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THW Kiel steht in der Königsklasse bei Paris Saint-Germain vor einer Mammutaufgabe

Champions League

THW Kiel steht in der Königsklasse bei Paris Saint-Germain vor einer Mammutaufgabe

Nach der LIQUI MOLY HBL ist vor der Machineseeker EHF Champions League: Am Donnerstag stehen die Zebras vor einer Mammutaufgabe. Im Top-Spiel der Königsklasse ist der THW Kiel um 20:45 Uhr zu Gast bei der französischen Millionen-Mannschaft Paris Saint-Germain. DAZN und Dyn übertragen live aus der französischen Hauptstadt. "Jeder weiß, was es bedeutet, in Paris gegen diese Weltklasse-Mannschaft anzutreten", sagt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak. "Dort ist man als Auswärtsmannschaft kein Favorit. Deshalb fahren wir ohne Druck, aber mit dem großen Willen, ein gutes Spiel zu machen und etwas Zählbares mitzunehmen, nach Paris."

Kieler warten seit neun Jahren auf Sieg in Paris

Das Duell zwischen dem französischen und dem deutschen Meister ist längst ein Klassiker der Machineseeker EHF Champions League. Am Donnerstag treffen beide Mannschaften zum 20. Mal auf europäischer Ebene aufeinander (siehe auch Gegnerstatistik PSG im THW-Archiv) - zum ersten Mal seit fünf Jahren aber bereits in der Gruppenphase. Denn zuletzt trafen sich Paris Saint-Germain und der THW Kiel dreimal nacheinander jeweils im Viertelfinale. Zweimal triumphierten dabei die Franzosen, im Mai 2022 die Zebras. Die warten in der französischen Hauptstadt aber mittlerweile seit neun Jahren auf einen Erfolg: Zuletzt gab es im November 2014 in Domagoj Duvnjaks erster Saison im THW-Trikot einen 27:25-Sieg. Parallele: Damals wie heute mussten die Kieler von Paris weiter nach Göppingen (Sonntag, 16.30 Uhr live bei Dyn) reisen. 

Franzosen haben ihr Team einmal mehr verstärkt

Neuzugang aus Berlin: Jacob Holm

Die Franzosen gehören auch in diesem Jahr zum Kreis der heißesten Titelanwärter in der Machineseeker EHF Champions League. Nur zu gern würde sich Paris Saint-Germain zum ersten Mal überhaupt zum König von Handball-Europa krönen. Dafür wurde auch im Sommer 2023 ordentlich investiert: Nach dem Abschied von Danis Kristopans zur MT Melsungen, der Rückkehr Henrik Toft Hansens nach Dänemark und dem Auslaufen des Vertrags von Kurz-Verpflichtung Petar Nenadic holte man gleich drei namhafte Neuzugänge an die Seine. Von Liga-Konkurrent HBC Nantes kam der spanische 2,04-Meter-Mann Ruben Marchan, der gemeinsam mit dem 2,07 Meter großen Top-Torschützen Kamil Syprzak und dem 2,02 Meter großen Luka Karabatic ein wahrhaft gigantisches Kreisläufer-Trio bildet. Von den Füchsen Berlin eiste man kurz vor dem Saison-Start den dänischen Welt- und Europameister Jacob Holm los. Der Halblinke teilt sich seine Position mit dem torgefährlichen Elohim Prandi, in der vergangenen wie auch in der aktuellen Königsklassen-Spielzeit zweitbester Schütze seiner Mannschaft.    

