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Titel nach Polen: Kielce gewinnt VELUX EHF Final4

Champions League

Titel nach Polen: Kielce gewinnt VELUX EHF Final4

Der Überraschungssieger der diesjährigen EHF Champions League kommt aus Polen. Vive Tauron Kielce krönt die sehr erfolgreiche Saison mit dem höchsten Titel im europäischen Club-Handball. Tobias Reichmann hat somit dieses Jahr vier Titel gewonnen: die polnische Meisterschaft, die Europameisterschaft mit den "Bad Boys", den polnischen Pokal und nun die Champions League. Er war auch der erfolgreichste Torschütze seiner Mannschaft mit 9/2. Aron Palmarsson wurde zum Most Valuable Player des Turniers gewählt, Mikkel Hansen war mit 141 Toren der Torschützenkönig der diesjährigen Saison.

Veszprém mit einem furiosen Start

Veszprém zeigte von Anfang an, dass der Titel dieses Jahr nur über sie geht. In den ersten sechs Minuten des Endspiels wusste die Mannschaft aus Kielce gar nicht was ihnen geschah: Andreas Nilsson und zwei mal Aron Palmarsson standen als Torschützen schon fest, bis in der fünften Minute das erste polnische Tor fiel. Weitere vier Minuten später fiel erst das zweite Tor durch Karol Bielecki. Lazlo Nagy netzte in der 13. Minute mit dem 4:7 das erste Mal ein. Ein langer Ball auf Tobias Reichmann und Vive Kielce schloß auf zwei Tore auf. Wenige Sekunden später hatte Nagy die Differenz von drei Toren wiederhergestellt. Zwei Minuten nach der Auszeit des polnischen Trainers, Dushjebajev, führten die Ungarn mit 4. Der neue Mann im Tor, Marin Sego brachte kurzfristig Ruhe in die Mannschaft. Kielce spielte nun abgeklärt nach vorne. In der 24. Minute lag die ungarische Mannschaft mit 12:13 nur noch ein Tor vor. Nilsson stellte drei Minuten vor der Pause die Differenz von drei wieder her: Es fiel das 12:15. 25 Sekunden vor der Halbzeit nahm der Veszprémer Coach, Sabaté, eine Auszeit. Zum Pausenpfiff hatten die Ungarn ihren Vorsprung erneut auf vier Toren ausgebaut.

Kielce holte langsam bis zum Ausgleich wieder auf

Veszprém ließ zu Beginn der zweiten Halbzeit in der Konzentration nicht nach: Der D-Zug nahm ICE Geschwindigkeit auf. FÜnf Minuten nach Anpfiff setzte Aron Palmarsson mit seinem fünften Tor zum Spielstand von 15:20, die Tordifferenz von fünf wieder her. Daraufhinr holte er sich ein Sonderlob von seinem Trainer ab. Drei Minuten später führten die Ungarn mit sieben. Sliskovic erhöhte in der 40. Minute mit seinem Treffer zum 16:24. Kielce schien unter die Räder zu kommen. Die Polen versuchten alles, konnten dennoch den Vorsprung der Ungarn höchstens auf sieben Tore Vorsprung reduzieren. Als in der 48. Minute Cristian Ugalde eine 2-Minuten Zeitstrafe bekam, verkürzte Tobias Reichmann auf 22:28. Sabaté nahm den Torwart Alilovic raus, Momir Ilic zog das Leibchen über, Kielce fing den Ball ab und Reichmann setzte das Ball ins leere Tor zum 23:28. Kurz vor Ende des Spiels schlichen sich einige Konzentrationsschwächen in des Spiel der Veszprémer. Kielce verkürzte in der 54. Minute auf 26:28. Die rotgewandeten Fans aus Ungarn schienen in eine Art Schockstarre zu fallen, die gelb-blauen Fans aus Polen wurden umso lauter. Als Kielce in der 56. Minute durch Zorman auf 27:28 aufschloß, bekam Terzic eine 2-Minuten Strafe. Es hielt keinen Fan mehr auf den Platz, alle standen. Der polnische Meister ließ sich nicht abschütteln. Die Halle explodierte schier als Karol Bielecki in der 57. Minute einen 7-Meter gegen Alilovic zum Ausgleich 28:28 verwandelte. Zwei Minuten vor Spielende wehrte Mirko Alilovic einen Strafwurf von Bielecki ab, Veszprém nutzte im Gegenzug die Möglichkeit zur 28:29 Führung. Alilovic wehrte in der 60. Minute erneut eine Strafwurf von Kielce, dieses Mal von Strlek ab. 36 Sekunden waren noch auf der Uhr als Sabaté die letzte Auszeit nahm. 16 Sekunden waren noch zu spielen als Talant Dujshebajev seine letzte Auszeit nahm. Krzysztof Lijewski fasste sich ein Herz und gleich zwei Sekunden vor Spielende zum 29:29 aus.

