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VELUX EHF CL: Müheloser Heimsieg gegen Porto

Champions League

VELUX EHF CL: Müheloser Heimsieg gegen Porto

CL, Gruppe B, 10. Spieltag: 19.02.2014, Mi., 19.30: THW Kiel - FC Porto Vitalis: 30:25 (17:11)

Update #3: KN-Artikel und Fotos ergänzt

Dominik Klein spielte 60 Minuten durch und erzielte fünf Treffer. © Sascha KlahnMit einem ungefährdeten Heimerfolg hat der THW Kiel die Gruppenphase in der "VELUX EHF Champions League" abgeschlossen. Die "Zebras", die bereits vor der Partie gegen den portugiesischen Meister FC Porto Vitalis als Sieger der Gruppe B feststanden, gewannen am Mittwochabend vor rund 8.000 Zuschauern in der Sparkassen-Arena mit 30:25 (17:11). Dabei profitierten die Kieler, bei denen Christian Zeitz mit sechs Treffern erfolgreichster Schütze war, von einem 10:1-Blitzstart. Dichter als auf vier Tore konnten die Gäste aus Portugal in einer letztlich etwas zerfahrenen Partie nicht mehr herankommen.

Sprenger verletzt sich

Christian Sprenger wurde mit Verdacht auf einen Bänderriss im Fuß vom THW-Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker und vom Physiotherapeuten Maik Bolte vom Parkett geführt. © Sascha KlahnVor dem Anpfiff konnte Trainer Alfred Gislason durchatmen: Nachdem sich Teile der Mannschaft zuletzt mit einer Magen-Darm-Erkrankung herumplagten, meldeten sich alle seine Profis zum letzten Gruppenspiel wieder einsatzbereit. Einzige Ausnahme bildete Spielgestalter Aron Palmarsson, der nach seinen Knieproblemen weiterhin geschont wurde. Überschattet wurde der Sieg allerdings vom verletzungsbedingten Ausfall Christian Sprengers. Der Kieler Rechtsaußen knickte bereits in der Anfangsphase bei einem erfolgreich abgeschlossenen Gegenstoß umglücklich um und konnte nicht weiterspielen. Genauere Informationen soll eine MRT-Untersuchung am Donnerstag zutage bringen - es besteht Verdacht auf eine Kapsel- oder Bänderverletzung.

Frühe Vorentscheidung

Vor rund 8.000 Zuschauern in der Kieler Sparkassen-Arena sorgten die "Zebras" in Rekordzeit für klare Verhältnisse. Zwar strich der erste Wurf Rasmus Lauges über das Tor, doch danach zündete der THW ein Feuerwerk ab. Während bei Porto Linkshänder Ferraz zunächst Verantwortung übernahm, die Kieler Deckung um Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek aber nicht in Verlegenheit bringen konnte, sorgten der klasse von Marko Vujin freigespielte Wiencek sowie Sprenger mit zwei Gegenstößen für das schnelle 3:0. Auch vom Verletzungsschock des Kieler Linkshänders - für ihn kam Niclas Ekberg in die Partie - ließen sich die "Zebras" nicht stoppen. Basierend auf einer starken Deckung mit einem noch stärkeren Johan Sjöstrand dahinter, sorgte der deutsche Rekordmeister gegen den portugiesischen schnell für klare Verhältnisse. Nach Jichas Sprungwurf zum 4:0 gelang zwar Portos Topscorer Gilberto Duarte das erste Tor für die Gäste, doch danach zogen die Kieler weiter davon. Weil Sjöstrand sieben der ersten acht Würfe auf seinen Kasten entschärfen konnte und weil Linksaußen Mick Schubert selbst vom Siebenmeterstrich nicht verwandeln konnte, blieb Porto acht weitere Minuten lang ohne Treffer. Acht Minuten, in denen die Kieler durch Ekberg und Klein den Vorsprung weiter ausbauten. Als Christian Zeitz in der zehnten Spielminute das 9:1 erzielte, hatten die Vielspieler Marko Vujin, Filip Jicha und Rene Toft Hansen bereits auf der Kieler Bank Platz genommen.

