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VELUX EHF Champions League: Deutlicher Sieg in Dunkerque

Champions League

VELUX EHF Champions League: Deutlicher Sieg in Dunkerque

CL, Gruppe B, 5. Spieltag: 17.11.2013, So., 18.45: US Dunkerque - THW Kiel: 21:29 (13:19)

Update #3: KN-Artikel ergänzt

Niclas Ekberg war erfolgreichster Kieler Schütze mit 6/2 Treffern. © RobohmDer THW Kiel bleibt auch in der "VELUX EHF Champions League" in der Erfolgsspur. Am frühen Sonntagabend gewannen die "Zebras" ihr Gruppenspiel beim französischen Vizemeister US Dunkerque dank einer über weite Strecken konzentrierten Leistung souverän mit 29:21 (19:13). Erfolgreichster Torschütze bei den Kielern war Niclas Ekberg mit 6/2 Treffern, bei den Gastgebern war Linksaußen Baptiste Butto ebenfalls sechs Mal erfolgreich. Eine starke Leistung zeigte auch THW-Keeper Johan Sjöstrand, der insgesamt 15 Würfe entschärfte.

THW steht auf Platz zwei

Mit nun 8:2 Punkten belegt der THW Kiel in der Gruppe B den zweiten Platz, punktgleich mit Tabellenführer KS Vive Targi Kielce. Die Polen kassierten am Sonntagnachmittag allerdings ihre erste Saisonniederlage beim 24:29 bei KIF Kolding-Kopenhagen. Die Mannschaft um den weiterhin verletzten Ex-Kieler Kim Andersson hat damit ebenfalls 8:2 Zähler auf dem Konto und liegt aufgrund des schlechtesten Torverhältnisses der drei Anwärter auf den Gruppensieg derzeit nur auf Platz 3. US Dunkerque bleibt nach der fünften Niederlage im fünften Spiel weiter ohne Punktgewinn auf dem letzten Platz.

Beide Teams mit viel Tempo

Das "Stade des Flandres" war gegen den THW Kiel ausverkauft. © RobohmDie Kieler begannen im ausverkauften "Stade de Flandres" unweit der belgischen Grenze mit ihrer zuletzt erfolgreichen 6:0-Deckungsformation um Patrick Wiencek und Rene Toft Hansen im Mittelblock. Im Angriff dirigierte erneut Aron Palmarsson das Spielgeschehen zwischen Filip Jicha und Marko Vujin. Auf den Außenbahnen spielten Gudjon Valur Sigurdsson und Niclas Ekberg durch, im Tor durfte Johan Sjöstrand ran. Und der THW startete mit unheimlich viel Tempo. Auch von Dunkerques Schachzug, mit einer eher defensiven Abwehrvariante zu agieren, ließen sich die Kieler nicht verunsichern. So entwickelte sich eine rasante Partie, in der Gudjon Valur Sigurdsson den ersten Treffer markierte. Die Gastgeber gingen das hohe Tempo mit, so dass es nach etwas mehr als vier Spielminuten bereits 3:3 stand.

THW setzt sich langsam ab

Langsam erarbeiteten sich die "Zebras" einen Vorteil. Toft Hansen traf von Jicha bedient zum 4:3, dann parierte Sjöstrand gegen Espen Lie Hansen und Jicha antwortete mit einem tollen Sprungwurf in den Winkel zur ersten Zwei-Tore-Führung der Partie. Butto schaffte vom Kreis zwar den Anschluss, doch Palmarsson gelang per schneller Mitte postwendend das 6:4, und nachdem der nächste Versuch Lie Hansens geblockt wurde, ließ Kiels isländischer Regisseur gleich noch das 7:4 folgen. Und die "Zebras" hielten das Tenpo weiter hoch: Auf Soudrys Treffer hatte Jicha erneut eine schnelle Antwort parat. Dann scheiterte Lie Hansen einmal mehr an der Kieler Deckung, Ekberg erhöhte per Siebenmeter, und als der von Jicha mustergültig bediente Schwede in Überzahl gar das 10:5 markierte, war der THW bereits ein wenig enteilt.

