KN: Mit Rückenwind ins 60. und letzte Spiel des Jahres

Bundesliga

KN: Mit Rückenwind ins 60. und letzte Spiel des Jahres

Kiel/Lübbecke. Es ist das 60. Pflichtspiel des THW Kiel im Kalenderjahr 2017. Heute (19 Uhr) gastiert Aufsteiger TuS N-Lübbecke in der Sparkassen-Arena. Ein Pflichtsieg? Nach den freien Tagen nutzen die Zebras den Jahresabschluss noch einmal zum Innehalten. "Ganz ehrlich: Wir haben uns die Unterstützung der Fans in dieser Saison nicht in jedem Spiel zu 100 Prozent verdient. Aber gerade deswegen müssen wir immer weitermachen, und das geht viel besser mit unseren Zuschauern. Sie sind der Wind in unserem Rücken", sagt THW-Linkshänder Marko Vujin selbstkritisch.

THW Kiel trifft heute auf TuS N-Lübbecke

Nach Festtagsbraten und Familienfeierei bat THW-Trainer Alfred Gislason seine Schützlinge erst am Dienstagnachmittag zum Abschlusstraining vor dem Jahresfinale und konnte mit Ausnahme des erkrankten Sebastian Firnhaber, der im Hinspiel in der Defensive geglänzt hatte, auch alle Akteure mit guter Laune begrüßen. Zum Beispiel Rune Dahmke, der das Fest in Kiel im Kreis der Familie verbracht hat. Der Linksaußen hat gute Erinnerungen an den Saisonauftakt gegen Lübbecke im August, traf damals beim 33:21 bereits in der ersten Hälfte fünfmal. Am Donnerstag in Göppingen (siehe Spielbericht) hatte es nur partiell so gut ausgesehen. "Rune hat lange Zeit die Drecksarbeit gemacht, gut Lücken gerissen, sich dann aber leider nicht belohnt", hatte Gislason bilanziert. Der National-Linksaußen und EM-Aspirant hatte sich aber nur leicht zerknirscht gezeigt: "Man ackert das ganze Spiel und dann bekomme ich in der 45. Minute den ersten Wurf. Ich muss die aber reinmachen, das ärgert mich natürlich."

Der Ärger über die Hinrunde, die der TuS N-Lübbecke und sein Trainer, Ex-Zebra Aaron Ziercke, im Besitz der Roten Laterne beendet hatten, ist verflogen. Das 29:22 im Mühlenkreisderby gegen GWD Minden ließ den Aufsteiger auf einen Nichtabstiegsplatz klettern. Nun aber heißt es beim TuS N-Lübbecke, die letzten Reserven zusammenzukratzen. "Vor dem Spiel in Kiel brauchen wir über die Favoritenrolle nicht zu reden", betont Lübbeckes Trainer Aaron Ziercke. Trainer Holger Oertel hatte den gebürtigen Kaltenkirchener 1990 beim THW zum Bundesligaspieler gemacht. Nach drei Spielzeiten an der Förde hießen VfL Bad Schwartau, SG Flensburg-Handewitt, VfL Gummersbach und GWD Minden seine weiteren Erstliga-Stationen. "Mit dem Derby gegen Minden ist ja noch nicht alles abgehakt für 2017", sagt Ziercke. "Auch wenn Kiel eines der leichtesten Auswärtsspiele der Saison ist."

TuS-Teammanager Zlatko Feric hat derweil auch das Torverhältnis des Drittletzten im Auge: "Das haben wir in den vergangenen Spielen gegenüber unseren direkten Konkurrenten deutlich verbessert und dürfen es in Kiel nicht gleich wieder verspielen." Allerdings werden den Lübbeckern voraussichtlich zwei Spieler fehlen, denn sowohl für Marko Bagaric (Muskelfaserriss in der Wade) als auch für Abwehrspezialist Piotr Grabarczyk (Verletzung im Trizepsbereich) komme ein Einsatz in Kiel zu früh. Wichtiger sei jedoch ohnehin, so Ziercke, "dass wir im Februar zum Rückrundenstart gegen Stuttgart alle Spieler gesund dabei haben".

(Von Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 27.12.2017, Foto: Bernd Dunstheimer)