Spitzenspiel am Sonntag: Die Löwen sind zu Gast

Bundesliga

Spitzenspiel am Sonntag: Die Löwen sind zu Gast

Es ist Spitzenspiel-Zeit in Kiel! Am Sonntag empfängt der THW Kiel die wiedererstarkten Rhein-Neckar Löwen zum Duell um zwei ganz wichtige Zähler im Kampf um die Tabellenspitze der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga. Ein Spiel, auf das sich die Zebras richtig freuen: "Das wird ein echtes Top-Spiel, in das wir Kieler alles legen müssen", sagt Kapitän Niklas Landin. Der ansonsten eher leise Däne ist richtig heiß auf die Partie: "Mit wir meine ich alle: Wir Spieler und unsere Zuschauer. Ich würde mich deshalb riesig freuen, wenn alle THW-Fans Sonntag ihr weißes Trikot anziehen würden, wir die Löwen mit einer echten 'weißen Wand' in unserem Hexenkessel empfangen." Anwurf in der seit Monaten ausverkauften Sparkassen-Arena ist um 13:30 Uhr, Sky überträgt live. 

Elektrisierendes Duell

Niclas Ekberg ist Top-Torschütze der Zebras

Zebras gegen Löwen - dieses Duell elektrisiert seit Jahren die "stärkste Liga der Welt". Und so erwartet die Zuschauer in der Arena und vor dem TV am Sonntag eine echte Spitzenpartie. "Wir wissen, was für eine unglaubliche Qualität auf uns zukommt", sagt Rune Dahmke. Der Linksaußen, mit fünf Treffern maßgeblich am hart erkämpften 29:26-Erfolg in Minden beteiligt, nahm mit den Zebras neben zwei Punkten vor allem eine wichtige Erkenntnis mit zurück aus Lübbecke: "Wir nehmen mit, dass wir auch bei einem Rückstand die Ruhe bewahren und an unserem Matchplan festhalten. Das kann uns am Sonntag helfen." THW-Kreisläufer Hendrik Pekeler, am Mittwoch früh nach drei umstrittenen Zeitstrafen aus dem Rennen, weiß wie alle Kieler um die Stärken der Löwen: "Das Grundgerüst ist ja immer noch das gleiche wie zu meiner Zeit - nur, dass alle zwei Jahre älter geworden sind." Von der derzeitigen Tabellensituation, mit acht Punkten Rückstand auf den THW stehen die Mannheimer derzeit auf Rang sechs, will sich Pekeler nicht täuschen lassen: "Gegen die Löwen ist es immer ein Spitzenspiel, egal wo sie derzeit in der Tabelle stehen. Martin Schwalb wird die Mannschaft ordentlich wachrütteln, und sie wird in Zukunft wieder ein anderes Gesicht zeigen."

Martin Schwalb ist zurück auf der großen Handballbühne

Zurück an der Seitenlinie: Martin Schwalb

Martin Schwalb. An diesem Sonntag wird der 56-Jährige erstmals nach sechs Jahren das große graue Eisentor am Spieler-Eingang der Sparkassen-Arena nicht als Experte des Pay-TV-Senders Sky öffnen. Kein Headset und kein Mikrofon liegen für Schwalb bereit - denn jetzt ist er endlich richtig zurück im Handball: Seit nicht einmal zwei Wochen ist er Trainer der Rhein-Neckar Löwen - seitdem ist die Mannschaft ungeschlagen. Bei den Mannheimern unterzeichnete Schwalb einen Vertrag bis Sommer 2021: "Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe, auf die ich mich riesig freue. Ich spüre eine große Energie und Motivation, das alles wieder erleben zu dürfen. Das Feuer brennt nach wie vor", sagte Schwalb. Jetzt soll der Erfolgscoach den Schlingerkurs einer Mannschaft, die eigentlich zum Besten gehört, was die LIQUIMOLY Handball-Bundesliga zu bieten hat, beenden. "Wenn die Mannschaft ihr Potenzial abruft, haben wir durchaus noch die Chance auf Platz zwei", sagte Geschäftsführerin Jennifer Kettemann anlässlich der Vorstellung von Schwalb.

Trainerwechsel trug sofort Früchte

Derzeit verletzt: Uwe Gensheimer

Mindestens dieser ist für die Löwen trotz einer durchwachsenen Spielzeit noch immer in Reichweite. Nur vier Minuspunkte trennen die Mannheimer von den Flensburgern auf Rang zwei. Und das, obwohl der Neustart nach der EM verpatzt wurde: Nach dem 30:33 gegen Melsungen und den beiden Unentschieden in Wetzlar und gegen Lemgo wurde die Reißleine gezogen und mit Martin Schwalb ein erfahrener Trainer verpflichtet. Der Erfolgscoach, der mit dem HSV Hamburg einst alle großen Vereinstitel gewann, trat die Nachfolge des Isländers Kristjan Andresson an, der nach nicht einmal acht Monaten seinen Platz auf der Bank freimachen musste. Dieser Wechsel trug sofort Früchte: Seitdem Schwalb verantwortlich ist, verloren die Löwen noch kein Spiel. Das Selbstbewusstsein scheint zurück in Mannheim - und das wollen die Blau-Gelben am Sonntag auch die Zebras spüren lassen. Vor allem Andy Schmid, Dreh- und Angelpunkt des Löwen-Spiels, ist in den jünsten Spielen richtig on fire. Aber auch Rückraumspieler Mads Mensah Larsen, der nach der Saison zur SG Flensburg-Handewitt übersiedelt, ist auf dem Weg zurück zu alter Stärke: Der Neustart nach der EM schien wie eine Befreiung für den Dänen zu sein. Bereits 23 Treffer erzielte Mensah in den fünf Liga-Partien 2020, in den 20 Begegnungen bis Silvester waren es insgesamt nur 40. 

