Vorbericht: Donnerstag ist GWD Minden zu Gast

Bundesliga

Vorbericht: Donnerstag ist GWD Minden zu Gast

Nach dem erfolgreichen Derby in Flensburg wollen die "Zebras" jetzt bis zur EM-Pause nachlegen: "Unser Ziel ist es, alle drei Partien zu gewinnen", sagt Linkshänder Marko Vujin. "Das wird nicht leicht, aber wir haben viel Selbstbewusstsein getankt, fokussieren uns nur auf das nächste Spiel." Das ist am Donnerstag eine Heim-Partie: Zu Gast ist GWD Minden, jener Traditionsverein, der in der vergangenen Spielzeit einen Punkt aus Kiel entführte und in dieser Saison unter anderem beim unglücklichen Unentschieden gegen Hannover bereits seine Klasse unter Beweis stellte. Anwurf ist um 19 Uhr, noch gibt es einige Eintrittskarten (direkt hier buchen) für das vorletzte Heimspiel des Jahres. 

Wolff freut sich auf Kieler Fans

Andreas Wolff ist heiß auf das Heimspiel: "Ich freue mich auf unsere fairen Fans und vor allem die Begrüßung nach dem tollen Derby-Sieg", sagt der THW-Torhüter, der mit seinen Paraden maßgeblichen Anteil am klaren 35:27-Erfolg in Flensburg hatte. Doch das Landes-Duell ist Geschichte, unterstreicht auch Wolff. "Wir haben noch drei schwere Spiele bis zum Jahreswechsel, und wir tun gut daran, uns voll auf die kommende Aufgabe zu konzentrieren." Nicht nur Wolff erinnerte an das Vorjahr, als GWD Minden beim 23:23 erstmals nach 23 Jahren wieder etwas Zählbares von der Auswärtstour nach Kiel mitnehmen konnte - Marko Vujin rettete den "Zebras" damals mit einem Treffer kurz vor der Schluss-Sirene zumindest einen Punkt. Die Vorjahres-Partie ist eines von nur zwei Unentschieden in den bisher absolvierten 60 Partien beider Mannschaften, 44 Mal gewannen die Schwarz-Weißen gegen die Grün-Weißen (siehe auch Gegnerstatistik GWD Minden im THW-Archiv).

Remis-Könige der Liga

Neuzugang aus Plock: Miljan Pusica

Die Mindener reisen am Donnerstag ebenfalls mit breiter Brust an die Förde. Nach der erfolgreichsten Saison der vergangenen 15 Jahre, im Endklassement der vergangenen Spielzeit belegte GWD den 12. Platz, hatte Trainer Frank Carstens bescheiden "ein zwei Punkte mehr als zuletzt" als Ziel ausgegeben. Und derzeit befinden sich die Mindener voll im Plan: Mit 14 Punkten befindet sich GWD im gesicherten Mittelfeld der DKB Handball-Bundesliga. Die Grün-Weißen holten jeweils zwei "Big Points" gegen Lübbecke, Erlangen und Gummersbach, ärgerten auch lange Zeit die SG Flensburg-Handewitt (30:34) um dann mit dem 29:29-Remis gegen den Tabellen-Vierten TSV Hannover-Burgdorf ein echtes Ausrufezeichen zu setzten. Bitter allerdings: Hannovers Mait Patrail zerstörte mit einem direkt verwandelten Freiwurf nach dem Schlusspfiff die Mindener Hoffnungen auf einen erneuten Heimsieg. Dennoch: Auch mit insgesamt sechs Unentschieden kann man wichtige Zähler sammeln, gemeinsam mit Frisch Auf! Göppingen sind die Mindener die Remis-Könige der "stärksten Liga der Welt".

Routinier Dalibor Doder geht voran

Andreas Cederholm kam aus Toulouse nach Minden

Mit dem bisherigen Abschneiden und der Entwicklung ist man bei GWD durchaus zufrieden. "Wir sind als Mannschaft auf einem guten Weg", sagt Mittelmann Dalibor Doder. Der Schwede verlängerte unlängst seinen Vertrag um ein weiteres Jahr und wird somit auch noch seinen 40. Geburtstag in Ostwestfalen feiern. Doch selbst der erfahrene Schwede ist verblüfft über die starke Performance seiner Mannschaft in dieser Saison: "Dass wir zu Weihnachten schon 14 Punkte gesammelt haben werden, hätte ich zu Saisonbeginn nicht gedacht - und wir haben mit der Partie gegen den THW Kiel noch ja drei Spiele zu spielen." Doder selbst hat mit bisher 47 Toren seinen Teil zum GWD-Erfolg beigetragen - an der Spitze des Torjäger-Rankings steht mit Marian Michalczik (63 Tore) ein 20-jähriger Rückraumspieler, der es mit seinen beständig guten Leistungen bereits in die Nationalmannschaft geschafft hat. "Darauf sind wir sehr stolz", sagt Frank Carstens. "Aber Marian ist längst noch kein kompletter Spieler, er muss sich weiter entwickeln." Bundestrainer Christian Prokop hat den Rechtshänder derweil in seinen 28er-Kader für die Europameisterschaft in Kroatien berufen. 

Erfahrung verpflichtet

Espen Christensen kam aus Svendborg

Insgesamt hat der Sportliche Leiter Frank von Behren dem Traditionsverein einen neuen Anstrich verliehen: Gleich neun Spieler verließen den Club, darunter mit Torhüter Gerrie Eijlers (zurück in die Niederlande), Abwehrchef Magnus Jernemyr, Miladin Kozline und Joakim Larsson (Sävehof) erfahrene Kräfte. Zudem beendete Moritz Schäpsmeier bei den Grün-Weißen seine Karriere. Im Gegenzug holte von Behren aber auch erfahrene "Neue": Kreisläufer Anton Mansson, der vom Liga-Konkurrenten TBV Lemgo kam, hat nahezu 200 Spiele in der "stärksten Liga der Welt" absolviert, der serbische Rückraumspieler Miljan Pusica kam vom Champions-League-Teilnehmer Orlen Wisla Plock aus Polen und ist ebenso Nationalspieler wie der Schwede Andreas Cederholm, der zuletzt bei Fenix Toulouse in Frankreich auf Torejagd ging. Für den Kasten verpflichtete Minden mit dem Norweger Espen Christensen (kam aus Svendborg) einen 32-Jährigen, der mit dem ehemaligen Kieler Kim Sonne Hansen (25 Jahre alt) ein starkes Gespann bildet.

Noch Tickets erhältlich

Das Spiel der beiden Traditionsclubs der DKB Handball-Bundesliga wird am Donnerstag um 19 Uhr von den beiden Unparteiischen Ramesh und Suresh Thiyagarajah angepfiffen und wie gewohnt live bei Sky zu sehen sein. Schöner ist allerdings das Live-Erlebnis in der Arena: Noch gibt es einige Sitz- und Stehplatzkarten an allen bekannten Vorverkaufsstellen, im Online-Ticketshop des THW und voraussichtlich auch an der Abendkasse, die durchgängig bis zum Anpfiff geöffnet hat. Einlass in die Sparkassen-Arena ist um 17 Uhr, genug Zeit also, um in den Fanshops noch nach dem einen oder anderen Präsent zu Weihnachten zu stöbern. Dann gilt es aber, die "Zebras" auf ihrem Weg lautstark zu unterstützen. Das Ziel sind zwei Punkte - auf geht's, Kiel!