KN: Überwiegend sonnig

Bundesliga

KN: Überwiegend sonnig

Ludwigshafen/Kiel. Gute Laune auf beiden Seiten, dazu mehr als 20 Grad und strahlender Sonnenschein in der Rheinpfalz: Nach der Bundesligapartie zwischen den Eulen Ludwigshafen und dem THW Kiel strichen am Sonntagnachmittag alle Beteiligten die positiven Aspekte des 25:21-Erfolgs der Zebras ( siehe THW-Spielbericht)  heraus. Doch aufgrund der Schlussphase mischten sich beim Rekordmeister kleine Wölkchen in die sonnigen Gemüter.

THW nimmt das Positive mit ins Füchse-Spiel

"Es ist immer schön, nach Hause zu kommen. Ich kenne sehr viele Leute hier in der Halle, und das Wetter ist natürlich auch top", sagte ein gelöster THW-Rückraumspieler Christian Dissinger. Der gebürtige Ludwigshafener durchlief bei der TSG Friesenheim, die jetzt Eulen Ludwigshafen heißt, alle Jugendmannschaften, debütierte als 17-Jähriger im Zweitligateam und schaffte mit seinem Heimatverein 2010 den Sprung in die Handball-Bundesliga. Da liegt der Wunsch nahe: "Ich hoffe, dass die Eulen die Klasse halten."

Diesen Wünschen schlossen sich THW-Trainer Alfred Gislason und der Sportliche Leiter Viktor Szilagyi auf einer heiteren Pressekonferenz nach dem Spiel an. Auf die Formulierung von Eulen-Trainer Benjamin Matschke, man sehe in der nächsten Saison gern wieder das Fanshop-Mobil der Zebras vor der Halle, entgegnete Szilagyi: "Wir kommen auch sehr gern mit dem Mannschaftsbus." Gislason sprach angesichts der nun folgenden Eulen-Spiele in Lübbecke und zu Hause gegen Hüttenberg von einem "guten Programm" und der positiven Entwicklung der Ludwigshafener in den vergangenen Wochen.

Auch aufgrund dieser Entwicklung waren die Kieler hochzufrieden, das erste Spiel nach der Länderspielpause gewonnen zu haben. "Es war gut, dass nach der Nationalmannschaft nicht gleich ein echter Kracher kam", meinte THW-Spielmacher Miha Zarabec. "Wir müssen erst wieder in den Lauf kommen, den wir davor hatten." Auch Dissinger gab zu bedenken, es sei ganz normal, "dass nach der Länderspielpause noch nicht wieder alles komplett ineinandergreift." In der ersten Halbzeit schien es, als könne der THW genau da weitermachen, wo die Zebras mit den Erfolgen gegen Pick Szeged und die Rhein-Neckar Löwen aufgehört hatten. Eine bewegliche und stabile Deckung, gutes Umschalten, druckvoller Angriff - die Acht-Tore-Führung zur Pause war mehr als verdient.

Auch die zweite Halbzeit lief gut an, doch dann folgte die grausige Schlussphase. In Bezug auf die letzten zehn Minuten beschönigten die Zebras nichts. "Das Spiel war früh klar, und wir haben in der zweiten Halbzeit verwaltet", sagte Dissinger. "Aber wir dürfen nicht so auftreten wie in der Schlussphase." Und Steffen Weinhold fasste zusammen: "Das war wirklich nicht gut." Der unverständliche Kieler Einbruch nach dem 23:14 (52.), der in einen 2:7-Lauf bis Spielende mündete, lag wohl vor allem in fehlender Konzentration begründet. "Wir haben zu viele Fehler gemacht, waren nicht aggressiv genug und haben zu viel verworfen", sagte Weinhold.

Doch angesichts des trotz allem nie gefährdeten Sieges bogen die Zebras schnell wieder auf die Gute-Laune-Straße ein. "Wir haben gut gedeckt und insgesamt gut gespielt", sagte Weinhold. "Da passen die letzten fünf Minuten nicht rein. Damit dürfen wir uns nicht zu lange aufhalten." Auch Szilagyi bezeichnete den Erfolg als "souveränen Sieg, wenn man die letzten Minuten weglässt", Dissinger sprach von einer "wirklich guten ersten Halbzeit", die man durch die letzten Minuten verpasst habe, auf die Anzeigetafel zu bringen.

Die Lehre, die der THW aus dem Auftritt bei den Eulen zieht, ist ebenso klar. "Gegen Berlin darf uns das nicht passieren", erklärte Zarabec. "Aber das wird ein ganz anderes Spiel. Die Füchse sind sehr stabil, eine starke Mannschaft." Und Steffen Weinhold ergänzte: "Wir müssen die ersten 50 Minuten von heute mitnehmen in das Spiel gegen Berlin. Wenn wir am Donnerstag konzentriert spielen vor unseren eigenen Fans, werden wir das Spiel gewinnen."

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 17.04.2018, Foto: Sascha Klahn)