Spielemarathon beginnt am Mittwoch in Bietigheim
Aufstiegsfeier während Heimniederlage
Ex-Nationalspieler Timo Salzer war in der Vorsaison einer der Aufstiegsgaranten.Der Aufstieg der SG BBM kam für die Verantwortlichen schon ein wenig überraschend, letztlich war dies aber nur die konsequente Fortsetzung des Bietigheimer Höhenflugs. Seit dem Zweitliga-Aufstieg 2005 – damals noch als SG Bietigheim-Metterzimmern – hatte sich die Mannschaft in der Abschlusstabelle stets ein Stück weiter nach oben gerobbt, 2013 verpasste man den Aufstieg als Vierter nur knapp. Da mit den beiden Essenern Jan Kulhanek und Hannes Lindt zudem erstliga-erprobte Neuzugänge hinzu kamen, hatten Experten das Team des neuen Trainers Hartmut Mayerhoffer schon für den Aufstieg auf der Rechnung. Und trotz großer Verletzungsprobleme in der Rückrunde – mit Lindt und Christian Schäfer fielen gleich zwei Linkshänder mit Kreuzbandrissen aus – besaßen die Bietigheimer im Dreikampf mit dem TV Bittenfeld und dem SC DhfK Leipzig den längeren Atem. So geriet ausgerechnet die 23:29-Heimniederlage gegen Mitaufsteiger HC Erlangen am vorletzten Spieltag zum kollektiven Rausch: Da Leipzigs Niederlage in Aue bereits eine Stunde vorher angepfiffen wurde, stand bereits zur Pause fest, dass beide Teams nicht mehr von den Aufstiegsplätzen verdrängt werden konnten – die Partie in der Viadukt-Halle geriet in den zweiten 30 Minuten zum kollektiven Schaulaufen.
Abschied von der Viadukt-Halle
Jan Kulhanek spielte bereits zwei Jahre mit dem TuSEM Essen in der 1. Liga.So freut sich die SG BBM Bietigheim erstmals in der Vereinsgeschichte auf erstklassigen Männer-Handball – die Damen hatten den Sprung bereits ein Jahr zuvor vollzogen. Die Eisenbahnbrücke selbst schaffte es immerhin noch auf das aktuelle Teamfoto, die altehrwürdige Viadukt-Halle indes wird keinen Spitzensport erleben, da sie nicht den härteren Erstliga-Bestimmungen entspricht. Daher muss der Verein in die 3.800 Zuschauer fassende MHP-Arena Ludwigsburg sowie in die 4.500 Zuschauer fassende EgeTrans-Arena Bietigheim ausweichen. In beiden Hallen hatte die SG bereits zu Zweitligazeiten ausgewählte Spitzenpartien absolviert, daher sieht Mayerhoffer auch keinen Nachteil: „Natürlich hat die Viadukt-Halle ihren eigenen Charme. Es war toll, dort in der aufgeheizten Atmosphäre zu spielen. In der Bundesliga ist der Zeitpunkt da, um in eine andere Halle zu gehen. Es kann uns beflügeln, zu Hause vor einer großen Kulisse zu spielen“, so der Trainer, der von seinen sechs Zweitligapartien in den beiden Hallen nur eine einzige verlor.
