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Aron Palmarsson wechselt 2015 nach Ungarn

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Aron Palmarsson wechselt 2015 nach Ungarn

Der isländische Spielmacher Aron Palmarsson wird den THW Kiel nach Ablauf seines Vertrages am Ende der kommenden Saison 2014/2015 verlassen und sich dem ungarischen Meister MKB-MVM Veszprem anschließen. Dies teilte der Isländer dem THW Kiel nach dem "VELUX EHF Final4" in Köln mit. "Wir haben Aron ein Angebot unterbreitet, das auch sein Berater als gut und fair bezeichnet hat. Es tut schon weh, dass Aron den THW Kiel verlassen wird. Aber mit dem weit höheren Angebot aus Veszprem können wir nicht mehr mithalten", erklärte THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt.

"Wir sind hervorragend aufgestellt"

"Gleichzeitig können wir es einem jungen Spieler, der seit fünf Jahren beim THW Kiel spielt und bereits jetzt alles gewonnen hat, was man auf Vereinsebene gewinnen kann, nicht verdenken, wenn er eine neue Herausforderung sucht. Wir sind schon jetzt mit Rasmus Lauge, Domagoj Duvnjak und Filip Jicha auf der Mittelposition hervorragend aufgestellt. Natürlich sondieren wir laufend den erneut beweglichen Spielermarkt nach weiteren Verstärkungen für eine erfolgreiche Zukunft." Aron Palmarsson war 2009 als 19-Jähriger aus Island zum THW Kiel gewechselt, mit dem er bisher unter anderem vier Meisterschaften, zweimal die Champions League und dreimal den DHB-Pokal gewonnen hat.

KN-Update: Palmarsson: Geht er schon früher weg?

Kiel. Beim "Final4" in Köln spielte Aron Palmarsson im Trikot des Handballmeisters THW Kiel groß auf. Der Isländer wurde nach der Finalniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt (28:30) zum besten Spieler der Champions-League-Endrunde gewählt. Gut möglich, dass er bei dieser Ehrung in der Lanxess-Arena zum letzten Mal im Zebra-Dress einlief. Offenbar waren der Mittelmann der Kieler und MKB Veszprem, im Halbfinale vom THW mit 29:26 (13:13) besiegt, schon lange vor dem "Final4" handelseinig gewesen, doch bis zum Abpfiff der Saison sollte die Nachricht, dass Palmarsson ab der Saison 2015/16 für mindestens drei Jahre das Trikot des ungarischen Serienmeisters tragen wird, unter Verschluss bleiben. Gestern vermeldete Veszprem den prominenten Neuzugang. "Er ist einer der besten Spielmacher in Europa", freute sich Manager Csaba Hajnal, der für ihn bereits eine schmucke Villa am Balaton mit Blick auf den Plattensee reserviert hat. Vor Palmarsson hatte Hajnal bereits die Kieler Momir Ilic und Christian Zeitz verpflichtet. Mit Palmarsson, so der Plan, soll sich mittelfristig der Traum vom Triumph in der Champions League erfüllen. In dieser Saison erreichte das Team von Carlos Ortega erstmals das "Final4", doch Platz vier, der größte Erfolg der Vereinsgeschichte, ging in der Heimat unter, weil Pick Szeged (EHF-Cup) und die Frauen aus Györ (Champions League) internationale Titel gewannen. Das wurmt Hajnal, der seine Mannschaft nun in der anspruchsvollen Balkan-Liga SEHA antreten lassen wird, um sie dort besser auf die Champions League vorzubereiten. In der heimischen Liga, der Veszprem mit seinem Starensemble längst entwachsen ist, spielen Zeitz, Ilic & Co erst in den Play-Offs um die Meisterschaft wieder mit. Ginge es nach Hajnal, würde Palmarsson umgehend für MKB spielen. Laut Uwe Schwenker, der den 23-Jährigen berät, ist das auch der Wunsch des Isländers, der in fünf THW-Jahren neun Titel gewann. Trainer Alfred Gislason war über die Pläne seines Landsmanns informiert, wurde er zu dessen Zukunft befragt, sagte er lediglich, dass dieser selbst wissen müsse, was er mit seinem Leben anzufangen gedenke. Offenbar fürchtete Palmarsson nach der Verpflichtung von Welthandballer Domagoj Duvnjak um Spielanteile, zudem sollen ihn die dauerhaften Knieschmerzen auf die Idee gebracht haben, sich aus der anstrengenden Bundesliga zu verabschieden, um so seine Karriere um zwei, drei Jahre verlängern zu können. Neben Veszprem buhlten auch Berlin, der HSV und Paris um die Künste des genialen Spielmachers, der sich letztlich für Veszprem entschied. Einen vorzeitigen Wechsel lehnte Gislason bislang kategorisch ab, auch Manager Klaus Elwardt, der am Dienstag seinen Rücktritt zum 30. Juni erklärte, ließ sich vor ein paar Tagen entsprechend zitieren. "Palmarsson wird seinen Vertrag in Kiel erfüllen", sagte Elwardt, dessen Nachfolger in den nächsten Tagen vorgestellt werden soll. "Es tut schon weh, dass Aron den THW verlässt. Aber mit dem deutlich höheren Angebot aus Veszprem konnten wir nicht mithalten", sagte er. Mit Rasmus Lauge, an dem der Pokalsieger Füchse Berlin großes Interesse haben soll, Duvnjak und Filip Jicha sei der THW auf Mitte aber schon jetzt gut aufgestellt, so Elwardt weiter. Der THW hat mit dem spanischen Weltmeister Joan Canellas (HSV), der gestern schon in der Praxis des Mannschaftsarztes Dr. Detlev Brandecker gesichtet worden war, bereits einen weiteren hochkarätigen Neuzugang verpflichtet, auch wenn sich die Verantwortlichen noch über die Details ausschweigen. Klar scheint auch zu sein, dass der THW großes Interesse an Nationaltorhüter Jogi Bitter hat, der sich nun einen neuen Arbeitsplatz suchen muss, nachdem dem HSV auch im zweiten Anlauf die Lizenz verweigert wurde. Laut der Nachrichtenagentur dpa soll auch der dänische Rechtsaußen Hans Lindberg in Kiel ein Thema sein. "Sollte sich durch weitere Neuzugänge die wirtschaftliche Situation ändern", sagte Schwenker, "könnte der THW noch ein Interesse daran bekommen, eine Ablösessumme für Palmarsson zu erhalten." (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.06.2014)