Zebras bei der EM: Duvnjak führt Kroatien ins Finale!

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Zebras bei der EM: Duvnjak führt Kroatien ins Finale!

Kroatien gegen Norwegen. Erstes Halbfinale der EHF Euro 2020. Das Duell der bisher vielleicht besten Mannschaften des Turniers sollte zu einem der besten EM-Spiele überhaupt werden. Dramatisch, intensiv, episch - am Ende führte ein überragender Kieler Kapitän Domagoj Duvnjak seine Kroaten zu einem 29:28 (26:26, 23:13, 12:10)-Sieg nach doppelter Verlängerung. Ein Spiel für die Handball-Geschichtsbücher. Im zweiten Halfinale setzte sich dann Titelverteidiger Spanien nach hartem Kampf gegen Miha Zarabec' Slowenen durch, die jetzt am Samstag gegen Norwegen um Platz drei spielen.

Episches erstes Halbfinale

Zehn Treffer: Sander Sagosen war einmal mehr überragender Norweger

Kroatiens THW-Kapitän Domagoj Duvnjak gegen den norwegischen Bald-Kieler Sander Sagosen - dieses Duell sollte die insgesamt 80 (!) packenden Minuten von Stockholm prägen. Im ersten Durchgang hatten die Kroaten vor 16573 Zuschauern in der Tele2-Arena nach ausgeglichener Anfangsphase, einem Harald-Reinind-Tor und vier Sagosen-Treffern bis zum 6:7 auch aufgrund eines überragenden Marin Sego im Tor die Nase vorn. Sie gingen mit einem 12:10 in die Pause. Nach dem Wechsel erwischte Norwegen den besseren Start, machte aus einem 12:15 ein 17:16 - Sagosen erzielte mit einem Doppelschlag die Führung der EM-Co-Gastgeber. Duvnjak, der in der Abwehr steter Störenfried der norwegischen Angriffe war und viele Bälle eroberte, konterte ebenso intensiv und drehte seinerseits mit einem Doppelschlag die Partie wieder zugunsten seiner Mannschaft.

Erschöpft und von den Emotionen übermannt: Domagoj Duvnjak

So ging es hin und her - nach 60 Minuten, Jöndals Ausgleich und Duvnjaks geblocktem Wurf gab es keinen Sieger. Verlängerung, Kroatien führt zweimal, dann hat Norwegen nach dem 26:25 die Chancen zur Entscheidung. Doch Sagosen, zehn Mal erfolgreich, wurde geblockt, auf der Gegenseite holte Duvnjak einen Siebenmeter heraus, den er nach der Sirene zum 26:26 verwandelte. Noch einmal zehn Minuten extra. Und in diesen wurde es wild: Nach einer Serie von Stürmerfouls und zwei Pfostentreffern der Norweger gab es im zweiten Durchgang der zweiten Verlängerung nur ein Tor - und das war entscheidend: Karacic spielte den Ball zu Musa, der drei Sekunden vor dem Ende zum 29:28 traf. Der Rest war tiefe norwegische Enttäuschung, kroatischer Jubel und ein von seinen Emotionen übermannter Domagoj Duvnjak, der mit Tränen in den Augen die Auszeichnung zum "Player of the match" entgegen nahm: Acht Tore, 69:24 Minuten Spielzeit - "Dule" war an diesem Abend nicht zu stoppen und hat jetzt die Möglichkeit, mit Kroatien um den ersten EM-Titel seiner einzigartigen Karriere zu spielen.

Spanien besiegt starkes Slowenien

Miha Zarabec spielt am Samstag (18:30h) gegen Norwegen um Bronze

Mit einer Viertelstunde Verspätung und vor deutlich geleerten Zuschauerrängen in der gigantischen Stockholmer Arena begann das zweite Halbfinale: Titelverteidiger Spanien bekam es mit Miha Zarabec' Slowenen zu tun. Und die legten los wie die sprichwörtliche Feuerwehr: 2:0 stand es nach wenigen Spielszenen, doch Stück für Stück kamen die Spanier besser in die Begegnung, nutzten jeden slowenischen Fehler zu Gegenstößen und hatten in Perez de Vargas einen starken Rückhalt. Zur Pause lag der Titelverteidiger in einem torreichen Spiel mit 20:15 vorn. Nach dem Wechsel blieben die Spanier die spielbestimmende Mannschaft und hielten den Pausenvorsprung bis zum 26:21 (42.). Ein Doppelschlag von Janc und Bombac sorgte dafür, dass die Spielstarken Slowenen wieder in Schlagdistanz waren - doch Spanien hatte in den engsten Phasen die besseren Lösungen. In Unterzahl traf Alex Dujshebaev zum 30:26 (52.) - die Vorentscheidung. Auch wenn Zarabec mit seinem zweiten Tor zum 31:33 (58.) und Dolenec mit seinem siebten Treffer (59.) die Spanier noch einmal ins Schwitzen brachten. Mit einem langen Angriff nahmen sie die Zeit von der Uhr, machten durch Aguinagaldes 34:32 alles klar und zogen erneut in das EM-Finale ein. Am Sonntag (16:30 Uhr, live im Stream unter www.sportdeutschland.tv) können sie nun erstmals ihren Titel bei einer kontinentalen Meisterschaft verteidigen. Slowenien hingegen spielt bereits am Samstag (18:30h, live unter www.sportdeutschland.tv) gegen Norwegen um Bronze.