Drei Neuzugänge aus dem Ausland
Dominik Schmid wurde in der Vorsaison mit Alpla Hard österreichischer Meister.Natürlich ist aber auch dem Coach klar, dass seiner Mannschaft – wie jedem Aufsteiger der vergangenen Jahre – eine schwierige Saison bevorsteht: „Fakt ist: Wir zählen zu den potentiellen Absteigern, wenn man sich die nackten Zahlen anschaut.“ Fürwahr: Mit dem kleinsten Etat der Liga und nur drei Spielern mit Erstliga-Erfahrung betreten die Bietigheimer sehr hügeliges Neuland. Umso wichtiger wird es sein, dass die Routiniers auftrumpfen und die unerfahrenen Spieler mitreißen. Dies gilt neben Torhüter Kulhanek und Linkshänder Lindt besonders für Spielmacher Timo Salzer. Der 30-jährige Ex-Nationalspieler war bereits 2012 von der HSG Wetzlar nach Bietigheim gewechselt und hatte auch großen Anteil am Aufstieg. Vor den Toren Stuttgarts ist man trotz des neuen Abenteuers bescheiden geblieben und baut auf eine eingespielte Mannschaft, die nur punktuell verstärkt wurde: Der ehemalige Neuhausener Kreisläufer Julius Emrich kam von den Kadetten Schaffhausen aus der Schweiz, mit dem serbischen Torwarttalent Mihailo Radovanovic (Partizan Belgrad) und dem österreichischen Rückraumspieler Dominik Schmid (Alpla Hard) kamen zudem zwei Akteure mit etwas Länderspielerfahrung. Und beinahe wäre dem Verein noch ein großer Coup gelungen: Als dem HSV Handball die Insolvenz drohte, verhandelte die SG mit Adrian Pfahl, gebürtiger Bietigheim-Bissinger, über eine „Heimkehr“ - die sich natürlich zerschlag, als die Hansestädter im dritten Anlauf doch noch die Lizenz erhielten.
Erste Punkte gegen Minden
Robin Haller erzielte bislang 28 Saisontreffer.Die auffälligsten Spieler im Oberhaus waren bislang aber nicht die Neuen, sondern arrivierte Kräfte: Etwa der 28-jährige Robin Haller, mit 28 Treffern ligaweit bester Schütze auf der Königsposition im linken Rückraum; oder Linksaußen Andre Lohrbach, der 15 seiner 25 Saisontore vom Siebenmeterstrich erzielte; oder aber auch der im vergangenen Winter aus Hamm gekommene Tim Dahlhaus: Der erst 21-jährige Linkshänder wusste in Abwesenheit Hannes Lindts als Alleinunterhalter im rechten Rückraum bislang durchaus zu überzeugen. Dennoch steht die SG BBM Bietigheim nach fünf Spieltagen bereits auf einem Abstiegsplatz. In den drei Auswärtspartien beim Bergischen HC (27:33), beim TBV Lemgo (30:37) und beim VfL Gummersbach (29:35) gab es nichts zu holen. Bei den Heimspielen in der EgeTrans-Arena aber deutete die Mannschaft bereits an, dass man sie keineswegs auf die leichte Schulter nehmen sollte: Beim Baden-Württemberg-Derby ärgerte die SG BBM Vizemeister Rhein-Neckar Löwen 30 Minuten lang, nach 11:10-Pausenführung geriet man aber doch noch mit 22:32 böse unter die Räder. Besser machten es die Mayerhoffer-Schützlinge aber gegen GWD Minden, als sie sich am 6. September durch ein verdientes 27:23 die ersten Erstligapunkte der Vereinsgeschichte sicherten.
Erstes THW-Duell mit Bietigheim
Linkshänder Tim Dahlhaus erzielte bereits 21 Treffer.Beim ersten Pflichtspielduell überhaupt mit dem THW Kiel müssen die Gastgeber allerdings auf einige Leistungsträger verzichten: Hannes Lindt zog sich beim Training nach seinem erfolgreichen Comeback gegen Minden gleich einen Außen- und Innenbandriss zu und wird ebenso ausfallen wie Paco Barthe – der 22-Jährige verletzte sich in Gummersbach bei einer Abwehraktion an der Schulter und fällt rund sechs Monate aus. THW-Coach Alfred Gislason hingegen kann auf ein Comeback zweier Linkshänder hoffen: Sowohl Steffen Weinhold als auch Christian Sprenger könnten rechtzeitig zum beginnenden Zehn-Spiele-Marathon binnen 32 Tagen aufs Parkett zurück kehren. Für die Partie in der EgeTrans-Arena sind nur noch wenige Stehplatzkarten erhältlich, geleitet wird sie von den Unparteiischen Sebastian Grobe und Adrian Kinzel. Fernsehbilder von der Partie bei der SG BBM Bietigheim wird es leider keine geben. Zeitnahe Informationen bieten aber die Liveticker von kiel-liveticker.de, der DKB Handball-Bundesliga sowie der THW-Homepage an.
