Rune Dahmke: “Netflix habe ich langsam durch”

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Rune Dahmke: "Netflix habe ich langsam durch"

Seit einer Woche befinden sich die Spieler des THW Kiel quasi im Home-Office. Seitdem arbeitet jedes Zebra individuell an seiner Fitness. "Unser Athletikcoach Hinrich Brockmann hat jetzt sein 'goldenes Zeitalter'", lacht THW-Linksaußen Rune Dahmke. "Er blüht richtig auf. Wir haben als Mannschaft für jeden Tag einen individuellen Trainingsplan bekommen. Den versuchen wir so gut es geht mit Dingen, die jeder zu Hause hat, umzusetzen."

"Ungewissheit, ob bisherige Leistung vielleicht umsonst war"

Sportler-Alltag im Zeichen der Corona-Krise. "Jeder von uns hat für das Training ein paar Utensilien zu Hause, zum Beispiel Bänder oder Wackelkissen für die Stabi-Ãœbungen", berichtet Rune Dahmke. "Das Laufprogramm wird isoliert im Wald oder dort, wo keine anderen Menschen sind, durchgezogen. Man muss versuchen, das beste aus dieser Situation zu machen." Gleichwohl sei auch bei ihm und seinen Mannschaftskollegen, mit den Rune Dahmke per Telefon oder Kurznachrichten Kontakt hält, diese Ungewissheit zu spüren, wie es nach bisher 49 absolvierten Pflichtspielen weitergeht. "Wir alle fragen uns, ob die Leistung, die wir bisher gebracht haben, vielleicht umsonst war. Ich glaube aber schon, dass bei allen noch ein bisschen Hoffnung ist, dass wir die Saison irgendwann zu Ende bringen und in unserem Sinne beenden können."

"Dinge erledigen, zu denen man sonst keine Zeit hatte"

Neben dem Training macht Rune Dahmke das, was wohl viele andere Menschen derzeit tun. "Man kann jetzt Sachen zu Hause erledigen, zu denen man sonst keine Zeit oder keine Lust hatte. Ich habe einen kleinen Garten, um den ich mich kümmere und den ich nutzen kann, um ein bisschen frische Luft zu schnappen." Er versuche, die Zeit so gut es geht zu genießen, berichtet Dahmke. "Vor dieser Krise hatte man durchaus Momente, in denen man dachte: Ein, zwei Tage zu Hause auf der Couch zum Durchschnaufen wären nicht schlecht. Jetzt ist die Chance dazu. Aber es ist ein ganz anderes Gefühl dabei, wenn man quasi zu Hause 'eingesperrt' ist.

"Hoffe darauf, dass wir jetzt alle zusammenhalten!"

Rund 90 Prozent des Tages verbringe er eher in den eigenen vier Wänden, schätzt Rune Dahmke. Allein. "Ich halte mich an die von den Experten empfohlenen Maßnahmen, meide soziale Kontakte. Ich lese viel, lerne ein wenig Norwegisch. Aber Netflix habe ich so langsam trotzdem durch." Eines sei ihm besonders wichtig, sagt der Kieler Linksaußen: "Die Wissenschaftler und Entscheider haben jahrelange Erfahrung und sind genau für solche Momente ausgebildet und trainiert. Deshalb sollten wir uns alle an die Maßnahmen halten, die diese Frauen und Männer für richtig halten. Je weniger Ausnahmen es gibt, desto eher überstehen wir diese Krise. Ich hoffe darauf, dass wir jetzt alle zusammenhalten!"