Porto findet in die Partie

Linksaußen Hugo Santos entschuldigt sich nach einem Kopftreffer beim aufgebrachten Johan Sjöstrand. © Sascha KlahnDoch nach Wienceks Treffer zum 10:1 (13.) schlichen sich erste Unkonzentriertheiten ins Spiel der "Zebras" ein, die bereits frühzeitig einen Gang herunterschalten konnten. Torhüter Alfredo Bravo tankte ausgerechnet durch zwei Paraden gegen Jallouz Selbstvertrauen und gab dieses an seine Vorderleute weiter. Diese agierten mittlerweile mit dem Linkshänder Pedro Spinola auf der Rückraummitte und schwammen sich langsam ein bisschen frei. Auf der Gegenseite tat sich der THW nun schwer gegen die offensiv ausgerichtete Deckung der Gäste. So robbte sich der FC Porto Vitalis ein kleines bisschen heran, nach Miguel Pereiras Gegenstoß stand es "nur" noch 11:6 für die Kieler. Dichter ließen "Zebras" ihre Kontrahenten aber nicht mehr herankommen: Mit einem knackigen Hüftwurf gab Christian Zeitz eine postwendende Antwort, dann zeigte Rasmus Lauge mit tollen Anspielen auf Klein und Wiencek seine Qualitäten - 14:7 für den THW. Und auch Wael Jallouz konnte sich in den Torreigen einreihen: So bot sich der Tunesier, der in der Abwehr mittlerweile die Spitze einer gut funktionierenden 3:2:1-Deckung bildete, nun öfter am Kreis an und profitierte mehrfach von gewitzten Zeitz-Pässen, so dass es mit einer beruhigenden 17:11-Führung für Kiel in die Kabinen ging.

Zerfahrene zweite Halbzeit

Mit der zweiten Halbzeit kehrten Kapitän Filip Jicha und Rene Toft Hansen aufs Parkett zurück, im Tor beerbte Andreas Palicka Landsmann Sjöstrand und führte sich mit einer Parade gegen Duarte sofort gut ein. Der Kieler Vorsprung pendelte sich zwischen fünf und sieben Toren ein, wobei sich aber auf beiden Seiten immer mehr technische Fehler und Ballverluste einschlichen. Weil Porto Jicha zeitweilig in Manndeckung nahm und Torhüter Hugo Laurentino einige Bälle parieren konnte, pirschten sich die Gäste Mitte des zweiten Durchgangs nach einem abgefälschten Spinola-Wurf bis auf 18:22 heran. Alfred Gislason reagierte und beorderte Marko Vujin zurück aufs Parkett. Doch auch mit der serbischen Tormaschine gelang es den Kieler nicht auf Anhieb, wieder einen Gang höher zu schalten.

Zeitz und Vujin sorgen für Entscheidung

Christian Zeitz war bester Torschütze der Partie. © Sascha KlahnDoch immerhin: Näher herankommen ließen die "Zebras" ihren Gegner nicht mehr. Christian Zeitz, nun auf Rechtsaußen neben Vujin eingesetzt, sorgte in dieser Phase mit einem Sprungwurf zum 24:19 und einer feinen Einzelleistung zum 25:20 für wichtige Treffer. Und letztlich zündete auch noch Marko Vujin, der nach einigen Fehlpässen zwei Siebenmeter verwandelte und noch zwei Feldtore folgen ließ. Den Schlusspunkt der Partie setzte Publikumsliebling Jallouz, der einen Sprungwurf in den Winkel zum 30:25-Endstand zimmerte.

Sonntag in Wetzlar, Auslosung am Dienstag

Gilberto Duarte testet Rene Toft Hansens Trikot. © Sascha KlahnNach drei Heimspielen innerhalb einer Woche müssen die "Zebra"-Fans jetzt wieder ganz tapfer sein, denn erst am 16. März wird unsere Mannschaft wieder ein Heimspiel in der Sparkassen-Arena bestreiten. Zuvor stehen in den 25 "heimspiellosen" Tagen drei Auswärtspartien auf dem Programm. Am kommenden Sonntag fordert die HSG Wetzlar den THW Kiel zum Bundesligaduell. Die Partie in der ausverkauften "Rittal"-Arena wird um 15 Uhr angepfiffen, unter tv.sport1.de kann man Livebilder im Internet sehen. Diese könnten interessant werden, hat sich die HSG Wetzlar doch vor der Saison mit keinem geringeren als dem zweifachen Welthandballer Ivano Balic verstärkt. Spannend wird es auch am kommenden Dienstag, wenn um 12 Uhr bei der Auslosung in Wien der Achtelfinalgegner des THW in der Königsklasse ausgelost wird. Der Vorverkauf für das Rückspiel in der Sparkassen-Arena für Inhaber von Vorrunden-Kombi-Tickets mit aufgedrucktem Vorkaufsrecht läuft aber bereits jetzt. (Sascha Krokowski)