Zebra-Journal: Die Bundestrainer-Truppe
Armin Emrich und Martin Heuberger waren Handball-Bundestrainer. Und die Namen Emrich (Julius) und Heuberger (Christian) finden sich auch im Kader von Erstliga-Aufsteiger SG BBM Bietigheim wieder – beide als Kreisläufer. Während im Falle Heuberger die Namensgleichheit eher zufällig ist, ist Julius der Sohn von Armin – und kam vor dieser Saison zurück in die Heimat nach einem zweijährigen Gastspiel beim Schweizer Spitzenklub Kadetten Schaffhausen.
Bundestrainer-Sohn: Julius Emrich.Dass beide in der Spielzeit 2014/15 Bundesliga-Luft schnuppern würden, hätte man selbst im Umfeld der Schwaben nicht unbedingt geahnt. Doch dank des längeren Atems im Schlussspurt der Zweiten Liga feierte Bietigheim am letzten Spieltag gemeinsam mit Gegner HC Erlangen den erstmaligen Aufstieg ins Oberhaus – wohl wissend, dass die Chancen auf einen langfristigen Verbleib eher gering sind. „Natürlich regiert die Vorfreude auf tolle Gegner und große Hallen, aber als Aufsteiger ist man immer erster potenzieller Absteiger. Dessen sind wir uns bewusst“, sagt Trainer Hartmut Mayerhoffer, der gleich in seinem ersten Jahr den seit Jahren bei der SG gehegten Traum von der Bundesliga wahr werden und den eigentlichen Favoriten DHfK Leipzig hinter sich ließ. So startet man nun in ein wahres Abenteuer – ohne dabei aber die Bodenhaftung zu verlieren. Teure Transfers wollte und konnte man sich in der Stuttgarter Vorstadt nicht leisten, es kamen insgesamt vier Neue: Neben Emrich der serbische Junioren-Nationaltorwart Mihailo Radovanovic, der österreichische Jung-Nationalspieler mit EM-Erfahrung Dominik Schmid, dazu noch Jonathan Scholz (Friedberg) und Tim Dahlhaus (Hamm), die allesamt den Kader verbreitern und die Stammkräfte entlasten sollen. Am meisten Spielanteile werden von diesem Quartett Dahlhaus im rechten Rückraum und Emrich am Kreis zugetraut – auch weil Heuberger derzeit noch verletzt ist. „Ich gehe davon aus, dass sie sowohl sportlich zu unserem Spielsystem passen als auch charakterlich zur Mannschaft. Und ich bin überzeugt, dass wir uns dadurch verbessern werden“, meint der Trainer.
Kein Bundestrainer-Sohn: Christian Heuberger.Der bekannteste Spieler in Mayerhoffers Kader ist Ex-Nationalspieler Timo Salzer, der Denker und Lenker auf der Spielmacherposition. Der Ex-Wetzlarer spielt im dritten Jahr in Bietigheim und war neben dem tschechischen Torwart Jan Kulhanek (früher TuSEM Essen) einer der Aufstiegsgaranten. „Ihre Erfahrung muss uns leiten“, sagt Mayerhoffer. Wie bei Mitaufsteiger HC Erlangen stellt sich auch in Bietigheim das Hallenproblem, aber das ist für die SG nicht neu: Bereits bei Zweitliga-Topspielen hatte die SG ihre „Halle am Viadukt“ verlassen und war in die größere MHP-Arena in Ludwigsburg oder die Ege Trans Arena in Bietigheim umgezogen – dies ist nun im Oberhaus ein Muss für die SG, die neben ihrem Nachbarn Frisch Auf Göppingen der einzige Verein ist, der in der Ersten Männer- und Frauen-Handball-Bundesliga vertreten ist. Während die Frauen etabliert sind, haben die Männer die Zeichen der Zeit erkannt: „Die erste Saison überhaupt in der Ersten Liga genießen, wir wissen ja nicht, ob wir noch länger dabei sind“, lautet das Motto bei der SG. Trainer Mayerhoffer indes will sich nicht schon vor dem Start aufgeben: „Wir werden von einer Euphorie getragen und verfügen über ein starkes Kollektiv. Wer jetzt sagt, dass wir absolut chancenlos sind, sollte sich vor Augen halten, dass auch niemand so richtig an den Aufstieg geglaubt hatte. Und jetzt sind wir oben.