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KN: Vier Hochzeiten und ein Fragezeichen

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KN: Vier Hochzeiten und ein Fragezeichen

Düsseldorf/Kiel. Mittwoch Supercup, Achtelfinal-Auslosung im DHB-Pokal, Sonntag (16 Uhr) Bundesliga-Auftakt gegen Frisch Auf Göppingen, Montag Start nach Dammam ins Abenteuer Super Globe. Handball-Rekordmeister THW Kiel tanzt innerhalb weniger Tage auf vier Hochzeiten, ist gleich mittendrin in der neuen Saison.

Zebras zwischen Supercup, Bundesliga-Start am Sonntag gegen Göppingen, Pokal-Auslosung und Super Globe

Um 11:35 Uhr hoben die Spieler von THW-Cheftrainer Filip Jicha in Düsseldorf ab in Richtung Hamburg. Business as usual. "Alles normal, außer dass wir den Pokal nicht mit an Bord hatten", sagte THW-Geschäftsführer Viktor Szilagyi nach der Landung. Knapp mit 31:32 nach Siebenmeterwerfen hatten die Zebras das Supercup-Drama am Mittwoch gegen die SG Flensburg-Handewitt verloren. Besonders geknickt: Kapitän Domagoj Duvnjak, der beim entscheidenden Strafwurf an SG-Keeper Benjamin Buric gescheitert war. "Er war schon enttäuscht", berichtete Szilagyi. "Manchmal bist du der Held. Aber wenn du viel Verantwortung übernimmst, manchmal eben auch nicht. Er ärgert sich, aber richtet den Blick schon wieder nach vorne."

Vorne ist die nahe und ferne Zukunft. Am 1. oder 2. Oktober müssen die Kieler im Pokal-Achtelfinale zur HSG Wetzlar reisen. Das ergab die Auslosung am Mittwochabend in Düsseldorf. "Wir hätten gern ein Heimspiel gehabt. Es wird eine anspruchsvolle Aufgabe, auf die wir uns freuen", sagte Viktor Szilagyi. Man werde, ergänzte Filip Jicha, "mit viel Respekt nach Wetzlar reisen, aber mit dem Ziel, eine Runde weiterzukommen".

Zuvor steht dem THW Kiel aber erst einmal der Start in die 54. Bundesliga-Saison bevor. Das Supercup-Resultat wollten beide Kontrahenten dabei nicht überbewerten. "Wir freuen uns aber trotzdem über den Titel. Er gibt uns ein gutes Gefühl für den Saisonstart", sagte SG-Trainer Maik Machulla. Filip Jicha sah "teilweise ein sehr gutes Spiel" seiner Mannschaft. "Ich hätte mir nur manchmal eine bessere Chancenverwertung gewünscht. Wir wissen jetzt, dass wir auch um Kleinigkeiten kämpfen müssen, um Spiele zu gewinnen."

"Ich glaube, dass dieses Spiel viel aussagt über die kommende Saison. Es wird eine sehr intensive Saison mit sehr knappen Entscheidungen", lautete Szilagyis Prognose. "Uns wurde aufgezeigt, wo es noch fehlt: in der Chancenverwertung oder bei kleineren taktischen Dingen." Flensburg habe dem THW, so der Österreicher, vorgemacht, wie es geht, sei "mutiger und zielstrebiger" gewesen. Am Sonntag empfängt der THW Frisch Auf Göppingen in der Sparkassen-Arena, am Montag startet der schwarz-weiße Tross dann um 11 Uhr ab Hamburg via Frankfurt am Main nach Dammam in Saudi-Arabien. Was nach dem Supercup blieb, war hier und da noch ein Fragezeichen. Zum Beispiel bei Linkshänder Steffen Weinhold: "Es war ein zerfahrenes Spiel. Deshalb ist es schwer zu sagen, wo wir jetzt genau stehen. Am Sonntag spielen wir zu Hause, da freuen wir uns wirklich drauf und wollen Vollgas für unsere Fans geben."

 (Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 23.08.2019, Foto: Sascha Klahn)