fbpx

KN: Nur ein Schritt fehlt noch

EHF-Pokal

KN: Nur ein Schritt fehlt noch

Kiel. Die Bundesliga-Hürde Berlin überwunden, das Rückspiel in der EHF-Cup-Quali vor der Brust und das Pokal-Viertelfinale zumindest schon in Sichtweite - die Handballer des THW Kiel jonglieren in diesen Tagen mit drei Wettbewerben. Läuft alles nach Plan, können sie am Sonntag in Drammen (16 Uhr, siehe THW-Vorbericht) und nach einer Verschnaufpause der ganz kurzen Sorte am Dienstag (19 Uhr) gegen Melsungen zwei Teilziele der Saison erreichen: Die Qualifikation für die Gruppenphase des EHF-Cups und den Sprung ins Final Four um den DHB-Pokal. Vor dem dank eines Elf-Tore-Vorsprungs aus dem Hinspiel (34:23) vermeintlich einfachen Spiel in Norwegen steckt THW-Trainer Alfred Gislason dennoch in einer Zwickmühle.

Zebras reisen mit Fan-Unterstützung nach Drammen

"Erst mal bin ich froh, dass wir gegen Berlin gewonnen haben", sagte der Isländer gestern, einen Tag nach dem 26:22-Bundesliga-Sieg gegen die Füchse, die den THW mit einer starken Abwehr lange geärgert hatten. Auch wenn die Fehlerquote im Angriff im Vergleich zu den vergangenen Partien bei den Zebras nicht mehr so schwer ins Gewicht fiel, ärgerten die Kieler sich auch am Donnerstag wieder über einige verpasste Chancen. "Man weiß bei solchen Mannschaften, dass jeder Wurf gut vorbereitet sein muss. Denn danach steht man wieder zwei Minuten in der Abwehr", sagt Gislason, der seinem Team aber kein Abschluss-Problem bescheinigen will. "So lange wir gewinnen, sehe ich da kein Problem."

Kreisläufer Patrick Wiencek indes fand es "schade, dass wir nicht deutlicher gewonnen haben". Und auch Hendrik Pekeler sagte: "Wir sind zuletzt nicht immer so souverän aufgetreten wie wir es könnten. Wir wollen die Spiele früher entscheiden."

Volle Kraft voraus also in Drammen? Gislason ist zwiegespalten. "Mit Sicherheit werde ich Spieler einsetzen, die noch nicht so viel gespielt haben - wir spielen ja schon Dienstag gegen Melsungen", sagt er. "Aber wir wollen auch in Drammen unbedingt gewinnen."

Dort erwartet die Zebras ein Handball-Fest auf Norwegisch. 400 Karten hatte der Verein im Vorverkauf abgesetzt und verkündete dies stolz auf seiner Website. Im Schnitt gehen sonst nur 50 Karten im Vorfeld weg. Trainer Kristian Kjelling rechnet mit "etwas über 1000" Zuschauern - eine Seltenheit, selbst beim traditionsreichsten norwegischen Verein. "Wir freuen uns auf die Stimmung - auch wenn wir wissen, dass die Leute kommen, um den THW zu sehen", sagt der 38-Jährige.

Auf den Weg machen sich auch rund 60 Kieler Fans, für die in der Drammenshalle erstmals ein eigener Gästeblock eingerichtet wurde. Sonst herrscht dort freie Platzwahl.

Mit besonderer Vorfreude blickt Lukas Nilsson auf die Partie. Denn mit Andreas Björkman Myhr spielt dort einer seiner engsten Freunde. "Er kam damals aus Stockholm ans Handball-Gymnasium in Ystad und wohnte gut ein Jahr bei meiner Familie. Er ist wie ein Bruder", erzählt Nilsson. Zwar zählt der Torwart zu den fünf Verletzten, wird nicht spielen. "Aber vielleicht finden wir ja Zeit für einen Kaffee."

Auch im Hinspiel in Kiel, in dem Drammen eine Halbzeit lang mithielt, schlug das Verletzungspech bei den Norwegern wieder zu. Rückraumspieler Ola Romsaas musste mit Knieproblemen vom Feld und wird am Sonntag nicht spielen.

Beim THW wird Gisli Kristjánsson die Reise nach Norwegen nicht mit antreten, sondern bei der U23 des THW Spielpraxis sammeln. "Er hat nach seiner Schulterverletzung noch nicht viel aus dem Rückraum geworfen. Die muss er erst einmal wieder aus dem Kopf kriegen", sagt Gislason.

(Von Merle Schaack, aus den Kieler Nachrichten vom 24.11.2018, Foto: Archiv/Sascha Klahn)

Service: Noch Pokal-Tickets erhältlich

Für das DHB-Pokal-Spiel am Dienstag gegen die MT Melsungen gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen - unter anderem bei CITTI, in den famila-Märkten, bei den Kieler Nachrichten und im Ticketcenter der Sparkassen-Arena-, im Online-Ticketshop des THW Kiel unter www.thw-handball.de/tickets sowie unter der telefonischen Hotline 01806 / 300 234 (gebührenpflichtig: 0,20 Euro/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 0,60 Euro/Anruf aus dem dt. Mobilfunknetz) noch Tickets an 12,50 Euro. Studenten und Fans von 6 bis 16 Jahren bekommen beim Kauf einer Karte fünf Euro Rabatt.