“ Und ergänzt: „Von den nackten Zahlen und Fakten zählen wir natürlich zu den designierten Absteigern, allein schon weil wir den geringsten Etat aller 19 Erstligisten und eine unerfahrene Mannschaft haben. Aber wir wollen erneut alle überraschen.“ In der Vorbereitung schlug sich seine Mannschaft wacker, gewann mehrere Turniere und Tests gegen Erstligisten. Das macht Mut, und das steigerte die Vorfreude der Fans ins Unermessliche – denn alle sind gespannt auf den 23. und 27. August. Am ersten Datum wird mit dem ersten Bundesligaspiel überhaupt (beim Bergischen HC) Geschichte geschrieben und am zweiten Termin haben die Schwaben gleich im ersten Heimspiel das Traumlos mit dem Baden-Württemberg-Derby gegen die Rhein-Neckar Löwen. Bereits am sechsten Spieltag (24. September) gibt der THW seine Visitenkarte beim Aufsteiger ab – pure Feiertage für Fans und Spieler. (aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 23.08.2014)
Kieler Nachrichten: Eine Region fiebert dem THW entgegen
Bietigheim. Ausnahmezustand in Bietigheim-Bissingen: In dem 42000-Einwohner-Städtchen an der Enz geht es eher beschaulich zu, doch das wird sich morgen ändern: Die Handballmänner der SG BBM, erstmals in die Bundesliga aufgestiegen, erwarten in der mit mehr als 4000 Zuschauern gefüllten EgeTrans-Arena den deutschen Rekordmeister THW Kiel. Anwurf ist um 20.15 Uhr. Es ist ein ganz besonderes Datum für die Mannschaft von Hartmut Mayerhoffer, der das Team erst im Sommer vergangenen Jahres übernommen hatte. Der Trainer, der als Vertriebsleiter eines italienischen Rennradherstellers sein Geld verdient, kam vom Drittligisten TSV Friedberg, weil die Finanzen dort keinen Aufstieg ermöglichten. Mit der SG BBM Bietigheim-Bissingen, deren Kopf Ex-Nationalspieler Timo Salzer ist, gelang dem 44-Jährigen schon in seiner ersten Saison das sportliche Wunder. Unvergessen ist der vorletzte Spieltag geblieben, an dem die SG (2.) den HC Erlangen (3.) empfing. Der Gastgeber benötigte einen Punkt, um vorzeitig aufzusteigen. Erlangen half bei der Umsetzung identischer Träume nur ein Sieg. 1500 Zuschauer hatten seinerzeit die kultige „Halle am Viadukt“ gefüllt. Für die betagte Arena, seit mehr als 30 Jahren die Heimat der aus den Vereinen TSV Bietigheim, TV Metterzimmern und SpVgg Bissingen gegründeten Spielgemeinschaft, würde es der letzte große Auftritt werden, sollte der SG tatsächlich der Aufstieg gelingen – die Arena genügt den Anforderungen der Handball-Bundesliga nicht. Zur Pause sah es so aus, als würde sich der Verein, der seinen Mini-Etat um 50 Prozent auf 1,5 Millionen Euro aufgestockt haben soll, über einen Umzug keine Gedanken machen müssen: Die Gäste führten 13:9, in der Kabine der Bietigheimer herrschte Katerstimmung. Doch dann brachte der verletzte Kapitän Christian Heuberger, Neffe des Ex-Bundestrainers Martin Heuberger, eine Botschaft aus der Halle zu den Geknickten, die für Partystimmung sorgte: Aue hatte in einer Partie, die eine Stunde früher angepfiffen worden war, den DHfK Leipzig (4.) mit 25:24 besiegt – Bietigheim war den ärgsten Verfolger los und damit bereits aufgestiegen. Genau wie die Erlanger, die gegen eine nun sehr entspannte SG mühelos siegten (29:23). Unvergessen ist die letzte Minute geblieben, in der Mayerhoffer eine Auszeit nahm. Beide Teams bildeten einen Kreis und feierten mit einem Tänzchen den doppelten Aufstieg. „Das war die schönste Niederlage, die man sich vorstellen konnte“, sagte der langjährige Vorsitzende Claus Stöckle, der sich ohne Ängste in das größte Abenteuer der Vereinsgeschichte stürzt: „Wir wollen in der Bundesliga kein Kanonenfutter sein.