VELUX EHF Final4, Finale: KS Vive Tauron Kielce (POL) - MVM Veszprem (HUN) 39:38 (13:17)

KS Kielce: Szmal (1. - 13., 11 Paraden, 2 geh. 7-Meter, 2 geh. 7-Meter in der Verlängerung), Sego (14. - 30., 3 Paraden, 1 geh. 7-Meter), Markowski n. e.; Jurecki 3, Tkaczyk n. e., Reichmann 9/2, Chrapkowski 0, Kus 0, Aguinagalde 5/1 Bielecki 7/3, Jachlewski 2, Strlek 4/1, Lijewski 5, Paczkowski n. e., Zorman 4, Cupic 0; Trainer: Dujshebaev MVM Veszprém: Mikler (1. - 51., 8 Paraden, 1 geh. 7-Meter), Alilovic (30. für 7-Meter, ab 52. bis 60.); Gulyas 0, Ivancsik 1, Schuch 0, Ilic 7/2, Palmarsson 6/1, Nilsson 6, Nagy 5, Ugalde 7, Marguc 1, Rodriguez n. e., Terzic 0, Sulic 0, Lekai 3, Sliskovic 2/1; Trainer: Sabate Schiedsrichter: Oscar Raluy Lopez/Angel Sabroso Ramirez (ESP) Zeitstrafen: Kielce: 4 (Kus 16., 34., Jurecki 65., Chrapkowski 70.)
Veszprem: 6 (Schuch 5., Terzic 8., Nagy 32., Sliskovic 41., Ugalde 48., Terzic 55.) Siebenmeter: Kielce: 3/5 (15. Reichmann, 20. Mikler hält Reichmann, 30., 57. Bielecki, 58. Bielecki gehalten Alilovic, 59. Strlek - Alilovic gehalten)
Veszprem: 1/2 (42. Ilic, 66. Ilic - Szmal gehalten) Verlängerung: (35:35)

Siebenmeterwerfen: (39:38) Spielfilm: 1. Hz.: 0:1, 0:2, 1:3, 2:5, 4:7, 6:8, 8:11, 9:12, 10:13, 12:15, 13:17;
2. Hz: 13:18, 14:19, 15:21, 16:24, 17:26, 20:28, 25:28, 28:29, 29:29. Verlängerung:
1. Hz.:30:29, 30:30, 30:31; 31:31, 31:32, 32:32, 32:33;
2. Hz.: 33:33, 33:34, 34:34, 35:34, 35:35 Siebenmeterwerfen:
35:36, 36:36, 36:37, 37:37, 38:37; 38:38; 39:38 Zuschauer: 19750 (ausverkauft) (Lanxess-Arena, Köln)

Die Spannung ging weiter - erneutes Unentschieden

Die erste Halbzeit der Verlängerung ging genauso spannend weiter wie die reguläre Spielzeit aufgehört hatte: Kielce legte mit Jachlewski zum 30:29 vor, Ugalde glich aus. Nagy machte das 31:32, Jurecki glich in der 65. erneut aus. Jurecki erhielt in der 65. Minute eine Zeitstrafe, Ilic machte daraufhin den Führungstreffer für Veszprém. Strlek glich auf 33:33 aus. In der 66. Minute wehrte Slawomir Szmal einen Strafwurf von dem Ex-Kieler Momir Ilic ab, Dujshebajev nahm ihn aus dem Tor, brachte Reichmann als zusätzlichen Felspieler. Kielce verlor den Ball, Nagy verwandelte eiskalt zur 33:34 Führung. Zweieinhalb Minuten auf der Uhr, Lijewski bewahrte die Ruhe und verwandelte zum erneuten Ausgleich 34:34. Aguinagalde machte in der 69. Minute den Führungstreffer für Vive Kielce. Bei noch 35 Sekunden auf der Uhr hielt es keinen Zuschauer mehr auf dem Platz: Die Halle stand Kopf! Chrapkowski erhielt mit 13 verbleibenden Sekunden auf der Uhr noch eine Zeitstrafe. Ugalde gleich mit der Schlusssirene aus. Siebenmeterwerfen: Das Siebenmeterwerfen entschied Kielce mit dem letzten Wurf von Julen Aguinagalde mit 39:38 für sich. Bericht: Renate Butler