Neuzugang aus Island

Packt kräftig zu: Löwen-Neuzugang Ymir Örn Gislason

Verzichten müssen die Löwen am Sonntag auf Uwe Gensheimer. Mit 134 Toren avancierte der 33-jährige Rückkehrer gleich wieder zum erfolgreichsten Werfer bei den Mannheimern. Allerdings fällt der Linksaußen aktuell mit einer Fußverletzung wohl bis Ende März aus. Ärgerlich für die Mannheimer, die nach der EM bereits einen Ausfall zu verkraften hatten: Abwehrspezialist Jesper Nielsen kam verletzt von der EM zurück. Dafür haben die Löwen den vorzeitigen Transfer von Ymir Örn Gislason (Valur Reykjavík) - nicht verwandt oder verschwägert mit Namensvetter Alfred Gislason - perfekt machen können. Der 22-jährige Isländer gilt als eine Verpflichtung für die Zukunft. Schließlich verlässt Gedeon Guardiola den Klub nach der Saison Richtung Lemgo, um dort an der Seite seines Zwillingsbruders zu spielen. Oliver Roggisch, Sportlicher Leiter der Löwen - früher selbst als "harter Hund" in der Defensive gefürchtet - findet: "Ymir ist ein junger und hungriger Spieler, der noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung ist. Mir gefällt es, wie er in der Abwehr zupackt." 

Sky überträgt live

Dass bei dem brisanten Duell, dem 32. in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga (siehe auch Gegnerstatistik der Löwen im THW-Archiv), alles im sportlichen Rahmen bleibt, ist am Sonntag die Aufgabe der beiden Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschwewski. Im Gedenken an den verstorbenen ehemaligen Aufsichtsratsvorsitzenden Reinhard Ziegenbein wird der THW Kiel die Partie mit Trauerflor bestreiten, zudem wird nach dem Anpfiff um 13:30 Uhr eine Gedenkminute eingelegt. Die ausverkaufte Sparkassen-Arena öffnet ihre Türen um 11:30 Uhr, bereits eine Stunde zuvor können sich Fans der Schwarz-Weißen in der THW-FANWELT, die auch nach der Partie eine Stunde lang geöffnet haben wird, mit Fan-Artikeln eindecken. Zudem können Champions-Card-Inhaber dort noch ihr Vorkaufsrecht auf die Königsklassen-Viertelfinal-Karten einlösen (siehe Informationen in diesem Extra-Artikel), es ist allerdings mit einem großen Andrang an den Ticketschaltern zu rechnen. Nach dem Spiel wird Linksaußen Magnus Landin bei den Fans im Umlauf der Arena (Seite Ziegelteich) zum Interview erwartet. Sky überträgt live aus Kiel. Mit dem "Sky Ticket" kann man auch flexibel ohne lange Vertragsbindung live dabei sein (mehr Infos und Buchung unter skyticket.de).

Wiencek: "Wir haben mit der weißen Wand einen echten Hexenkessel"

Auf geht's, weiße Wand!

Am Sonntag wollen die Zebras gemeinsam mit ihren Fans auch Revanche nehmen für die 25:26-Hinspielniederlage. "Die zwei Punkte fehlen uns auf jeden Fall - vor allem, wenn man bedenkt, dass wir zwischenzeitlich schon hoch geführt hatten", erinnert sich Hendrik Pekeler. "Doch das ist inzwischen relativ weit weg. Wir sind toll aus der EM-Pause gekommen und haben vor allem in der Bundesliga sehr überzeugende Siege eingefahren. Und da wollen wir einfach weitermachen. Die zwei Punkte heute gegen die Löwen sind einfach auch extrem wichtig für die Meisterschaft." Sein Mittelblock-Kollege Patrick Wiencek freut sich wie "Peke" auf die Begegnung gegen die Löwen: "Wir spielen zu Hause, und bekanntlich haben wir mit der 'weißen Wand' einen echten Hexenkessel in Kiel. Wir freuen uns drauf, unsere Fans freuen sich auf die Löwen - das wird ein echtes Spitzenspiel!" Auf geht's, Kiel - holt die weißen Trikots und Shirts aus dem Schrank: Es ist Zeit für die "weiße Wand"!

Service: Parken rund um die Arena

Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Anreise. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Exerzierplatz (350 noch freie Plätze) und weitere mehr als 4500 Parkplätze in Arena-Nähe: 470 im Parkhaus der Arena, 571 im neuen ZOB-Parkhaus (ca. 12 Gehminuten), 134 auf dem Parkplatz Hopfenstraße (ca. 12 Gehminuten), 845 im Parkhaus Sophienhof (Hopfenstraße, gegenüber des Parkplatzes), 950 auf dem Wilhelmplatz (ca. 15 Gehminuten von der Arena entfernt), 450 im Förde-Parkhaus (Zufahrt über Kai- und Hafenstraße, ca 15 Minuten), 350 im Parkhaus Holstenstraße I (Wall, ca. 15 Minuten), 332 im Parkhaus Holstenstraße II (ca. 15 Gehminuten) und 557 im Altstadt-Parkhaus (Flämische Straße, ca. 15 Minuten). Wieder eröffnet ist auch das ZOB-Parkhaus mit seinen 541 Stellflächen. Einen aktuelle Anzeige, wo noch freie Plätze für das Auto zu finden sind, bietet die Landeshauptstadt Kiel mit dem Parkleit-System und auf ihrer Homepage. Anwohner-Parkplätze sind unbedingt für die berechtigten Personen freizuhalten, zudem hat die Stadt Kiel intensive Park-Kontrollen angekündigt.