Donnerstag: 101. Derby mit der "weißen Wand" im Rücken
Donnerstag schaut Handball-Deutschland wieder auf die Landeshauptstadt: Im 101. Derby trifft der Rekordmeister aus Kiel auf den Titelverteidiger aus Flensburg. In diesem Duell geht es ab 19 Uhr vor allem um zwei wichtige Punkte in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga - aber auch um eine gehörige Portion Prestige. Die Kieler setzen gegen den Erzrivalen auch auf die Unterstützung ihrer Fans: "Mit der 'weißen Wand' im Rücken ist vieles einfacher“, sagt Patrick Wiencek. „Donnerstag kommt es auch auf jeden Fan an: Wir brauchen eine brodelnde, weiße Halle, wir brauchen eine grandiose Stimmung von der ersten bis zur letzten Minute.“ Die Sparkassen-Arena ist natürlich ausverkauft, Sky und der dänische Sender "TV3 Sport" berichten live von der "Mutter aller Derbys". Es ist angerichtet: Kiel freut sich auf die Partie gegen Flensburg!
Duvnjak: "Wir haben 10.000 hinter uns"
Patrick Wiencek freut sich auf die "weisse Wand"
Kapitän Domagoj Duvnjak, am Donnerstag nach dem Spiel zum Live-Interview in der Fan-Arena (Arena-Seite Ziegelteich), freut sich riesig auf das Derby: "Es gibt nichts Besseres, als jetzt gegen Flensburg zu spielen." Die Mannschaft sei gut drauf, sagt der Kapitän. "Wir haben aber in bisher jedem Spiel dunkle Minuten gehabt. Das müssen wir jetzt abstellen." Das Heimspiel gegen den Titelverteidiger sei dafür genau richtig, die Niederlage in der Siebenmeter-Lotterie beim Pixum Super Cup im August abgehakt: "Jetzt haben wir 10.000 Fans hinter uns, die richtig Druck machen werden. Das wird uns helfen." Auch für Steffen Weinhold zählt am Donnerstag der Heimvorteil. "Wenn man ein Wörtchen mitreden will, muss man seine Heimspiele gewinnen. Egal, gegen wen", sagt der Rückraumspieler. "Wir spielen zu Hause, in unserer Festung. Wir haben unsere Fans hinter uns, deswegen glaube ich fest an unsere Möglichkeiten und an zwei Punkte!"
Wiencek: "Jetzt steht ein neues Derby an"
Für beide Mannschaften geht es am Donnerstag um zwei wichtige Punkte, denn auch die SG hat in dieser Spielzeit bereits Federn gelassen: Beim Unentschieden in Wetzlar kassierte man den ersten Punktverlust der Saison. Zuvor hatten die Flensburger mit dem klaren Auftakt-Erfolg in Melsungen (24:19) und dem starken 30:27 gegen die Rhein-Neckar Löwen aber bereits eindrucksvoll ihre Ansprüche unter Beweis gestellt - auch wenn Trainer Maik Machulla vor dem Saisonstart den Kielern eindeutig die Favoritenrolle in der Meisterschaftsfrage zugeschoben hatte. "Wir stehen offen dazu, dass wir Meister werden wollen", sagt THW-Kapitän Patrick Wiencek. "Flensburg hat in den vergangenen beiden Jahren einen guten Job gemacht. Das nötigt Respekt ab. Aber als Sportler schaut man nicht zurück, sondern immer nach vorn: Jetzt steht ein neues Derby an, jetzt spielen wir zu Hause."
