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KN: Ärger um den Ticketverkauf beim VELUX EHF Final4

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KN: Ärger um den Ticketverkauf beim VELUX EHF Final4

Köln. Das Final Four hat sich in seinem siebenjährigen Bestehen als Fan-Magnet etabliert. Aber der Ticketverkauf sorgt immer wieder für Unmut. Die Europäische Handballföderation (EHF) hat nun eine Stückzahlbegrenzung eingeführt und die Preise in allen Kategorien erhöht.

Neue Kategorien, höhere Preise, überfüllte Kassen

75 Euro kostet nun das günstigste Ticket in Preiskategorie vier. Karten für Kategorie drei gibt es für 155 Euro (+ 20 Euro im Vergleich zum Vorjahr), in Kategorie zwei sind es 215 (+ 20 Euro), in Kategorie eins 295 (+ 30). Neu kommt eine „Premium-Kategorie“ (345 Euro) hinzu. "Wir haben vor zwei Jahren das letzte Mal die Preise erhöht, seitdem ist das Event größer geworden. Dazu kommt die Inflation", begründet JJ Rowland, Sprecher der EHF, die Preissteigerung. Trotzdem war der Ansturm groß, als am Sonnabend um 11.30 Uhr die beiden Verkaufsstellen auf dem Arena-Gelände öffneten. Weil die Schlangen an den Kassen für Barzahlung kürzer waren, waren am Nachmittag die Vorräte der Geldautomaten auf dem Gelände erschöpft. Über 5000 Karten für 2017 wurden schon verkauft. Letztes Jahr waren es 8000. Gegen Vorlage der aktuellen Eintrittskarte konnten Fans jeweils vier neue kaufen. Eine Neuerung im Vergleich zum Vorjahr, als es noch keine Kartenbegrenzung gab und die Aufregung groß war, weil einige bis zu zwölf Karten kauften. Die fanden sich später auf Online-Marktplätzen wieder - teilweise zu astronomischen Preisen. 5000 Euro wurden Mitte Mai für einen Platz direkt am Spielfeldrand gefordert. Einige Ticket-Haie hatten sich aber offenbar verschätzt: Vor wenigen Tagen gingen im Online-Auktionshaus Ebay Karten für die Hälfte des Originalpreises weg. "Wir werden dieses Jahr mehr Karten in den Online-Verkauf geben, der am Montag mit Tausenden Karten startet", sagt Rowland. Bei der letzten Verkaufsphase gingen viele Fans leer aus. Maike Seifert (20) und Melanie Häckel (22) hatten Glück. "Ich habe die Seite so lange aktualisiert, bis ich endlich zwei Karten hatte", erzählt Häckel. Die Fränkinnen wunderten sich auf dem Weg zur Arena: "Ständig wurden wir gefragt, ob wir noch Karten brauchen - zum Originalpreis", berichtet Seifert. Kaum auf dem Gelände, geht es schon um die Tickets für das nächste Jahr. Vor dem zweiten Halbfinale stehen sie eine Stunde an und erstehen drei Karten. "Die erste Viertelstunde vom Kiel-Spiel konnten wir nur am Liveticker sehen", erzählen sie. "Aber wir hatten Angst, dass wir sonst keine Karten mehr bekommen." Die Preissteigerung nehmen sie in Kauf. Spitzenhandball und Fanfest sind es ihnen wert. "Wenn ich für 2018 nochmal 20 Euro mehr zahlen müsste, würde ich es mir aber überlegen", sagt Seifert. Nicole Breda aus Kiel hatte Pech bei der Neueinteilung der Kategorien. Die Inhaberin eines Reisebüros in Kiel fährt seit 2010 mit einer Gruppe von 40 Leuten jedes Jahr nach Köln. Beim ersten Mal zahlte jeder von ihnen 202 Euro für einen der besten Plätze auf der Geraden. 265 Euro waren es in diesem Jahr. Jetzt wird der Block, in dem sie traditionell sitzen, ein Premium-Block. 80 Euro mehr pro Ticket müssten sie zahlen. "Das ist frech", findet Breda. "Wir sind treue Fans, kommen jedes Jahr. Egal, welche Mannschaften da sind." Das soll auch so bleiben. "Wir haben nun Karten für eine schlechtere Kategorie und zahlen trotzdem mehr." Die Gruppe wird Köln treu bleiben. "Aber es ist schade, dass es zu einer Kommerz-Veranstaltung wird." (Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 30.05.2016, Foto: Sascha Klahn)