Schwere Aufgabe: THW Kiel will Mittwoch in Balingen punkten
Heimstarkes Team
Denn die Fans unterstützen ihren HBW- auch wenn der Club in der Zuschauer-Rangliste auf dem vorletzten Platz rangiert, was man auf der Schwäbischen Alb zähneknirschend zur Kenntnis nimmt. Denn die Sparkassen-Arena in Balingen ist mit einer Kapazität von 2.350 Zuschauern die kleinste Halle der Liga. Und die wird auch gegen den THW Kiel erneut ausverkauft sein - wie schon in neun der bisher elf dort ausgetragenen Heimspiele. Kein Wunder also, dass der HBW vor allem in der stimmungsvollen Heim-Atmosphäre punktet: Neun der bisher elf Punkte holte Balingen vor den eigenen Fans, schlug unter anderem die HSG Wetzlar und spielte gegen Magdeburg Remis. Wie intensiv die Balinger den Kampf um den Klassenerhalt bestreiten, zeigte sich auch am vergangenen Spieltag: Beim Tabellenvierten MT Melsungen musste der HBW nach packenden 60 Minuten in eine unglückliche 28:29-Niederlage einwilligen.
Bergemann neuer Trainer
Volle Konzentration auf die Bundesliga: Beim HBW Balingen-Weilstetten erwartet die "Zebras" am Mittwoch ein richtig schweres und wichtiges Spiel. "Balingen ist sogar noch wichtiger als das Heimspiel gegen Barcelona", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Es geht schließlich um Liga-Punkte, und es wird sehr hart zur Sache gehen." Die Gastgeber kämpfen leidenschaftlich um den Verbleib in der "stärksten Liga der Welt", haben momentan nur einen Punkt Vorsprung vor der roten Linie. Dabei vertrauen die Baden-Württemberger auf den Kader, den wir ihnen im Vorbericht zum Hinspiel bereits ausführlich vorgestellt hatten. Anders als viele Konkurrenten legten die Balinger in der EM-Pause nicht noch einmal personell nach, gaben im Gegenzug Torhüter Radivoje Ristanovic an Chambery ab, um aus dem Trio mit Peter Johannesson und Matej Asanin wieder ein Keeper-Duo zu machen. Eine große Veränderung gab es aber an der Seitenlinie: Seit Januar steht dort mit Frank Bergemann ein erfahrener Trainer, der dem glücklosen Markus Gaugisch nachfolgte.
Balingen plant die Zukunft
Bester Torschütze der Balinger ist Nationalspieler Fabian Böhm (113) vor Sprung- und Wurfwunder Olivier Nyokas (96). Beide werden den HBW allerdings am Saisonende verlassen, schlugen das von Manager Wolfgang Strobel unterbreitete Angebot zur Vertragsverlängerung aus. Böhm zieht es nach Hannover, der französische Nationalspieler Nyokas wird neuer Teamkollege von Dominik Klein bei HBC Nantes. An Bord bleibt hingegen Spielmacher Martin Strobel (81 Tore) für zwei weitere Jahre - wenn HBW die Klasse hält. Eine zusätzliche Motivation für den Europameister, in den verbleibenden Saisonspielen alles zu geben. Für die Balinger ist der Verbleib in der DKB Handball-Bundesliga aber noch aus einem anderen Grund wichtig: Sie stellten unlängst ihre Pläne für eine neue, 4.000 Zuschauer fassende Arena vor, die den Verein langfristig konkurrenzfähiger machen soll.
20. Spiel gegeneinander
Überragend im Hinspiel: Niclas Ekberg erzielte im Dezember elf Treffer gegen den HBWDie Kieler fahren also gewarnt nach Balingen. Wie schmerzhaft es auf der Schwäbischen Alb werden kann, erfuhren die Kieler zuletzt in der vergangenen Saison, als sie in Balingen mit 21:22 verloren (siehe Spielbericht). Das war nach dem 37:39 im Jahr 2009 die zweite Niederlage der "Zebras" in der engen Balinger Sparkassen-Arena. In den weiteren 17 Spielen behielt der Rekordmeister die Oberhand (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). So auch im Hinspiel in der Kieler Sparkassen-Arena, das der THW Kiel klar mit 38:28 gewann und bei dem das Linkshänder-Duo Niclas Ekberg/Marko Vujin für 21 Treffer verantwortlich zeichnete. "Für Balingen ist die Partie gegen uns wieder das Spiel des Jahres, uns erwartet wieder eine Riesen-Atmosphäre in der kleinen, engen Halle", erwartet Dominik Klein wieder einen richtigen Kraftakt. "Wir reisen mit dem nötigen Respekt an, werden uns voll auf das Spiel beim HBW konzentrieren und wollen natürlich gewinnen."
