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KN: Chaos und Wildwest

Bundesliga

KN: Chaos und Wildwest

Göppingen. Seriensieg Nummer 20 ist unter Dach und Fach. Handball-Rekordmeister THW Kiel hat sich gestern Abend in der Bundesliga mit 29:25 (17:12, siehe THW-Spielbericht) bei Frisch Auf Göppingen durchgesetzt und musste dabei zehn Minuten vor dem Ende noch um die Punkte bangen. Der 16. Erfolg in der Liga in Folge sorgt weiterhin für viel Druck auf dem Kessel bei der Verfolgung von Spitzenreiter SG Flensburg-Handewitt.

THW bringt sich spät selbst in Bedrängnis

Nebel verhüllt den Hohenstaufen, trübe Aussichten auch für Frisch Auf. Göppingens Coach Hartmut Mayerhoffer muss im Rückraum sowohl auf den Serben Nemanja Zelenovic (Knie) als auch auf den deutschen Shootingstar und Jung-Nationalspieler Sebastian Heymann (Ellenbogen) verzichten, geht nur mit 13 Spielern ins Rennen. Kontrastprogramm bei den Gästen aus Kiel - vor dem Anpfiff vermeldet THW-Coach Alfred Gislason: Alle Mann an Bord!

Sechs Minuten und zehn Sekunden später nimmt Mayerhoffer die erste Auszeit. Seine Mannschaft liegt mit 1:5 zurück, beißt sich offensiv an der Kieler Paradedeckung mit Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler (grippegenesen) die Zähne aus. Gislason schickt eine WM-Reisegruppe mit Domagoj Duvnjak als Spielmacher, Lukas Nilsson und Harald Reinkind auf den Halbpositionen, Magnus Landin und Niclas Ekberg als Außen sowie Wiencek am Kreis in die Offensive. Kurze Unterbrechung (6.): In der EWS Arena gehen die Lichter aus, wenn auch noch nicht sprichwörtlich. Weltmeisterlich ist das allerdings noch nicht, was der Rekordmeister im Angriff fabriziert. Als Regisseur "Dule" für zwei Minuten auf die Strafbank muss, kommt Nikola Bilyk ins Spiel (Gislason: „Er ist in überragender Verfassung“), zelebriert gemeinsam mit Nilsson ein leicht chaotisches Wildwest in der "Hölle Süd". Geht auch: 12:5 für Kiel (17.).

Der THW lebt von der unglaublichen individuellen Klasse Nilssons (5 Tore bis zur Pause), von den Paraden von Andreas Wolff. Der hält einen Siebenmeter von Marco Rentschler (17.) gleich ganz fest, lässt sich (zurecht) feiern. Und wären da nicht so viele Unkonzentriertheiten im Umschaltspiel - der Vorsprung nach 30 Minuten fiele wesentlich höher aus als es die Anzeigetafel beim 17:12 anzeigt. Im zweiten Abschnitt wirft Mayerhoffer alles in die Waagschale, bringt Primoz Prost im Tor und verhilft dem lange verletzten Rechtsaußen Tim Sörensen zu seinem Frisch-Auf-Debüt. Der Plan geht auf. Sehenswerter Kempa-Trick von Schiller und Schöngarth - 14:17 (33.). Jetzt kommt plötzlich der Gastgeber ins Tempospiel. Also heißt es für Kiel: hinten verdichten (Duvnjak!), vorne Wildwest. Mit Nilsson, dem am Ende neun tolle Tore gelingen (15:19/36.), mit Silber-Boy Harald Reinkind, der einstecken muss wie kein anderer an diesem Tag (16:22/40.). "Göppingen gibt nie auf, und plötzlich wird es dann eng", so der Norweger.

Denn sechs Tore Vorsprung reichen noch immer nicht. Weiter Wildwest, weiter Chaos. Prost pariert drei ganz dicke Dinger in Folge: gegen Reinkind (47.), gegen Nilsson (48.), gegen Zarabec (49.). Göppingen drückt aufs Tempo und ist beim 23:24 (50.) wieder ganz nah dran. Jetzt soll Steffen Weinhold das Chaos bändigen. Wieder so eine famose Einzelleistung von Lukas Nilsson (23:25/51.), Siebenmeter Niclas Ekberg (23:26/53.), Ekberg am Kreis (23:27/54.) – doch entschieden! Nächste Station: Göppingen! Vor dem Weiterflug nach Spanien zum EHF-Cup-Duell mit BM Granollers am Sonntag (19.30 Uhr) steht am Freitag noch eine Trainingseinheit am Hohenstaufen auf dem Programm. Bei freier Sicht.

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2019, Foto: Bernd Dunstheimer)

Service: Tickets für die November-Heimspiele

Für alle THW-Heimspiele im November gibt es noch Karten. In der Bundesliga treffen die Kieler am Donnerstag, 22. November, auf die Füchse Berlin. Im EHF-Cup starten sie gegen Drammen HK mit einem Heimspiel am Sonntag, 18. November, das K.o.-Spiel im DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die MT Melsungen findet am Dienstag, 27. November (19 Uhr) statt. Bei der Pokal-Partie erhalten Fans von 6 bis 16 Jahren und Studierende 5 Euro Rabatt auf ihr Ticket. Kinder unter sechs Jahren zahlen gar keinen Eintritt: Für sie gibt es bei allen Spielen die kostenlosen Kinderkarten (ohne Sitzplatzanspruch, nur solange der Vorrat reicht) im Onlineshop unter www.thw-handball.de/tickets und an der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Eintrittskarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff geöffnet hat, sowie online unter www.thw-handball.de/tickets.