Zebras nehmen Meister-Glückwünsche im Home-Office entgegen

Bundesliga

Zebras nehmen Meister-Glückwünsche im Home-Office entgegen

Eine Deutsche Meisterschaft mit Abstand: In einer Videokonferenz nahmen die Spieler des THW Kiel am Dienstagnachmittag die Glückwünsche zum Titelgewinn entgegen. "Die Meisterschaft 2020 ist einmalig, und bleibt hoffentlich auch einmalig. Denn wir wurden nach 26 Spieltagen gestoppt, weil die ganze Welt eingebremst wurde", sagte Filip Jicha, der gleich in seiner ersten Saison als THW-Trainer den ersehnten Titel holte. Das stand für den 38-Jährigen aber nicht im Vordergrund. "Ich freue mich am meisten für meine Jungs, die die Anerkennung erhalten haben, die sie sich verdient haben. Sie haben über die gesamte Saison eine sehr konstante Leistung gezeigt, haben unglaublich hart gearbeitet und waren sehr fokussiert. Und ich freue mich für unsere Fans, die uns so enorm geholfen haben."

30 Minuten lang virtuell zusammgekommen

Rund 30 Minuten lang kamen die Zebras virtuell zusammen und stießen gemeinsam auf den Titelgewinn an. In aller Stille, zum Teil im Kreis ihrer Familie und der schwierigen Situation angemessen. "Es ist eine komisch, wie plötzlich jetzt alles zu Ende gegangen ist. Wir hatten bis zuletzt gehofft, dass wir die Saison zu Ende spielen und gemeinsam mit unseren Fans feiern können", brachte Rune Dahmke die Gemütslage wohl aller Kieler Handballer auf den Punkt. "Wir haben so viele Spiele absolviert und viele Jahre nicht dieses Erfolgserlebnis gehabt. Diese Saison war extrem harte Arbeit über einen langen Zeitraum, von daher bin ich unglaublich glücklich, dass wir die Meisterschaft  zugesprochen bekommen habe." Mit einem Glas Sekt im heimischen Garten prostete Torhüter Dario Quenstedt seinen Fans bei Intagram zu. Für den 30-Jährigen, der seit dieser Saison das THW-Trikot trägt, war dieser Dienstag trotz allem ein toller Tag: "Die erste deutsche Meisterschaft ist für mich etwas ganz, ganz Besonderes. Auch unter diesen Umständen. Gerne hätte ich die Saison bis zum Ende gespielt. Dennoch kann ich, kann unsere ganze Mannschaft stolz darauf sein, was wir gemeinsam erreicht haben. Und ich denke auch, dass wir verdient Deutscher Meister geworden sind."

Information per WhatsApp

Geschäftsführer Viktor Szilagyi informierte die Spieler nach der HBL-Entscheidung

Informiert wurden die Kieler Spieler im Anschluss an die Entscheidung der HBL, die Saison abzubrechen, von THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi - per WhatsApp. "So etwas erlebt man auch nicht alle Tage", staunte THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler. "Natürlich wären wir lieber nach dem 34. Spieltag Meister geworden, aber nichtsdestotrotz sind wir stolz darauf, was wir in Dreiviertel dieser Saison geleistet haben. Der Meistertitel ist dafür eine Anerkennung." Szilagyi unterstrich, dass der Titel eine "große Bestätigung und Anerkennung für alle im Club ist. Auch wenn wir es gerne getan hätten: Wir konnten die Saison nicht zu Ende spielen, deshalb war die Entscheidung für den Abbruch alternativlos." Das Team habe, erinnerte Szilagyi, Großartiges geleistet. "Die Mannschaft hat auch große Rückschläge wie die Heim-Niederlage gegen Wetzlar verkraftet, hat Charakter und Willensstärke gezeigt. Und nach der EM konnte jeder beim Spiel in Hannover sehen, wie konzentriert und fokussiert alle gearbeitet haben.“ Die insgesamt 21. Meisterschaft nach einer erstmals unvollendeten Saison war indes auch für den erfahrenen Kapitän Domagoj Duvnjak schwer einzuordnen: "Es ist ein tolles Gefühl, wieder Meister zu sein. Wir haben eine überragende Saison gespielt, haben diesen Titel deshalb auch verdient. Dass wir ihn nicht mit unseren Fans, die uns so unglaublich unterstützt haben, gemeinsam begehen können, ist traurig. Aber es ist gleichzeitig eine große Motivation für die nächste Saison. Wir wollen noch mehr – und dann auch wieder mit unseren Fans feiern!" 

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