KN: Zebras zwischen Pokal und Cup

DHB-Pokal

KN: Zebras zwischen Pokal und Cup

Kiel. Nach der Rückkehr aus Ostwestfalen gab THW-Trainer Alfred Gislason seinen im DHB-Pokal erfolgreichen Zebras frei - zumindest teilweise. Statt Einheiten mit der Mannschaft stand individuelles Krafttraining auf dem Programm.

Mit breiter Brust in den Supercup

Mit positivem Gefühl konnten sich die Kieler an die Arbeit machen, hatten sie doch beim Erstrundenturnier in Spenge weiteres Selbstvertrauen getankt. "Wir sind gut durch die Vorbereitung gekommen, und haben am Wochenende einen guten Auftritt gezeigt", sagte Rune Dahmke, der am Montag 75 Minuten im Kraftraum trainierte. "So eine Aufgabe ist ja immer ein bisschen undankbar, weil du nicht richtig weißt, was dich bei unterklassigen Mannschaften erwartet." Aber der haushohe Favorit löste seine Pflichtaufgabe souverän und konnte die Belastung auf viele Schultern verteilen. "Das war super, so kommt jeder richtig rein", sagt Dahmke, der in beiden Partien wie die anderen drei Außen insgesamt 60 Minuten spielte. Für einen harten Konkurrenzkampf scheint angesichts des übervollen Terminkalenders ohnehin kaum Platz, zu wichtig sind die Erholungsphasen. Und so verwundert es nicht, dass sich das Kieler Urgestein hervorragend mit Neuzugang und Positionskollege Emil Frend Öfors versteht. "Emil ist super, ein ganz lieber Typ. Wir liegen komplett auf einer Wellenlänge", erklärt Dahmke und lobt den Schweden auch für sein Spiel. "Er hat natürlich eine andere Spielweise als Raul (Santos, d. Red.), aber trotz seiner schnörkellosen Art ein gutes Handgelenk und viele Variationen, das sieht man jeden Tag im Training."

Phasenweise liefen die Zebras gegen Spenge und Dessau-Roßlau Gegenstoß auf Gegenstoß, setzten sich durch diese einfachen Tore kontinuierlich ab und ließen den Gegnern aus Oberliga und Zweiter Liga keine Chance. "Das ist sehr wichtig. In der letzten Saison hatten wir ein bisschen wenig Tore über die erste Welle, jetzt in der Vorbereitung lief das schon besser", sagt Dahmke. Ob die Rhein-Neckar Löwen am Mittwoch im Supercup ebenso viele Gegenstöße zulassen werden? "Man weiß nie! Wenn wir eine gute Abwehr stellen und eine starke Torhüterleistung haben, können wir auch gegen die Löwen viele einfache Tore machen", sagt der 24-Jährige, der ein intensives Spiel um den ersten Titel der Saison erwartet. "Das ist vielleicht nicht der größte Titel, aber es ist einer. Und den will jeder unbedingt gewinnen", sagt er. Auch die psychologische Komponente ist nicht außer Acht zu lassen. "Durch einen starken Auftritt können wir ein Ausrufezeichen für die Liga setzen", meint Dahmke. Mit diesem Ziel werden die Zebras am Dienstag nach Stuttgart reisen. Mit dem Cup nach dem Pokal nimmt die Saison Fahrt auf.

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 22.08.2017)