“ Nach fünf Spieltagen und vier Niederlagen liegt sein Verein zwar auf Abstiegsrang 17, mit dem 27:23-Sieg gegen die namhaft verstärkte GWD Minden sorgte Bietigheim aber schon für ein erstes Ausrufezeichen in der noch jungen Saison. Manager Timo Schön blieb angesichts der begrenzten Mittel bei seiner Personalplanung bescheiden. So kehrte Kreisläufer Julius Emrich, Sohn des Ex-Bundestrainers Armin Emrich, in die 20 Kilometer nördlich von Stuttgart gelegene Kreisstadt zurück. Als zweiten Torhüter hinter dem in der vergangenen Saison überragenden Tschechen Jan Kulhanek verpflichtete er den serbischen Junioren-Nationalspieler Mihailo Radovanovic, für den Rückraum das österreichische Talent Dominik Schmid. So ist der Kader breiter geworden, doch ausgerechnet vor den Heimspielen gegen Kiel und HBW Balingen-Weilstetten am Sonntag verletzten sich mit Hannes Lindt und Paco Barthe zwei wichtige Rückraumspieler. Die Euphorie im Verein, der nach dem Zusammenschluss aus rund 5000 Mitgliedern besteht und mehr als 40 Handballteams gemeldet hat, ist trotzdem ungebremst. „Die ganze Region fiebert dem Kiel-Spiel entgegen“, sagt Schön. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 23.09.2014)
Kieler Nachrichten: Gislason: Bietigheim spielt einen schnellen Ball
Kiel. Nach dem souveränen 32:23-Heimsieg am vorvergangenen Sonntag gegen die MT Melsungen spendierte Alfred Gislason seinen Spielern zwei freie Tage, seit Mittwoch bereitet der Trainer des Handballmeisters THW Kiel seine Mannschaft auf das heutige Punktspiel bei der SG BBM Bietigheim-Bissingen (20.15 Uhr) vor. Nach dem Vormittagstraining flog der Tabellendritte gestern nach Stuttgart, um von dort mit dem Bus in die 20 Kilometer entfernte Kreisstadt Bietigheim-Bissingen zu reisen. Mit an Bord waren Christian Sprenger (Außenbandanriss) und Steffen Weinhold (ausgekugeltes Gelenk im Zeigefinger). Die beiden Linkshänder werden in der mit mehr als 4000 Zuschauern gefüllten EgeTrans-Arena ihr Comeback feiern. Auch Torhüter Johan Sjöstrand, den eine Grippe vor dem Melsungen-Spiel ans Bett gefesselt hatte, ist wieder dabei. Im Training musste Gislason zuletzt nur auf seine beiden Kreisläufer Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen verzichten, die an Lehrgängen ihrer Nationalmannschaften teilnahmen. Trotz seines kompletten Kaders reiste Gislason mit einer gehörigen Portion Respekt vor dem Aufsteiger ab. „Diese junge Mannschaft spielt einen richtig guten Ball und ist schnell auf den Beinen“, sagte Gislason. „Bei Gegenstößen und der schnellen Mitte hat sie eine hohe Erfolgsquote.“ Auch bei den bislang vier Saisonniederlagen habe das Team von Hartmut Mayerhoffer zur Pause zumeist geführt. „Diese Jungs geben 60 Minuten lang Gas.“ Morgen fliegen die Zebras zurück nach Kiel, am Abend versammelt Gislason die Seinen schon wieder in der Trainingshalle. Viel Zeit bleibt nicht, schließlich reist der Rekordmeister am Sonnabend nach Zagreb, um tags darauf beim kroatischen Serienmeister in die Champions League und einen anschließenden Terminmarathon zu starten: Allein im Oktober erwarten den THW zehn Pflichtspiele. (von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 24.09.2014)