Sechs-Tore-Führung zur Halbzeit

Kassierte bis zum Wechsel zwei Zeitstrafen: Wael Jallouz. © RobohmDunkerques Trainer Patrick Cazal reagierte, brachte Mittelmann Lamon für Espen Lie Hansen und stellte in der Abwehr einen Sonderbewacher für Filip Jicha ab. Seine Mannschaft konnte in der Folgezeit tatsächlich bis auf 9:12 verkürzen - in erster Linie aber, weil Patrick Wiencek eine Zeitstrafe absitzen musste und der THW einige gute Chancen ausließ. So trafen Filip Jicha, Aron Palmarsson und Niclas Ekberg binnen dreißig Sekunden dreimal das Torgebälk statt ins Netz. Nachdem dann der vom erneut starken Palmarsson in Szene gesetzte Toft Hansen einen Heber über das gegnerische Tor bugsierte, hatten die Gastgeber gar die Chance, auf zwei Treffer zu verkürzen. Doch Johan Sjöstrand war gegen Rechtsaußen Touati zur Stelle und Wiencek sorgte per zweiter Welle für das wichtige 13:9. Und die "Zebras" ließen sich auch von der zweiten Zeitstrafe gegen ihren Kreisläufer nicht aus dem Konzept bringen: Jicha per Siebenmeter, eine weitere Sjöstrand-Parade gegen Mokrani und ein Vujin-Aufsetzer aus halblinker Position brachten dem THW beim 15:9 (23.) die erste Sechs-Tore-Führung ein. Ein Vorsprung, der auch dank zweier toller Sigurdsson-Treffer bis zum Seitenwechsel Bestand halten sollte, obwohl Wiencek-Vertreter Wael Jallouz im Mittelblock bis zur Pausensirene ebenfalls noch zwei Zeitstrafen kassieren sollte.

Frühe Entscheidung dank starker Deckung

Auch Aron Palmarsson stärkte den Kieler Deckungsverband. © RobohmDer Auftakttreffer im zweiten Durchgang gelang diesmal den Gastgebern durch Bastien Lamon. Indes: Es sollte der letzte Treffer für Dunkerque für über zehn Minuten bleiben. Die Kieler Deckung rührte in der Folgezeit Beton an, und so geriet der deutliche Vorsprung auch nicht in Gefah, obwohl Torhüter Vincent Gerard nun etliche Paraden gegen Jicha und den zum Wiederanpfiff eingewechselten Christian Zeitz zeigte. Als Kreisläufer Benjamin Afgour in der 42. Spielminute endlich der 15. Treffer für die Franzosen gelang, hatten zweimal Sigurdsson sowie Ekberg und Jicha jeweils per Siebenmeter beim zwischenzeitlichen 23:14 bereits für mehr als nur eine Vorentscheidung gesorgt.

Zwei rote Karten

Rene Toft Hansen kassierte in der 49. Minute die rote Karte. © RobohmAuch danach blieb es eine muntere, allerdings nun von vielen Fehlern auf beiden Seiten geprägte Partie mit wenigen Toren. Filip Jicha durfte bereits frühzeitig Feierabend machen, sein Vertreter Wael Jallouz sorgte mit seinem Geschoss zum 24:15 noch einmal für einen Paukenschlag, ebenso Palmarsson mit seinem Sprungwurf zum 25:16. Doch die Partie wurde kurzzeitig doch noch einmal hitzig. Zunächst kassierte Rene Toft Hansen eine rote Karte, nachdem er den jungen Theophile Causse unglücklich niederstreckte. Eine Minute später hatte Guillaume Joli dann die Chance, per Strafwurf auf 18:25 zu verkürzen. Sein strammer Versuch traf Johan Sjöstrand aber genau am Kopf, weshalb der französische Welt- und Europameister folgerichtig ebenfalls des Parketts verwiesen wurde. Die Gemüter beruhigten sich in der Schlussphase wieder, was auch den klaren Kräfteverhältnissen auf dem Parkett geschuldet sein durfte. Der THW brachte den Vorsprung locker über die Zeit. Für die letzten drei Kieler Tore sorgte Wael Jallouz, der dafür von den rund 20 mitgereisten Schlachtenbummlern frenetisch gefeiert wurde.

Rückspiel schon am Mittwoch

Bereits am kommenden Mittwoch stehen sich beide Teams erneut gegenüber, wenn die "Rückrunde" der Gruppenphase beginnt. Anwurf in der Kieler Sparkassen-Arena ist um 19.00 Uhr, es sind noch Karten in allen Kategorien zu Preisen zwischen 14,00 Euro und 48,00 Euro im Vorverkauf erhältlich. (Sascha Krokowski)