fbpx

Teil eins der “Löwen-Tage”: Mittwoch kommt der BHC

Bundesliga

Teil eins der "Löwen-Tage": Mittwoch kommt der BHC

Nach der erfolgreichen Punkt- und Torejagd beim heimstarken Aufsteiger HC Erlangen beginnen mit der Partie gegen den Bergischen HC am Mittwoch die "Löwen-Tage“ in Kiel. Denn sowohl der BHC als auch der am Ostersonntag in Kiel vorstellig werdende Gegner aus Mannheim haben den "König der Tiere" zu ihrem Markenzeichen gemacht. "Wir haben einen guten Lauf, jetzt wollen wir am Mittwoch gegen den Bergischen HC gewinnen", sagt THW-Linkshänder Steffen Weinhold. Anpfiff ist um 20.15 Uhr, Live-Zwischenstände gibt es auf der THW-Homepage.

Für die Kieler endete die erfolgreiche 36:22-Auswärtstour nach Nürnberg erst am frühen Montagmorgen. Ein Sturmtief hatte die Reisepläne des Rekordmeisters durcheinander gewirbelt. Statt in Hamburg endete die Bahnfahrt aus Nürnberg wegen Schäden an den Oberleitungen für die "Zebras" in Celle. Kurzerhand wurde der in Hamburg wartende Mannschafts-Bus in die niedersächsische Kleinstadt umgeleitet, von wo aus es mit zweieinhalbstündige Verspätung zurück in die Landeshauptstadt ging.

BHC schlägt Flensburg

Auch der Bergische HC konnte die "Generalprobe" für das Spiel am Mittwoch in der Sparkassen-Arena erfolgreich gestalten. Die Bergischen "Löwen" reisen mit der Empfehlung eines 36:31-Heimsieges gegen Flensburg an die Kieler Förde. Mit dem Erfolg vor den eigenen Fans unterstrich der BHC seine Heimstärke: Mit dem Heimsieg gegen die Rhein-Neckar Löwen, dem klaren 30:25-Sieg gegen die Füchse Berlin und dem Unentschieden gegen Frisch Auf Göppingen sorgten die Blau-Weißen wieder für Resultate, die die Liga aufhorchen ließen. Weil auch gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenregion Punkte gesammelt wurden, hat der Bergische HC bereits jetzt - acht Spieltage vor dem Saisonende - mehr Punkte als im Vorjahr auf der Habenseite. 

Klassenerhalt so gut wie sicher

Zudem schafften es die "Löwen", nicht einmal unter den berühmten "roten Strich" zu rutschen und den Abstand auf die Abstiegsplätze so konstant zu halten, dass kein ungesund erhöhter Puls bei den Verantwortlichen entstehen musste. Nach dem Sieg gegen Flensburg ist dem BHC der Klassenerhalt so gut wie sicher, ein Zitterspiel wie in der Vorsaison, als man erst am vorletzten Spieltag den Verbleib in der DKB Handball-Bundesliga sicherstellte, bleibt den Bergischen in diesem Jahr erspart. Noch entspannter könnte man in Wuppertal und Solingen auf das Saisonende blicken, wenn der Bergische HC in der Fremde so selbstbewusst wie vor den eigenen Fans auftreten würde. Sage und schreibe 23 Spieltage dauerte es, bis die Blau-Weißen auch auswärts endlich einmal einen doppelten Punktgewinn bejubeln konnten. Mit 30:28 siegte der BHC am 21. Februar in Minden und beendete damit seinen "Auswärtsfluch". 

Torgefährlicher Rückraum

Beste Torschützen in der Mannschaft des BHC sind Rechtsaußen Arnor Gunnarsson (130 Tore) und Fabian Gutbrod (100). Der Halblinke präsentiert sich in dieser Saison in starker Verfassung und trägt seinen Teil zu einer der torgefährlichsten Rückraum-Achsen der Liga bei. Denn neben Gutbrod netzen auch der Linkshänder Kristian Nippes (99) und die beiden Mittelmänner Alexander Oelze (76) und Viktor Szilagyi (77) regelmäßig ein. Mehr als ein Drittel aller "Löwen"-Treffer erzielte dieses Rückraum-Quartett.

Noch einige Tickets erhältlich

Für die Kieler gilt es, im spannenden Titelrennen mit einem Sieg gegen den Bergischen HC auf Kurs zu bleiben. Das Hinspiel gewannen die "Zebras" mit 32:20, Marko Vujin erzielte in dieser Partie zehn Tore für den THW (siehe Spielbericht). "Wir müssen am Mittwoch voll konzentriert zur Sache gehen und unser Spiel durchziehen", sagt der THW-Linkshänder. Das Spiel wird von Thomas Hörath und Timo Hofmann geleitet. Das Fernsehen ist nicht live dabei, noch gibt es einige Tickets für die Mittwoch-Partie an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im THW-Online-Ticketshop (jetzt Karte sichern!). Über Zwischenstände informiert die THW-Homepage auf der Startseite. Auf geht's, Kiel!

