Vorbericht: Jetzt kommt Leipzig

Bundesliga

Vorbericht: Jetzt kommt Leipzig

Die "Zebras" wollen nach zuletzt zwei Niederlagen in der DKB Handball-Bundesliga gemeinsam mit ihren Fans den Schalter umlegen: Am Donnerstag empfängt der THW Kiel den Tabellendritten SC DHfK Leipzig, der zuletzt nicht nur mit einem Sieg gegen Flensburg für Aufsehen gesorgt hat. "Mit Leipzig haben wir aus dem vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen", sagt THW-Rückraumspieler Lukas Nilsson. "Es wird eine schwere Partie, und ich will wieder die Fans hören: Wenn unsere Arena ein richtiger Hexenkessel ist, bringt uns das noch einmal einen Extra-Schub an Adrenalin." Anwurf ist um 19 Uhr, noch gibt es Sitz- und Stehplatzkarten an allen bekannten Vorverkaufsstellen und im THW-Online-Ticketshop.

SC DHfK kommt als Tabellendritter

André Haber coacht den SC DHfK Leipzig

Die Sachsen werden mit viel Selbstbewusstsein an die Förde reisen. Unter Neu-Coach André Haber holte der SC DHfK Leipzig aus den ersten vier Partien drei Siege - lediglich die überraschende Niederlage in Lemgo trübt die bisher eindrucksvolle Bilanz der Messestädter. Zuletzt hatte die SG Flensburg-Handewitt keine Chance in Leipzig: Von Beginn an in Führung liegend holten die Grün-Weißen beim 25:22 (13:10) souverän die Punkte gegen die SG und kletterten in der Tabelle auf Rang drei. "Wir haben in allen Mannschaftsteilen gegen Flensburg eine saustarke Leistung abgeliefert. Im Angriff haben wir über 60 Minuten kontinuierlich Lösungen gefunden. Hinten haben wir leidenschaftlich verteidigt. Und Torhüter Milos Putera war einfach super", sparte Haber nach dem Erfolg nicht mit Lob für seine Mannschaft. Der Sieg gegen die SG hat bei den Leipzigern noch mehr Lust auf mehr gemacht: "Wir haben Flensburg nicht zur Entfaltung kommen lassen und auch die Gegenstöße gut weggenommen. Jetzt müssen wir am Donnerstag auch gegen Kiel wieder an unser Maximum gehen", fordert Bastian Roscheck seine Teamkollegen auf, gegen den THW nachzulegen.

Torschützenkönig verstärkt Leipzig

Philipp Weber trifft jetzt wieder für den SC DHfK

Dass der letztjährige Bundesliga-Achte auch in dieser Spielzeit mit Ambitionen in die Saison geht, macht der Blick auf die Verpflichtungen des SC DHfK klar: Die Rückkehr von Philipp Weber hat dem Team noch einmal torgefährliche Impulse gegeben. Der Rückraumspieler, der am Dienstag seinen 25. Geburtstag feierte, war in der vergangenen Saison bei der HSG Wetzlar mit 224 Treffern der beste Werfer der DKB Handball-Bundesliga. Dazu wurde mit Yves Kunkel vom Absteiger HBW Balingen-Weilstetten ein ebenfalls torgefährlicher Linksaußen verpflichtet, der für die "Gallier von der Alb" 171 Treffer erzielt hatte. Last, but not least, komplettiert Gregor Remke das Team. Der Rückraum-Linkshänder kennt den SC DHfK seit der E-Jugend und feierte dort drei deutsche Jugendmeisterschaften. 

Etat noch einmal erhöht

Kam aus Balingen: Yves Kunkel

Die drei "Neuen" verstärken eine Mannschaft, die neben einem großen Teamgeist auch individuell starke Spieler vorzuweisen hat: Europameister Niclas Pieczkowski führt Regie, im rechten Rückraum sorgt neben dem erfahrenen Andreas Rojewski mit dem 20-jährigen Franz Semper eines er der größten deutschen Rückraum-Talente für Druck. Mit Jens Vortmann und Milos Putera hat man zudem klasse Torhüter im Kader, der eine gute Mischung aus jungen Spielern und erfahrenen Akteuren darstellt. Und auch im Umfeld des sechsmaligen DDR-Meisters stimmt es: Der Klub steht finanziell auf ganz soliden Füßen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Etat noch einmal um rund 800.000 Euro angehoben, so dass Geschäftsführer Karsten Günther jetzt mit 4,3 Millionen Euro wirtschaften kann. Schließlich soll eines Tages Handball in Leipzig auch wieder europäisch werden. Zwar sagt Günther, dies sei nicht so leicht planbar. Doch auf dem Weg dorthin wolle der SC DHfK die entsprechende Politik der kleinen Schritte weitergehen. "Selbstverständlich träumt man vom Europapokal", räumt Günther ein. "Das Einzige, was uns in Leipzig begrenzt, ist das Hallendach." 

Binder: "Wissen, dass wir den THW schlagen können"

Lukas Binder fehlt am Donnerstag

Am Donnerstag nicht mitwirken können auf Kieler Seite die Langzeitverletzten Domagoj Duvnjak und Raul Santos. Bei den Leipzigern fehlt der ehemalige Kapitän Lukas Binder mit einer Fußverletzung, der seinen Teamkollegen trotzdem viel Selbstbewusstsein mit auf den Weg gibt: "Man sieht in diesem Jahr, dass jeder jeden schlagen kann. Es ist verrückt, was in dieser Liga gerade los ist. Wir haben immer gut gegen Kiel gespielt und wissen, dass wir den THW schlagen schlagen können." Das habe man nicht zuletzt in der vergangenen Saison gesehen, als die Kieler mit 25:34 in der Messestadt ihr erstes von insgesamt bisher sechs Spielen gegen den SC DHfK verloren (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv). "Das war sogar ziemlich deutlich", erinnert sich Binder. "Wir fahren jetzt mit einer sehr breiten Brust nach Kiel und wollen, wie in jedem anderen Spiel auch, Punkte holen."

Wiencek: "Wird ein harter Kampf"

Entschlossen: Patrick Wiencek

Das Spiel am Donnerstag wird in ganzer Länge live auf Sky Sport 2 übertragen. Kommentator Karsten Petrzika wird vom Experten Stefan Kretzschmar, in Personalunion auch Aufsichtsrats-Mitglied der Leipziger, unterstützt, die Interviews führt Moderator Jens Westen. Geleitet wird das Spiel, für das es an allen bekannten Vorverkaufsstellen wie dem Ticketcenter der Sparkassen-Arena, CITTI und den famila-Märkten sowie im Online-Ticketshop und an der Abendkasse noch Karten gibt, vom Magdeburger Gespann Robert Schulze/Tobias Tönnies. Die Zebras wollen mit einem Sieg gegen den SC DHfK zurück in die Erfolgsspur. "Mit Leipzig kommt eine Mannschaft, die mal eben Flensburg aus der Halle geschossen hat. Das sagt alles über die Qualität des Teams", erklärt Patrick Wiencek, der entschlossen anfügt: "Es wird ein harter Kampf. Aber wir haben vieles gut zu machen, und das werden wir auch zeigen!" Auf geht's, Kiel!