laufenden Saison mit Nachverpflichtungen. Stipe Mandalinic kam im November aus Zagreb. Dazu ergänzten der Däne Johan Koch (zuvor Kadetten Schaffhausen) und Oliver Milde vom Zweitligisten VfL Lübeck-Schwartau das Team, das wir Ihnen bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorgestellt hatten. Einen letzten Auftritt in der Sparkassen-Arena gibt es am Donnerstag für Petr Stochl: Der tschechische Torhüter, der am Dienstag seinen 42. Geburtstag feiert und mit Silvio Heinevetter ein starkes Gespann zwischen den Pfosten bildet, beendet nach zwölf Jahren in Berlin seine Karriere.

Großes Programm rund um die Partie

Die Berliner reisen am Mittwoch selbstbewusst nach Kiel: Sonntag schossen sie sich dank eines überrageden Heinevetter und des besten Torschützen Steffen Fäth mit 33:19 gegen Frisch Auf! Göppingen richtig warm für das Spiel in Kiel. So oder so: "Uns erwartet am Donnerstag eine richtig schwere Partie", sagt THW-Linkshänder Steffen Weinhold. "Anders als in Ludwigshafen müssen wir 60 Minuten alles geben, um die zwei Punkte in Kiel zu behalten. Aber das ist unser klares Ziel!" Schiedsrichter der Begegnung sind Peter Behrens und Marc Fasthoff, der Anpfiff ertönt um 19 Uhr. Sky überträgt live aus der ausverkauften Sparkassen-Arena, zeitnahe Informationen liefern wie gewohnt der Ticker auf der THW-Homepage und der #THWlive-Twitter-Ticker. Im Ticket-Center der Arena gibt es bis zum Anpfiff noch Karten für das Viertelfinal-Hinspiel am Sonntag in der VELUX EHF Champions League zu kaufen (auch im Online-Ticketshop!). Den 10.285 Fans wird auch rund um das Heimspiel ein großes Programm geboten: In den Fanshops gibt es das Bundesliga-Trikot weiterhin zum Aktionspreis ab 49,99 Euro und das Torwart-Trikot ab 39,99 Euro. Sieben Aussteller informieren bei der Gesundheitsmesse im Umlauf über ihre Angebote und die "gesund & fit"-Partnerschaft mit dem THW Kiel, und nach der Partie wird Linksaußen Raul Santos zum Interview in der Fan-Arena (Arena-Seite Ziegelteich) erwartet. Zuvor heißt es aber 60 Minuten lang: Macht mehr Lärm für die Zebras - auf geht's ins erste Liga-Endspiel, Kiel!