PSG will Nikola Karabatic noch einmal krönen

Beendet 2024 seine Karriere: Nikola Karabatic

Auf der mittleren Rückraumposition gab es hingegen keine Veränderung: Hier sorgen weiterhin der niederländischen Wirbelwind Luc Steins und Nikola Karabatic für Dauerdruck auf die gegnerische Abwehr. Frankreichs Legende Karabatic ist ein weiterer Grund, warum PSG sich endlich den Traum vom ersten Sieg in der Machineseeker EHF Champions League erfüllen will. Denn man möchte ihm, der in seiner Karriere alles gewonnen hat, einen furiosen Abschied bereiten. Der inzwischen 39-Jährige, unter anderem dreimaliger Olympia- und Champions-League-Sieger sowie viermaliger Weltmeister, wird im Sommer 2024, nach den Olympischen Spielen in Paris, seine beeindruckende, von Titeln gesäumte Laufbahn beenden. Damit dies auf Vereinsebene möglichst mit einem Triumph in Köln endet, holte man sich in Paris auch für den rechten Rückraum ein handballerisches Schwergewicht: Von Telekom Veszprem kam der norwegische Nationalspieler Kent Robin Tönnesen, der mit dem wurfgewaltigen Ungarn Dominik Mathé ein starkes Linkshänder-Gespann bildet. 

Franzosen strotzen vor Selbstbewusstsein

Bisher 34 CL-Treffer: Kamil Syprzak

Stark ist auch das Torhüter-Duo beim Titelaspiranten aus Paris: Yannick Green und Ex-Zebra Andreas Palicka stehen dort im Kasten und sorgen mit ihren Paraden auch dafür, dass die Weltklasse-Außen Ferran Sole und David Balaguer (rechts) sowie Mathieu Grebille und Adama Keita (links) Gegenstoß-Nahrung bekommen. Für Keita hat "jetzt eine ganz wichtige Phase der Saison begonnen", wie der 26-jährige nach dem vor allen Dingen in der zweiten Halbzeit furiosen 46:31-Heimsieg gegen Saran am Sonntag sagte. Für PSG war dies der siebte Liga-Sieg im siebten Spiel. Die bisher einzige Saison-Niederlage der Weltklasse-Mannschaft war ein unglückliches 29:30 in der Königsklasse beim letztjährigen Finalisten aus Kielce. Die Franzosen strotzen also nach zuletzt wettbewerbsübergreifend sechs Siegen in Folge, darunter vergangene Woche das 33:30 gegen Aalborg, vor Selbstbewusstsein. "Wir spielen auf seinem sehr guten Niveau", erklärte Neuzugang Marchan, "jetzt wollen wir nachlegen und auch das nächste Spiel gewinnen."

Bellahcene: "Paris hat eine starke, mit Weltklasse besetzte Mannschaft"

PSG-Trainer Raul Gonzalez

Das nächste Spiel ist eben das Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel am Donnerstag. Trainer Raul Gonzalez gibt seiner Mannschaft für die Begegnung gegen die Zebras die Richtung vor: "Wir werden alles geben, um das Spiel gegen Kiel zu gewinnen. Ein Sieg wäre sehr wichtig für uns." Denn mit einem Erfolg gegen die punktgleich auf Platz zwei stehenden Zebras könnte PSG seine Tabellenführung in der starken Gruppe A manifestieren. Gonzalez: "Es wird ein sehr hartes Spiel zwischen den beiden bestplatzierten Mannschaften in der Gruppe." Das erwartet auch Samir Bellahcene. Für den Kieler Franzosen, erst im Laufe der Saison zu den Zebras gestoßen, ist die Partie in der Hauptstadt eine besondere: "Ich habe bisher in Paris wenig holen können, das würde ich gerne mit dem THW Kiel am Donnerstag ändern", sagt der 28-jährige Torhüter. "Wir können dort echte Big Points landen. Gegen diese starke und mit Weltklasse-Spielern besetzte Mannschaft muss dafür aber alles passen." 

Infos rund um das Spiel 

Die Kieler reisen am Mittwochvormittag von Hamburg aus nach Paris, wo sie am Abend im "Stade Pierre de Coubertin" ihr Abschlusstraining absolvieren werden. Ernst wird es dann am Donnerstag, wenn an gleicher Stelle um 20:45 Uhr der Anpfiff zum Spitzenspiel der Machineseeker EHF Champions League ertönt. Die Schiedsrichter kommen aus Spanien: Andreu Marin Lorente und Ignacio Garcia Serradilla leiten die Begegnung, für die EHF wird der Schweizer Beat Nagel das Kampfgericht leiten. Live-Bilder aus der französischen Hauptstadt senden wie gewohnt DAZN und Dyn: Beide kostenpflichtigen Streamingdienste übertragen die Partie. Weiter geht's in Paris, Kiel!