Nächster Stopp Celje: Mittwoch geht’s für den THW Kiel um wichtige Königsklassen-Punkte
Kein Durchschnaufen nach dem deutlichen 34:18-Erfolg in Minden: Montag und Dienstag versammelt Trainer Filip Jicha seine Zebras in Altenholz zum Training, ehe es direkt weiter nach Slowenien geht. Die nächste Aufgabe: Zwei wichtige Zähler in der "Machineseeker EHF Champions League" bei RK Celje Pivovarna Lasko holen! "Das wird ein richtig schweres Spiel in einer großartigen Atmosphäre", ahnt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak vor der Partie gegen den mit vielen Talenten gespickten slowenischen Meister. Anwurf in der stimmungsvollen "Dvorana Zlatorog" ist Mittwoch um 18:45 Uhr, DAZN überträgt live.
Celje ist ein europäischer Handball-Hotspot
Nur rund 38.000 Einwohner leben in Celje. Und dennoch ist die viertgrößte Stadt Sloweniens einer der europäischen Handball-Hotspots. Zum 27. Mal nimmt RK Celje Pivovarna Lasko in dieser Saison an der "Machineseeker EHF Champions League" teil. Zum Vergleich: Der THW Kiel feiert in diesem Jahr "Silberhochzeit" mit der europäischen Königsklasse. Mehr noch als durch die blanken Zahlen ist der EHF-Champions-League-Sieger von 2004 aber durch sein schier unerschöpfliches Reservoir an Talenten bekannt. Für viele Topstars des Handballs war Celje ein hervorragender Ausbildungsclub oder ein Sprungbrett für große Karrieren. Der heutige österreichische Nationaltrainer Ales Pajovic lernte in Celje genauso wie Ex-Zebra Roman Pungartnik das Handballspielen, Barcelonas Top-Rechtsaußen Blaz Janc ebenso. Und THW-Mittelmann Miha Zarabec empfahl sich in seinen drei Jahren in Celje für den THW Kiel, zu dem er 2017 wechselte. "Celje hat eine hervorragende Nachwuchsarbeit und ist durch den Erfolg der vergangenen Jahrzehnte die Top-Adresse für junge slowenische Spieler", sagt Miha Zarabec, für den das Spiel am Mittwoch etwas Besonderes ist: "Natürlich ist es das. Ich habe dort drei tolle Jahre verbracht und viele Erfolge gefeiert. Ich freue mich darauf, nach dem Geisterspiel vor zwei Jahren endlich auch wieder vor Fans in Celje spielen zu können. Das wird am Mittwoch eine ganz besondere Atmosphäre." Gleichwohl ändere das nichts an seinen Zielen für die Partie am Mitwoch: "Das ist ein wichtiges Spiel gegen eine junge, hungrige Mannschaft. Aber wir fahren nach Celje, um dort zu gewinnen."
Junge Talente mit großem Kämpferherz
Nach einem Jahr Abstinenz ist der 25-fache slowenische Meister also jetzt zurück auf der ganz großen europäischen Bühne - und das in einer der schwersten Gruppen aller Zeiten. "Wir werden in jedem Spiel alles geben und versuchen, aus jeder Partie zu lernen", sagt Team-Kapitän Aleks Vlah, und fügt, etwas martialisch, hinzu:. "Wir freuen uns riesig, wieder dabei zu sein - und auf unsere Fans. Ich kann versprechen: Wir werden einen Kampfgeist zeigen, den man von jungen Kriegern erwartet." Vlah bringt neben Gal Marguc, beide selbst erst 25 Jahre alt, dem 27-jährigen Kreisläufer Matic Suholeznik und dem 32-jährigen Ziga Mlakar die meiste Erfahrung in die junge Mannschaft Celjes ein. Mit Tilen Kodrin (VfL Gummersbach), Stefan Terzic und Vid Poteko (Frisch Auf Göppingen) sowie Radojica Cepic (HSG Wetzlar) verließen vier Spieler vor der Saison den Club in Richtung LIQUI MOLY Handball-Bundesliga, sieben Talente - keines davon älter als 22 Jahre - rückten nach. Im Fokus ist seit der U19-Europameisterschaft im Sommer Mitja Janc. Der jüngere Bruder von Blaz Janc war bei der Junioren-EM in Kroatien mit 61 Treffern bester Torschütze und wurde darüber hinaus zum besten Mittelmann und wichtigsten Spieler des Turniers (MVP) gewählt.
Neuer Trainer an der Seitenlinie
Auch an Celjes Seitenlinie hat es seit dem letzten Aufeinandertreffen beider Mannschaften, in der Saison 2020/2021 gewann der THW Kiel auswärts nach einem 0:5-Rückstand mit 35:24 und siegte zu Hause mit 33:29, eine Veränderung gegeben. Alem Toskic, der als Kreisläufer von 2007 bis 2013 selbst das Trikot von RK Celje Pivovarna Lasko trug, führt jetzt die jungen Talente von der Nachwuchsakademie an den Profi-Kader heran und bildete eine schlagkräftige Mannschaft, die am ersten Königsklassen-Spieltag auswärts bei Aalborg Handbold die dänische Millionentruppe vor große Probleme stellte. Am Ende gewannen die favorisierten Dänen auch dank zehn Treffer des Superstars Mikkel Hansen mit 36:32, während die Slowenen viel Lob für ihren couragierten Auftritt erhielten, der ganz nach dem Geschmack von Team-Direktor Miro Benicky gewesen sein dürfte. Der hatte beim Blick auf das starke Teilnehmerfeld in der B gesagt: "Entscheidend wird sein, dass unsere Spieler in jedem Spiel ihr Bestes geben und mit Herz kämpfen." Besonderes Augenmerk lege man in Celje natürlich auf die Heimspiele, so Benicky: "Mit der Unterstützung unserer Fans freuen wir uns besonders auf unsere Heimspiele und hoffen, dass wir dort Punkte holen können." Ziel sei es, die K.o.-Runde zu erreichen.
Rund ums Spiel
Für dieses Unterfangen soll es nach dem Willen der Kieler aber keine Punkte aus den Spielen gegen den THW Kiel geben. Deshalb starteten die Zebras direkt nach der Rückkehr aus Minden mit der Vorbereitung auf die Partie in Celje. Am Dienstag reisen die Kieler nach dem Abschlusstraining im THW-Leistungszentrum über Maribor nach Celje, wo dann am Mittwoch um 18:45 Uhr im Hexenkessel "Dvorana Zlatorog" der zweite Spieltag in der "Machineseeker EHF Champions League" eröffnet wird. Schiedsrichter sind die beiden Dänen Jesper Kirkholm Madsen und Henrik Mortensen, für die EHF reist der Delegierte Vladimir Sokol aus Kroatien an. Der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN überträgt das Spiel wie gewohnt live. Weiter geht's in Celje, Kiel!