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THW mit klarem Start-Ziel-Sieg in Coburg

Bundesliga

THW mit klarem Start-Ziel-Sieg in Coburg

Der THW Kiel hat beim Tabellenletzten HSC 2000 Coburg einen sicheren Start-Ziel-Sieg eingefahren: Vor 3.500 frenetischen Zuschauern, die ihre nie aufgebende Mannschaft auch trotz des 11:17-Halbzeitrückstandes lautstark unterstützten, gerieten die "Zebras" dank eines starken Niklas Landin und einer aufmerksamen Abwehr kaum in Gefahr. Drei Tage nach dem kraftraubenden Derby-Sieg gegen Flensburg feierte der THW in Franken einen klaren 30:23-Erfolg, um direkt nach der Partie mit der Vorbereitung auf das nächste Landes-Duell am kommenden Sonntag zu beginnen. Beste Torschützen in Coburg waren Patrick Wiencek (6) und Niclas Ekberg (5/2).

THW ohne drei nach Coburg

Der THW Kiel reiste ohne den Langzeitverletzten Christian Dissinger, der am Dienstag seinen 25. Geburtstag feierte, und auch ohne Nikola Bilyk nach Oberfranken. Der 19-jährige österreichische Nationalspieler war im Training umgeknickt und blieb mit Problemen im Fuß zurück in der Landeshauptstadt - genauso wie Ilija Brozovic, der wegen eines fiebrigen Infektes erneut passen musste. So reduzierte sich die Mannschaft, mit der Trainer Alfred Gislason zwei wichtige Punkte beim Aufsteiger holen wollte, schon vor dem Anpfiff auf 14 Akteure. Auch deshalb hatte der Coach vor den Coburgern gewarnt und volle Konzentration von seinen Mannen gefordert.

Traumstart für den THW

Die wurden in der engen Halle, die bis unter das Dach gefüllt war, von einem riesigen Spektakel erwartet. 3.500 Fans machten Dampf, sorgten bei der Einlaufshow bereits für Gänsehaut. Umso wichtiger, dass die Kieler stark starteten. Die Abwehr agierte von Beginn an aufmerksam, und hinter ihr kam Niklas Landin klasse in die Partie. Sechs Minuten sollte es dauern, bis der Kieler Keeper erstmals hinter sich greifen musste. Da hatten Niclas Ekberg, Patrick Wiencek mit einem Doppelschlag und Raul Santos mit einem sicher verwandelten Gegenstoß bereits ein 4:0 vorgelegt und HSC-Coach Jan Gorr eine Auszeit genommen. Aber auch die grüne Karte und der Anschlusstreffer von Kirveliavicius stoppten den Kieler Lauf nicht: Landin wehrte mit dem Fuß einen Coßbau-Siebenmeter ab, und Ekberg mit einem Doppelschlag sowie Steffen Weinhold mit einem seiner typischen "Durchtank"-Tore erhöhten auf 7:1 (7.).

Klare Halbzeitführung

Ruhig bekamen sie die Fans des Gastgebers dadurch aber nicht lange, sie unterstützten ihr Team auch angesichts des hohen Rückstandes leidenschaftlich. Allerdings schlichen sich jetzt auch Abschluss-Schwächen bei den Kielern ein, die zahlreiche Chancen liegenließen. Sechs Minuten lang ging es auf dem Feld hin und her - auf der Anzeigetafel tat sich allerdings nichts. Lukas Nilsson traf an seinem 20. Geburtstag zum 8:2 für den THW. Als HSC-Torhüter Jan Kulhanek dann aber erst Marko Vujin und dann Ekberg im Weg stand, ging es schnell: Büdel erzielte mit einem Doppelpack den 4:8-Anschluss, die Arena brodelte. Aber der THW blieb auch cool, als Büdel in Überzahl mit einem Heber ins verwaiste Kieler Tor zum 7:10-Anschluss einnetzte. Wiencek, Ekberg mit einem Strafwurf-Doppelpack, erneut Wiencek im Gegenstoß und Vujin mit einem abgefälschten Wurf machten mit einem 5:0-Lauf binnen sechs Minuten wieder klar, dass dass der Rekordmeister unbedingt zwei Punkte aus Franken mit auf die Heimreise nehmen wollte. Allerdings verpassten es die "Zebras", den Acht-Tore-Vorsprung mit in die Halbzeit zu nehmen: Santos traf kurz vor der Sirene zum 17:11.

Nordderby Nummer 90 steht an

So ging es in die Schlussphase, die aber nicht mehr für Spannung sorgte, weil die "Zebras" immer dann, wenn der HSC 2000 zu dicht aufschloss, eine Schippe drauflegten. Weinhold, Lackovic und Sprenger sorgten für das 28:20 (53.) - die Partie war entschieden, auch weil Landin seine starke Leistung mit einem weiteren gehaltenen Siebenmeter krönte. Die "Zebras" machten sich direkt nach der Partie auf den Weg zum Flughafen Nürnberg. Von dort aus geht es am frühen Donnerstagmorgen via Hamburg zurück nach Kiel. Das Ziel: So wenig Zeit wie möglich für die Vorbereitung auf das 90. Landesderby verlieren! Am Sonntag stellt sich die SG Flensburg-Handewitt erneut in der Kieler Sparkassen-Arena vor. Anders als vor Wochenfrist geht es dabei aber nicht um Bundesliga-Punkte, sondern um wichtige Zähler in der spannenden Gruppenphase der VELUX EHF Champions League. Das Spiel ist seit Wochen ausverkauft, Handball-Fans können das Duell der beiden Erzrivalen auf Sky live verfolgen. Auf geht's ins nächste Derby, Kiel! 

Wucherpfennig mit Dreierpack

Der Neustart geriet dann etwas holprig: Pfosten, Kulhanek und ein technischer Fehler verhinderten knapp vier Minuten lang einen Kieler Treffer. Weil aber auch die Gastgeber lediglich einmal an Niklas Landin vorbeikamen, blieb diese Phase ohne nennenswerte Wirkung. Nilsson und der immer mehr aufdrehende Weinhold machten das 19:12, ehe auch Blazenko Lackovic im Angriff zur Tat schritt: Der THW-Routinier machte das 20:13 und legte kurz darauf das 22:15 nach - was ein bisschen wie eine kalte Dusche wirkte, waren die Coburger Fans durch den in Preetz geborenen ehemaligen THW-Nachwuchsspieler Lukas Wucherpfennig zuvor doch in Feierlaune, drei Tore in Folge erzielte der Außen für den HSC. Und der bekam zwölf Minuten vor dem Ende noch einmal Morgenluft: Büdel traf vom Siebenmeterstrich zum 19:24, doch wieder hatte Lackovic die passende Antwort.