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KN: Wer wird König von Europa?

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KN: Wer wird König von Europa?

Heute beginnt in Kroatien die Handball-Europameisterschaft. Als Titelverteidiger zählt Deutschland zum Favoritenkreis, die größten Chancen räumen Experten aber anderen ein. Aber wie kann es die DHB-Auswahl überhaupt ins Finale schaffen? Wo wird gespielt? Wer sind die Stars der EM? Und wo kann man die Spiele live sehen? Die Kieler Nachrichten geben Antworten auf die wichtigsten Fragen zum Turnier.

Wer wird König von Europa?

Die Spielorte:
Die vier Vorrundengruppen spielen in Split, Porec, Zagreb und Varaždin, das auch die zweite Hauptrundengruppe beherbergt. Hauptrundengruppe eins und die Finalspiele finden in Zagreb statt. Die Hauptstadt Zagreb ist mit einer knappen Million Einwohnern die größte Stadt Kroatiens, auch die Arena Zagreb ist die größte Halle des Landes, bis zu 18 600 Zuschauer finden hier Platz. Die brandneue Spaladium Arena von Split (178 000 Einwohner) fasst rund 12 000 Zuschauer, die Arena Varaždin in der nordkroatischen Stadt (47 000 Einwohner) hat Platz für 5400 Besucher. Im futuristischen Žatika Sports Centre in Porec (17 000 Einwohner) wird vor rund 3700 Fans gespielt.

Der Modus:
Die Leistungsdichte ist enorm hoch: 16 Mannschaften haben sich für das Turnier qualifiziert, in vier Vierergruppen geht es zunächst um die Teilnahme an der Hauptrunde. Die besten drei Mannschaften jeder Gruppe kommen weiter, wobei die Ergebnisse aus der Vorrunde mit in die Hauptrunde einfließen. "Das Ziel ist, dass wir die Vorrunde mit der maximalen Punkteausbeute überstehen", sagt Bundestrainer Christian Prokop. In der Hauptrunde würden drei weitere Spiele auf die DHB-Auswahl warten, mögliche Gegner sind hier Dänemark und Spanien. Jeweils die beiden besten Teams der Hauptrunde kommen ins Halbfinale.

Die Favoriten:
Olympiasieger Dänemark, Weltmeister Frankreich, Gastgeber Kroatien: Gefragt nach den Favoriten nennen fast alle Experten dieselben Nationen. "Fünf, sechs Mannschaften können ernsthaft um den Titel mitspielen", sagt Ex-Bundestrainer Martin Heuberger. Neben der DHB-Auswahl zählt er noch Vize-Europameister Spanien und die unter Trainer Christian Berge stark aufkommenden Norweger dazu. "Irgendwann haben die Norweger vielleicht das Glück, was ihnen zuletzt gefehlt hat", sagt er. Bei den vergangenen beiden Großturnieren waren die Skandinavier jeweils im Halbfinale ausgeschieden, 2016 in der Verlängerung gegen das DHB-Team. Rekord-Europameister Schweden kam bei einem großen Turnier seit der olympischen Silbermedaille 2012 nicht über Platz sechs hinaus.

Die Stars:
Die besten Spieler der Welt werden in Kroatien auf dem Parkett stehen. Dazu zählt auch DHB-Kapitän Uwe Gensheimer, "der beste Linksaußen der Welt", wie Teammanager Oliver Roggisch findet. Bei den Franzosen ist der dreifache Welthandballer Nikola Karabatic nach wie vor der herausragende Akteur, bei den Dänen der zweifache Welthandballer Mikkel Hansen. Weitere Topstars: Kroatiens Domagoj Duvnjak, Spaniens Alex Dujshebaev oder Norwegens Megatalent Sander Sagosen. Vier von ihnen spielen beim selben Klub: Gensheimer, Karabatic, Hansen und Sagosen laufen für Paris Saint-Germain auf. Vom THW Kiel sind neben Duvnjak noch zehn weitere Profis bei der EM aktiv: Steffen Weinhold, Patrick Wiencek und Andreas Wolff für das deutsche Team, Niklas Landin und René Toft Hansen für Dänemark, Niclas Ekberg und Lukas Nilsson für Schweden, Miha Zarabec für Slowenien, Nikola Bilyk für Österreich und Marko Vujin für Serbien.

TV-Übertragung:
Anders als bei der WM vor einem Jahr werden die Spiele der deutschen Mannschaft wieder im öffentlich-rechtlichen Fernsehen übertragen. ARD und ZDF zeigen alle Partien des Titelverteidigers. Alle weiteren Spiele des Turniers ohne deutsche Beteiligung gibt es im Livestream bei Sportdeutschland.tv zu sehen.

(Von Niklas Schomburg, Eric Dobias und Nils Bastek, aus den Kieler Nachrichten vom 12.01.2017, Foto: Sascha Klahn)