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KN: Flensburg verpasst hauchdünn das Final Four

Champions League

KN: Flensburg verpasst hauchdünn das Final Four

Flensburg. Der polnische Handballmeister KS Vive Tauron Kielce hat die SG Flensburg-Handewitt im Viertelfinalrückspiel der Champions League hauchdünn mit 29:28 (14:13) geschlagen, nachdem das Hinspiel in Flensburg 28:28 ausgegangen war. Dem Gast aus der Bundesliga fehlte nur ein Tor, um zum zweiten Mal nach 2014 das Final Four der Champions League zu erreichen. Oder war es nur ein Pfiff? Einen Wimpernschlag vor Ultimo landete ein Anspiel beim Kreisläufer Kresimir Kozina, der stark bedrängt wurde. Die Flensburger erwarteten einen Siebenmeter, die Schiedsrichter beendeten die Partie und ließen Kielce und die 4200 Zuschauer in der "Hala Legionow" jubeln.

"Wir sind enttäuscht und echt böse", sagte ein erregter SG-Trainer Ljubomir Vranjes. "Meine Mannschaft war überragend, hat gekämpft wie Tiere und war besser als der Gegner. Die Schiedsrichter hätten nur ihren Job machen müssen." Die französischen Referees verteilten insgesamt 16 Zeitstrafen. Vor der Pause hatten die Flensburger einige Male Pech mit Doppelbestrafungen, aber auch Glück, als der herausgelaufene Schlussmann Mattias Andersson an der Mittellinie mit einem Gegenspieler kollidierte und nicht die Rote Karte kassierte. Stattdessen musste Rasmus Lauge für zwei Minuten raus. Andersson war ein starker Rückhalt. Er hielt 17 Bälle, darunter drei Siebenmeter. Einen weiteren Strafwurf luchste der zweite Torwart Kevin Möller dem Europameister Tobias Reichmann in der Schlussphase ab. Da hatte Kielce den Verlust einer 20:17-Führung (41.) und die dritte Hinausstellung von Abwehrchef Mateusz Kus (52.) verdauen müssen. Etwas mehr als eine Minute vor Abpfiff verwandelte Kentin Mahé einen Siebenmeter zum 28:28. Kielce legte durch Krzysztof Lijewski wieder vor, musste die letzten 20 Sekunden allerdings in 4:6-Unterzahl durchhalten. Doch den Flensburgern wurde der letzte Pfiff verwehrt. Stürmische Proteste folgten. "Das war ein glasklarer Siebenmeter", ärgerte sich SG-Manager Dierk Schmäschke. "Die Mannschaft hat hervorragend gekämpft und wurde um die Chance gebracht, nach Köln zu fahren. Leider ist es so, dass Schiedsrichter in unserem Sport immer wieder einen zu großen Einfluss haben." (Aus den Kieler Nachrichten vom 28.04.2016, Foto: Archiv/Sascha Klahn)