Glandorf meldet sich zurück
Holger Glandorf könnte in Kiel wieder zum Einsatz kommen
Die Flensburger gegen mit einem leicht veränderten Kader in die Saison. Neben Rasmus Lauge, den es zu Telekom Veszprem zog, wird auch Tobias Karlsson fehlen. Der langjährige Abwehrchef der SG verabschiedete sich in den aktiven Ruhestand und gab bei seinem letzten Spiel die Kapitänsbinde an Lasse Svan weiter. Auf dem Spielermarkt wurde der Meisterkader der Flensburger punktuell verstärkt: Vom polnischen Champions-League-Final4-Teilnehmer KS Kielce wechselte der Rückraum-Spieler Michal Jurecki an die dänische Grenze. Aus der Nachwuchsarbeit der SG rückte zudem der niederländische Linkshänder Niels Versteijnen in den Bundesliga-Kader auf. Der 19-jährige Zwei-Meter-Mann wird am Donnerstag voraussichtlich aber ins zweite Glied rücken, denn Holger Glandorf meldete sich rechtzeitig vor dem Derby zurück, machte sich vor dem Heimsieg gegen Erlangen intensiv warm. Zuvor hatte der Routinier aufgrund einer Schulter-Operation im Sommer lange Zeit pausieren müssen.
Die neue Zeitrechnung: 101. Derby
Leidenschaft gefordert: Es ist Derby-Zeit!
Nach dem 100. Derby in Düsseldorf beginnt mit der Partie am Donnerstag eine neue Zeitrechnung - ab sofort steuern beide Nordclubs die nächsten 100 Duelle an. Insgesamt haben die Kieler in der eindrucksvollen Landesduell-Bilanz die Nase vorn: In den bisherigen gegeneinander war Kiel 59 Mal erfolgreich, Flensburg gewann 35 Vergleiche, und sechs Mal endete das Derby mit einem Unentschieden (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv), worunter für Statistiker auch das Ergebnis vom Pixum Super-Cup fällt: Nach regulärer Spielzeit hatte es Im August 28:28 gestanden.
Großes Interesse
Eine Parallele zum Spiel vor der Saison gibt es Donnerstag auch: Wie schon im ISS Dome werden Robert Schulze und Tobias Tönnies auch das Derby in der Sparkassen-Arena leiten. Die Türen der Arena öffnen sich um 17 Uhr, die THW-FANWELT hat durchgängig bis zum Anpfiff geöffnet. Sky wird mit Kommentator Markus Götz, Moderator Jens Westen und dem Experten Martin Schwalb aus Kiel berichten. Auch der dänische Sender "TV3 Sport" baut sein Live-Studio in Kiel auf: Als Experten haben die Dänen die ehemaligen Bundesliga-Spieler Ian Marko Fog und "Traktor" Boldsen am Start. "Ich glaube, ganz Kiel ist heiß auf das Derby", so Patrick Wiencek. "Wir freuen uns auf unsere 'weiße Wand", wir freuen uns auf unsere 10.000!" Auf geht's, Kiel!
Service: Parken rund um die Arena
Es empfiehlt sich eine rechtzeitige Anreise zum Derby. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Exerzierplatz (350 noch freie Plätze) und weitere mehr als 4000 Parkplätze in Arena-Nähe: 470 im Parkhaus der Arena, 134 auf dem Parkplatz Hopfenstraße (ca 12 Gehminuten), 845 im Parkhaus Sophienhof (Hopfenstraße, gegenüber des Parkplatzes), 950 auf dem Wilhelmplatz (ca. 15 Gehminuten von der Arena entfernt), 450 im Förde-Parkhaus (Zufahrt über Kai- und Hafenstraße, ca 15 Minuten), 350 im Parkhaus Holstenstraße I (Wall, ca. 15 Minuten), 332 im Parkhaus Holstenstraße II (ca. 15 Gehminuten) und 557 im Altstadt-Parkhaus (Flämische Straße, ca. 15 Minuten). Einen aktuelle Anzeige, wo noch freie Plätze für das Auto zu finden sind, bietet die Landeshauptstadt Kiel mit dem Parkleit-System und auf ihrer Homepage. Anwohner-Parkplätze sind unbedingt für die berechtigten Personen freizuhalten, zudem hat die Stadt Kiel intensive Park-Kontrollen angekündigt.