WM: Deutschland besiegt Island

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WM: Deutschland besiegt Island

Was für ein Hauptrunden-Auftakt: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat vor 19.500 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena ihre Halbfinal-Ambitionen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Gegen Island feierte die DHB-Auswahl einen 24:19 (14:10)-Erfolg, an dem Andreas Wolff mit zahlreichen Glanztaten vor allem in der zweiten Hälfte großen Anteil hatte. Bester Torschütze war Steffen Fäth mit sechs Treffern, die beiden Kieler Kreisläufer Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek waren je zweimal erfolgreich.

Vier-Tore-Führung zur Pause

Unglaubliche Stimmung mit Gänsehaut-Faktor

Unglaubliche Atmosphäre in Kiel und Köln: Im Handballbahnhof fieberten hunderte beim Public Viewing dem Anpfiff in der Lanxess Arena entgegen, in Köln bereiteten 19.500 Fans der DHB-Auswahl einen Gänsehaut-Empfang. Eine Stimmung, die die DHB-Auswahl durch die Hauptrunde tragen soll. Doch diese wirkte sich offenbar auch positiv auf die Isländer aus: Die setzten der deutschen Mannschaft mit einem beweglichen Rückraum, in dem der 19-jährige Kieler Gisli Thorgeir Kristjansson für ordentlich Tempo sorgte, und eine offensiven wie aggressiven Abwehr zu. Zwar gelang Gensheimer nach einer Wolff-Parade das 3:1, doch absetzten konnte sich die DHB-Auswahl nicht. Bis zum 9:9 (22.) blieb es ein richtig enges Ringen, dann rührte die deutsche Abwehr Beton an: Angeführt von Wiencek und Pekeler ließ die Defensive bis zur Pause nur noch einen Gegentreffer zu - und sorgte für die so genannten leichten Tempogegenstoß-Treffer durch Gensheimer und Groetzki. Als Pekeler dann in der 29. Minute einen Konter zum 14:10 in die Maschen hämmerte, riss es die knapp 20.000 von den Sitzen. 

Wolff mit starken Paraden

Nach dem Wechsel wurde es noch einmal richtig spannend, weil die DHB-Auswahl es nach dem 16:11 verpasste, nachzulegen. So pirschten sich die Nordmänner Tor um Tor heran und hatten beim Stand von 15:17 die Möglichkeit, auf ein Tor zu verkürzen. Doch dagegen hatte Andi Wolff eine Menge einzuwenden: Er hielt und schickte Wiencek auf die Reise, der erzielte das befreiende 18:15. Und die Wolff-Show hatte da erst begonnen: Zwei Siebenmeter knöpfte der Kieler Torhüter den Isländern ab, hielt Gegenstöße und Bälle von außen, und das sorgte für Sicherheit. Spätestens, als Pekeler einen Abpraller abfischte, Drux das 22:17 erzielte und Wolff gegen Gudmundsson und Gudjonsson hielt, war die Lanxess Arena ein einziges Party-Tollhaus. Ein starker Hauptrunden-Auftakt, der Deutschland mit 5:1 Punkten auf Platz zwei der Tabelle hinter Frankreich (33:30 gegen Spanien) hievte.

Montag gegen Kroatien

Am Montag wartet auf die DHB-Auswahl eine Herkulesaufgabe: Gegner ist dann die von THW-Kapitän Domagoj Duvnjak geführte kroatische Nationalmannschaft, die nicht zuletzt mit dem begeisternden 23:19-Sieg gegen Europameister Spanien zum Abschluss der Vorrunde ihre großen Titelambitionen unter Beweis gestellt hat. Anwurf in der Lanxess Arena ist um 20:30 Uhr, das ZDF überträgt diese Begegnung live im Free-TV. Kieler Handball-Fans können in der WM-Arena im Hauptbahnhof wieder gemeinsam die Daumen drücken und die deutsche Mannschaft anfeuern: Der kostenlose Handballbahnhof öffnet um 19:45 Uhr seine Tribünen zum Public Viewing vor der Großbildleinwand. Weiter geht's in der Hauptrunde, Kiel!

Statistik, WM 2019, 1. Hauptrunden-Spieltag: Deutschland - Island: 24:19 (14:10)

Deutschland: Heinevetter, Wolff (12/2 Paraden); Gensheimer (5/2), Lemke, Wiencek (2), Wiede, Pekeler,(2) Strobel (2), Fäth (6), Weinhold, Groetzki (1), Häfner (2), Musche, Böhm, Kohlbacher, Drux (4)

Island: Gustavsson (8 Paraden), Björgvinsson; Palmarsson (3), Elisson (1), Sigurmansson, Gislason (1), Gudmundsson (3), Magnusson, Ingason, Gunnarsson (6/2), Kristjansson (1), Arnasson (2), Gudjonsson (2), Gustafsson, Jonsson, Einarsson

Schiedsrichter: Horacek / Novotny (CZE)
Siebenmeter: Deutschland: 3/2 (Gensheimer scheitert) / Island: 4/2 (Wolff hält Sigurmansson und Gudjonsson)
Zeitstrafen: Deutschland: 3 (Wiencek, Wiede, Pekeler) / Island: 6 (2x Gudmundsson, 2x Arnasson, 2x Jonsson)
Zuschauer: 19.500 (ausverkauft) (Lanxess Arena, Köln)