Sport1 überträgt live
KN: Weinhold dabei, Lackovic beißt auf die Zähne
Kiel. Große Zufriedenheit nach dem Spiel gegen Frisch Auf Göppingen, volle Konzentration auf die nächste Aufgabe: Der THW Kiel ist wieder mittendrin im Handball-Bundesligazirkus. Am Mittwochabend steht die Partie bei HBW Balingen-Weilstetten an. "Ich bin sehr zufrieden mit unserem Spiel, es hat wirklich Spaß gemacht", sagt Blazenko Lackovic über das Auftreten der Zebras am Sonnabend. Der Kroate trug allerdings auch eine Blessur davon: Der 35-Jährige knickte in der ersten Halbzeit um, hatte auch am Sonntag noch Schmerzen. Am Montag konnte Lackovic mit Tape-Unterstützung trainieren. "Ich will am Mittwoch unbedingt spielen", sagt der Rückraumspieler. Mehr als fraglich ist der Einsatz von Rechtsaußen Christian Sprenger, der schon gegen Göppingen mit einer Knieverletzung pausierte. Umso wichtiger, dass auch in Balingen Steffen Weinhold wieder zur Verfügung steht. Der THW ist gewarnt: In der vergangenen Saison setzte es im Zollernalbkreis eine 21:22-Niederlage, am Sonntag verlangte HBW der MT Melsungen alles ab, unterlag nur äußerst knapp. "In Balingen haben viele Mannschaften Probleme, sie spielen zu Hause eine sehr aggressive 6:0-Deckung", sagt Lackovic. "Wir müssen ein Zeichen setzen, von Beginn an voll da sein und leichte Tore machen, um schnell Sicherheit zu finden." (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 19.04.2016)
KN: Ein Punkt nach oben, ein Punkt nach unten
Kiel/Balingen. Es ist hauchdünn; ein Punkt nach oben trennt den THW Kiel in der Handball-Bundesliga von Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen, ein Punkt nach unten den HBW Balingen-Weilstetten von den Abstiegsrängen. Heute (20.45 Uhr) empfangen die "Gallier von der Alb" den Kieler Rekordmeister. Für den THW ist die Partie mehr als nur eine Generalprobe vor den Viertelfinal-Duellen in der Champions League gegen den FC Barcelona. "Balingen ist fast wichtiger als Barcelona. Ohne Balingen kein Meistertitel", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. Der Isländer erwartet auf der Schwäbischen Alb eine "heiße Atmosphäre und eine kämpferische Mannschaft im Abstiegskampf". Am Sonntag unterlag die Mannschaft des Trainers Frank Bergemann, der im Januar den erfolglosen Markus Gaugisch ablöste und sich heute zu seinem 60. Geburtstag selbst beschenken möchte, nur knapp mit 28:29 beim Tabellenvierten MT Melsungen. Dennoch sagt Gislason: "Zu Hause spielt Balingen komplett anders." Eine Meinung, die auch THW-Linksaußen Torsten Jansen teilt: "Wie stark die zu Hause sind, weiß jeder. Haben die einen guten Tag, bekommt man Probleme." Der 39-Jährige ersetzt den krank ans Bett gefesselten Dominik Klein. Bereits gestern Nachmittag um 17.15 Uhr flogen die Zebras von Hamburg nach Stuttgart. Außer Klein saß auch Christian Sprenger (Reizung im Knie) nicht mit im Flieger. Rückkehrer Steffen Weinhold klagte nach einem Zweikampf mit Lars Kaufmann im Göppingen-Spiel über leichte Schmerzen. Nach einer MRT-Untersuchung am Montag konnte Mannschaftsarzt Dr. Frank Pries allerdings Entwarnung geben. Weinhold wird sich heute in Balingen ebenso warmmachen wie der seit Oktober an einem Kreuzbandriss laborierende Patrick Wiencek. "Vielleicht reicht es schon zu einem Kurzeinsatz", so Alfred Gislason am Dienstag. Balingen, Barcelona, Barcelona - "Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Dieses Spiel ist erst einmal das wichtigste", sagt "Toto" Jansen. Auch für die HBW-Profis ist jeder Punkt wichtig. "Vielleicht schaffen wir es, den THW zu Fehlern zu zwingen und lange im Spiel zu bleiben. Dann sehen wir, was geht", sagt Linkshänder Julian Krieg. Angekurbelt wird das Spiel der Schwaben von Europameister Martin Strobel, der wie bei der EM zuletzt auch gegen Melsungen "klug Regie führte, den Ball schnell laufen ließ" (HBW-Coach Bergemann). Kurios: Ausgerechnet die derzeit beiden besten Werfer, Nationalspieler Fabian Böhm (113 Tore; wechselt zur TSV Hannover-Burgdorf) und Olivier Nyokas (96; HBC Nantes), werden den Klub am Saisonende verlassen. EM-Held Strobel indes bleibt an Bord, will den HBW in die Zukunft führen. Jüngst wurden Pläne für eine neue Arena für 4000 Zuschauer vorgestellt. Bis dahin müssen die "Gallier" weiter in der Sparkassen-Arena, mit einem Fassungsvermögen von 2350 Zuschauern kleinste Spielstätte der Liga, den Punkten nachjagen. In der Vorsaison hatte der THW in Balingen mit 21:22 das Nachsehen, 2009 stand in der Balinger Sparkassen-Arena ein 37:39 auf der Anzeigetafel. "Für Balingen ist die Partie gegen uns wieder das Spiel des Jahres, uns erwartet wieder eine Riesen-Atmosphäre in der kleinen, engen Halle", weiß der erkrankte Dominik Klein. Nach der späten Begegnung verbringen die Zebras eine weitere Nacht in Stuttgart, reisen am Donnerstag via Hamburg zurück nach Kiel. "Dann", so Gislason, "bleiben uns wieder noch nicht einmal drei Tage für die Vorbereitung auf Barcelona." (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 20.04.2016)