Seit 2009/2010 spielen die besten 24 Mannschaften des Kontinents im bewährten Modus den Sieger der "VELUX EHF Champions League" aus. Doch nächstes Jahr wird alles anders: Im 23. Jahr ihres Bestehens steht die Königsklasse vor großen Veränderungen. So werden gleich sieben Mannschaften in der Gruppenphase zum Gegner unserer "Zebras", die Vorrunde wird so zur "Liga der Champions" mit 14 Spieltagen.
Mindestens zwei deutsche Mannschaften dabei
28 statt 24 Mannschaften, bis zu 20 Spiele bis zum Titel und eine Zwei-Klassengesellschaft: Das sind die Eckdaten der neuen europäischen Königsklasse.Das wichtigste zuerst: Aus der DKB Handball-Bundesliga qualifizieren sich der Meister und der Vizemeister direkt. Auf Antrag kann es - wie bereits in dieser Saison geschehen - aber auch einen dritten deutschen Vertreter in der europäischen Königsklasse geben.
Nur noch zwei "Hauptgruppen"
Das war es aber beinahe schon mit den Gemeinsamkeiten zum bisherigen Spielsystem. Denn die "VELUX EHF Champions League" wird zur Zwei-Klassen-Gesellschaft: In den Gruppen A und B, in denen die beiden "festen" deutschen Vertreter angesiedelt werden, finden sich die 16 Besten der Besten wieder. Wenn man es so will: Zukünftig ist die Vorrunde von der Qualität der Teilnehmer her bereits ein Achtelfinale des bisherigen Wettbewerbs. In den Gruppen C und D werden jeweils sechs Mannschaften antreten, die nicht zur "ersten Garde" in Handball-Europa gehören. Darunter dürfte auch eine mögliche dritte deutsche Mannschaft fallen. Das spannende daran: Auch aus diesen beiden Gruppen kann man sich für die nächsten Runden qualifizieren: "Grundsätzlich kann jede Mannschaft - auch jene aus den Gruppen C und D - das ‚VELUX EHF Final4‘ in Köln erreichen", erklärt EHF-Präsident Jean Brihault. "Die Durchlässigkeit ist damit gewahrt."
Harte Fakten und "sanfte Kriterien"
Maßgeblich für die Eingruppierung ist das so genannte EHF-Ranking: In dieses fließen die Resultate aller Mannschaften eines Landes in den drei offiziellen europäischen Vereinswettbewerben der vergangenen drei Spielzeiten ein. Deutschland steht vor Spanien an der Spitze dieses Rankings und darf deshalb zwei direkte Vertreter in die "VELUX EHF Champions League" entsenden. Für Länder, die nicht unter den topgesetzten Nationen sind, gibt es wieder eine Qualifikation: In bis zu drei Turnieren mit den Meistern dieser Länder werden Sieger ermittelt, die dann in den Gruppen C und D starten. In seiner Sitzung am 19. Juni - exakt eine Woche vor der Gruppenauslosung - entscheidet die EHF-Exekutive über die Verteilung der Gruppen. Dabei werden aber aller Voraussicht nach nicht nur sportliche Gesichtspunkte eine Rolle spielen, vielmehr werden auch "sanfte Kriterien" wie Arenen, Sponsoren und Bedeutung für den europäischen Handball berücksichtigt.
Gruppenphase wird zur "Liga der Champions"
Die Gruppenphase wird deutlich ausgeweitet. 14 statt bisher zehn Spiele werden die 16 Mannschaften der Gruppe A und B in der Vorrunde bestreiten, so wird die Vorrunde zur "Liga der Champions". Denn wegen des exklusiven Teilnehmerfelds dürften darunter weitaus mehr Spitzenpartien gegen Topclubs als bisher sein. Mehr noch als in den vergangenen Jahren ist der Gruppensieg das Ziel aller Mannschaften. Denn neben dem Heimrecht im Rückspiel gibt es einen zusätzlichen Anreiz: Nur die beiden Erstplatzierten der Gruppe A und B qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen zwei bis sechs spielen mit den zwei hinzustoßenden Mannschaften aus den Gruppen C und D zuvor ein Achtelfinale mit Hin- und Rückspiel.
Gelost wird nur noch zwei Mal
Ebenfalls neu: Jede Mannschaft weiß nach der Vorrunde, auf welche Teams sie auf dem Weg nach Köln noch treffen wird. Denn die Paarungen sind schon vorher gesetzt: So treffen die beiden K.o.-Sieger aus den Gruppen C und D auf die Gruppenzweiten der Gruppen A und B. Daneben kommt es in den Achtelfinals zu den Duellen der jeweiligen Sechsten gegen die Dritten und Fünften gegen die Vierten. Auch die Viertelfinal-Konstellationen stehen bereits vor dem Start des Wettbewerbs fest. Gelost wird im laufenden Wettbewerb nur noch das Halbfinale in Köln, das am 28. Mai 2016 gespielt werden wird.
Mindestens zwei Spiele mehr bis zum Titel
Wer am Ende das Siegertreppchen in Köln besteigt, wird mindestens 18 statt bisher 16 Partien absolviert haben. Gelingt der Sprung nach Köln einer Mannschaft, die nicht nach der Vorrunde auf Platz eins der Tabelle stand, sind es sogar 20 Spiele bis zum Titel. Dafür erwartet den Gewinner des "VELUX EHF Final4" ab der kommenden Saison auch ein größerer Geldsegen: Wer das Finale in Köln als Sieger verlässt, bekommt eine halbe Million Euro allein für den Titel. Hinzu kommen - allerdings weitaus geringere - Prämien nach der Gruppenphase und den K.o.-Runden vor Köln. Bisher konnte der Gewinner der "VELUX EHF Champions League" aus allen Runden zusammen bestenfalls 495.000 Euro an Prämiengeldern generieren.
Champions-Card: Freier Verkauf startet am 4. Juli
Ab der kommenden Saison sind auch die Kombikarte und das Champions-League-Abo für die THW-Heimspiele in der Königsklasse Geschichte. Am 4. Juli wird der Verkauf der neuen "Champions Card" für die Vorrunde der "Liga der Champions" beginnen - mit einem attraktiven Preisvorteil gegenüber dem Einzelticket-Verkauf und weiteren Überraschungen. Nähere Informationen dazu gibt es in Kürze auf der THW-Homepage und im kostenlosen THW-Newsletter.