KN: Besteht die Flügelzange diesmal aus Linkshändern?

Kiel. Die nächsten Tage stehen für Handballmeister THW Kiel im Zeichen des Löwen. Heute (20.15 Uhr) sind die „Bergischen Löwen“ zu Gast, der Bergische HC (11.). Am Sonntag (17.15 Uhr/Sport1) hebt sich in der Kieler Arena der Vorhang für ein erstes Endspiel: Die Rhein-Neckar Löwen sind mit dem Tabellenführer punktgleich (50:6), spüren aber aufgrund des Torverhältnisses (-30) einen deutlich höheren Druck. An diesen Handball-Hit denkt bei den Zebras auch angesichts der Verletzung von Dominik Klein (Kreuzbandriss) derzeit keiner. Da mit Rune Dahmke (Außenbandanriss) auch der zweite Linksaußen fehlt, ist es denkbar, dass Alfred Gislason seine Rechtsaußen Niclas Ekberg und Christian Sprenger auf beide Flügel stellen wird. Schon im Spiel gegen die Rhein-Neckar Löwen, so hofft Gislason, kehrt Dahmke wieder zurück. Ihm traut er durchaus zu, auch in einem solchen Spiel eine gute Rolle zu spielen. "Er ist so weit." Da Klein mindestens sechs Monate ausfällt, hat Thorsten Storm sich bereits auf die Suche gemacht. Namen will der Manager nicht nennen, nach KN-Informationen steht aber wohl schon zeitnah ein Ersatz zur Verfügung. Gegen den Bergischen HC muss Gislason erneut auf Johan Sjöstrand verzichten. Der Torhüter fehlte bereits beim 36:22-Sieg gegen den HC Erlangen am Sonntag wegen einer Grippe. Kehrt er nicht heute in den Trainingsbetrieb zurück, wäre er, so Gislason, auch gegen die Rhein-Neckar Löwen keine Option. Zwischen den Pfosten stehen also erneut Nachwuchsmann Kim Sonne (22) und Steinar Ege (42). Gislason hat vor dem Spiel gegen die kleineren Löwen also allen Grund zur Sorge. Zumal er großen Respekt vor dem BHC hat, der eine "sehr aggressive 6:0-Deckung" spielt und mit Viktor Szilagyi einen intelligenten Mittelmann besitzt. "Abgezockter als er kann man gar nicht spielen", sagt Gislason über den Österreicher, der am Sonntag den BHC zu einem souveränen 36:31-Sieg gegen Flensburg (36:31) führte. Allerdings: Verlassen die "Bergischen Löwen" die vertraute Umgebung, werden die Krallen stumpf. So dauerte es bis zum 23. Spieltag, ehe sie bei GWD Minden (30:28) erstmals auswärts punkten konnten. In Kiel ist die Bilanz besonders trostlos (24:34, 18:34). Szilagyi, der von 2005 bis 2008 Kieler war und hier dreimal Meister wurde, hat wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. "Der THW hat eine ganz andere Qualität als wir und spielt nun schon seit zwei Monaten auf einem extrem hohen Level", sagt er. Für seine Löwen sei diese Partie die einfachste der Saison. "Sportlich ist sie aber auch die schwierigste." Ihr Ziel müsse sein, das Spiel so lange wie möglich offen zu halten. Zudem dürfe das Torverhältnis nicht aus den Augen verloren werden, es sei gut möglich, dass dies am Ende über den Abstieg entscheide. Neben Linksaußen Jan Artmann (Schulterverletzung) und dem Halblinken Milos Dragos (Schambeinentzündung) drohen alle Kreisläufer auszufallen. Benjamin Meschke brach sich gegen Flensburg die Hand, Maximilian Weiß musste wegen einer schweren Angina noch bis Montag Antibiotika nehmen, und Moritz Preuss pausierte zuletzt wegen Wadenproblemen. Szilagyi glaubt fest daran, dass der BHC sich in der Liga etablieren wird. "Der Verein hat ein großes Entwicklungspotenzial", sagt der 36-Jährige, der eine Ausstiegsklausel aus seinem bis Juni 2016 laufenden Vertrag besitzt. Schaffen die "Bergischen Löwen" den Klassenerhalt, wird er wohl noch eine letzte Saison als Spieler mitmischen. Anschließend ist für ihn denkbar, beim BHC andere Aufgaben zu übernehmen. "Es gibt beidseitig ein großes Interesse daran." (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 1.4.2015)