KN: Ein Zeichen für die Konkurrenz

Bundesliga

KN: Ein Zeichen für die Konkurrenz

Kiel. Der 34:32 (17:20)-Erfolg des THW Kiel gegen den SC Magdeburg war wichtig für die Zebras. Nicht nur für die Tabelle der Handball-Bundesliga, die mit dem THW, den Füchsen Berlin und der TSV Hannover-Burgdorf nur drei verlustpunktfreie Teams ausweist, sondern auch für das Kieler Selbstbewusstsein. Nicht zuletzt ist die offenkundige Fähigkeit, ein Team aus der erweiterten Spitze nach Sechs-Tore-Rückstand noch zu schlagen, auch ein Zeichen an die Konkurrenz.

"Charakter gezeigt"

Nun gehört zum gesamten Bild auch die Tatsache, dass der THW sich den Rückstand mit einer schwachen Leistung selbst eingebrockt hat. Sicher spielte der SCM 40 Minuten lang stark, dennoch: "Wir haben eine ganz schlechte erste Halbzeit gespielt", sagte Miha Zarabec. "Dann war es überragend, wie wir mit Hilfe der Fans ins Spiel zurück gekommen sind." Für den Slowenen war es der erste Auftritt in der Sparkassen-Arena im THW-Trikot, und er lernte die Wirkung der Fans gleich kennen. "Die Atmosphäre war unglaublich", sagte er. Auch Ole Rahmel ("Ich hatte Gänsehaut") und Emil Frend Öfors kamen trotz 60 Minuten auf der Bank in einen ersten Genuss des neuen Wohnzimmers.

Eine Heimstätte, die ob der ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit kurzzeitig in ungläubiges Kopfschütteln verfiel. Statt den Drei-Tore-Pausenrückstand schnell zu verkürzen, drifteten die Zebras weiter ab. Nach Deckungsumstellung und mit deutlich höherer Aggressivität fing sich der THW aber und blies gegen schwächer werdende Magdeburger zur Aufholjagd. Entscheidenden Anteil daran hatte auch Keeper Andreas Wolff, der bereits in der ersten Halbzeit für den oft allein gelassenen und unglücklichen Niklas Landin gekommen war. "Magdeburg hat einen Riesenkampf geliefert, aber wir haben nie aufgegeben", sagte Wolff. "Zusammen mit den Fans war es dann gut. Wir haben gezeigt, was für einen Charakter diese Mannschaft hat."

Charakter, den die Zebras auch am Donnerstag im Nachholspiel gegen Hannover zeigen müssen, beim nächsten Gipfeltreffen, nachdem mit Magdeburg der aktuelle Tabellenführer an die Förde gereist war. "Hannover hat spätestens gegen Flensburg gezeigt, was für eine starkes Team sie haben", sagte Wolff. "Zum Glück spielen wir zu Hause - aber das wird sehr schwer."

(Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 05.09.2017, Foto: Sascha Klahn)