KN: "... dann killen sie uns"
Granollers. Antonio Garcia (34) lernte einst das Handballspielen bei BM Granollers. Über Stationen in Leon, Paris, Szeged, Kolding, Barcelona und Bukarest kehrte der Rückraumspieler vor dieser Saison zurück zu seinem Heimatverein. Wegen der Übermacht des großen FC Barcelona ist der EHF-Pokal für den 78-fachen Nationalspieler und seine Mannschaft eine einzigartige Gelegenheit. Die Kieler Nachrichten sprachen vor dem Duell mit dem THW Kiel am Sonntag (19.30 Uhr/DAZN, siehe THW-Vorbericht) mit dem vielleicht bekanntesten Spieler von Fraikin BM Granollers.
Herr Garcia, Granollers ist gerade mit zwei Siegen in die zweite Saisonhälfte gestartet. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Antonio Garcia: Vor Weihnachten hatten wir ein paar nicht so gute Spiele, sind etwas unter unseren Erwartungen geblieben und standen auf Platz vier in der Liga. Aber schon während der WM-Pause bekamen wir ein gutes Gefühl. Jetzt haben wir gerade gegen La Rioja gewonnen, die punktgleich mit uns waren. Es geht bergauf, das freut mich.
Sie haben im Laufe ihrer Karriere in vielen europäischen Spitzenklubs gespielt, aber nie in der Bundesliga - wie kam das?
Stimmt, das ist vielleicht das Einzige, das ich in meiner Karriere verpasst habe. Damals, als ich aus Granollers zu Ademar Leon wechselte, hatte ich auch ein Angebot aus Gummersbach. Aber ich habe mich entschieden, erst noch in Spanien zu bleiben. Und dann ist es nie so gekommen. Die Bundesliga ist die NBA des Handballs, jeder träumt davon, dort zu spielen. Die Hallen sind voll, es ist eine tolle Stimmung. Aber ich hatte das Glück, mit meinen Vereinen auch gegen deutsche Teams, also auch in Deutschland zu spielen und konnte die Atmosphäre trotzdem genießen.
Was für eine Atmosphäre erwartet den THW Kiel am Sonntag im Palau d’Esports?
Normalerweise spielen wir vor 2000, vielleicht 2500 Zuschauern. 6000 passen in unsere Halle. Ich hoffe, dass sie am Sonntag voll wird. Dass der THW hier her kommt, ist auch für unsere Fans etwas Besonders.
Und für Sie? Sie haben mit Szeged immerhin schon mal im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals gegen den THW gewonnen...
Für mich ist es natürlich auch ein großes Spiel. Mit Magnus Landin habe ich zusammen in Kolding gespielt, wir sind befreundet. Auch Domagoj Duvnjak oder Marko Vujin kenne ich.
Was rechnen Sie sich sportlich aus?
Wir müssen verhindern, dass die Kieler ins Laufen kommen, sonst killen sie uns. Wir müssen ein perfektes Spiel schaffen - und auch dann wird es schwer. Wir wollen den Vorteil ausspielen, dass die Kieler wahrscheinlich maximal drei Spieler von uns kennen. Das könnte unsere Chance sein. Dazu kommt die kurze Vorbereitung, die sie mit ihren vielen WM-Fahrern haben. Unsere Leistungskurve zeigt nach oben. In der Liga dominiert Barcelona, da gibt es für uns nichts zu holen. Aber wenn es gut läuft, können wir vielleicht ins Final Four des EHF-Cups kommen.
(Das Interview führte Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 09.02.2019, Foto: Sascha Klahn)
Service: Tickets für die November-Heimspiele
Für alle THW-Heimspiele im November gibt es noch Karten. In der Bundesliga treffen die Kieler am Donnerstag, 22. November, auf die Füchse Berlin. Im EHF-Cup starten sie gegen Drammen HK mit einem Heimspiel am Sonntag, 18. November, das K.o.-Spiel im DHB-Pokal-Viertelfinale gegen die MT Melsungen findet am Dienstag, 27. November (19 Uhr) statt. Bei der Pokal-Partie erhalten Fans von 6 bis 16 Jahren und Studierende 5 Euro Rabatt auf ihr Ticket. Kinder unter sechs Jahren zahlen gar keinen Eintritt: Für sie gibt es bei allen Spielen die kostenlosen Kinderkarten (ohne Sitzplatzanspruch, nur solange der Vorrat reicht) im Onlineshop unter www.thw-handball.de/tickets und an der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig). Eintrittskarten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen, bei den Kieler Nachrichten, bei CITTI, in den famila-Märkten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena, das am Spieltag bis zum Anpfiff geöffnet hat, sowie online unter www.thw-handball.de/tickets.