KN: Alles unter Kontrolle

Bundesliga

KN: Alles unter Kontrolle

Lübbecke. Mit einem deutlichen 33:21 (16:8)-Erfolg ist der THW Kiel in die neue Saison der Handball-Bundesliga gestartet. Der Sieg beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke war dabei zu keiner Zeit gefährdet, auch wenn die Zebras phasenweise viele Chancen liegen ließen.

THW Kiel startet mit einem souveränen 33:21 (16:8)-Erfolg

Im feuchtwarmen Tropenklima der Merkur Arena brauchten beide Teams zunächst ein paar Minuten, um ins Spiel zu finden. Die Tore ließen auf sich warten – erst nach knapp fünf Minuten erzielte Rene Gruszka das 1:0 für die Gastgeber - dafür wurde ab Minute eins gewischt. Es war eine schweißtreibende Angelegenheit, auch für die insgesamt 2077 Zuschauer, unter ihnen viele mitgereiste THW-Fans.

Die konnten ab Minute sechs dann die gut geölte THW-Maschine bestaunen, die den Ostwestfalen vor allem durch ihre kompakte und bewegliche Deckung das Leben schwer machte. Der massive Abwehrverbund um Patrick Wiencek und Sebastian Firnhaber im Mittelblock ließ kaum Lücken für den TuS, der ohne den erfahrenen Kreisläufer Piotr Grabarczyk angetreten war. Der frühere HSV-Spieler hatte sich kurz vor der Partie eine Sprunggelenksverletzung zugezogen. Die Gastgeber bissen sich immer wieder die Zähne aus und scheiterte auch ein ums andere Mal an THW-Keeper Andreas Wolff. Über die so eingeleiteten Tempogegenstöße fanden die Zebras den Zugang zur Auftaktpartie und zogen nun beinahe unaufhaltsam davon. 3:1, 6:3, 9:5 lauteten die Zwischenschritte auf dem Weg zur 16:8-Pausenführung.

Vor allem Linksaußen Rune Dahmke drückte mit fünf verwandelten Gegenstößen dem ersten Durchgang seinen Stempel auf, Miha Zarabec glänzte mit tollen Anspielen auf Wiencek und den immer wieder an den Kreis einlaufenden Niclas Ekberg. Der Kieler Angriff wirbelte und erarbeitete sich einen komfortablen Vorsprung. Die Acht-Tore-Führung zur Pause hätte aber auch noch deutlicher ausfallen können, doch der gut aufgelegte TuS-Torhüter Peter Tatai hielt sein Team einigermaßen in Reichweite, nahm unter anderem Dahmke gleich zwei freie Gegenstöße ab. Auch der Österreicher Nikola Bilyk fand drei Mal innerhalb kurzer Zeit seinen Meister in Tatai, der eingewechselte Lukas Nilsson machte es nach einem Fehlversuch gleich zu Beginn anschließend besser. Doch das war Jammern auf hohem Niveau, an der deutlichen Überlegenheit des THW änderte es nichts.

Nach der Pause durfte der entfesselte Dahmke auf der Bank Platz nehmen, Emil Frend Öfors ersetzte ihn. Unabhängig vom Personal gaben sich die Kieler in den zweiten 30 Minuten keine Blöße mehr. Lübbecke spielte nun deutlich strukturierter und kam hin und wieder zu einfachen Toren und sogar kurze Zeit etwas heran, als Ekberg mehrfach von Rechtsaußen an Tatai scheiterte. Ein echtes Aufflammen von Hoffnung gestattete der Rekordmeister dem Aufsteiger aber nicht, der Vorsprung schmolz nie weiter als auf sechs Tore (11:17/36.). Über die gesamte zweite Halbzeit kontrollierten die Kieler die Partie, erzielten ihre Treffer, wenn es nötig war, ließen sich von vergebenen Chancen nicht beirren. In der Schlussphase bauten die Zebras den Vorsprung noch etwas aus, am Ende hieß es 33:21. Die Maschine lief und lief, das Kieler Spiel war über die gesamte Distanz flüssig, hielt seine Struktur auch, als Spielmacher Zarabec eine Pause einlegen durfte und THW-Coach Alfred Gislason kräftig rotierte. Ein Auftakt nach Maß.

"Wir können wirklich sehr zufrieden sein", sagte Sebastian Firnhaber, der von seinem Coach ein Sonderlob ausgesprochen bekam. "Das war ein guter Einstieg für uns, hier werden sich andere Teams noch deutlich schwerer tun."

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 31.08.2017, Foto: Archiv/Sascha Klahn)