Hohe Auswärtshürde: Donnerstag ist der THW Kiel in Hannover gefordert

Bundesliga

Hohe Auswärtshürde: Donnerstag ist der THW Kiel in Hannover gefordert

Auf den THW Kiel wartet in der DAIKIN Handball-Bundesliga eine hohe Auswärtshürde: Am Donnerstag sind die Zebras im Norddeutschland-Duell bei der TSV Hannover-Burgdorf gefordert. Die Nachholpartie des dritten Spieltags ist eine echte Top-Begegnung, treffen in Niedersachsens Landeshauptstadt doch zwei Europapokal-Starter aufeinander. In frischer Erinnerung ist dabei noch das dramatisch-spannende Aufeinandertreffen am vorletzten Spieltag der vergangenen Saison, als sich beide Teams in der ZAG Arena unentschieden 29:29 trennten. Anwurf ist am Donnerstag um 19 Uhr, Dyn überträgt live. Wer die Zebras vor Ort unterstützen möchte, kann sich im Ticketshop der Hannoveraner noch einen Platz in der nicht ausverkauften Arena sichern.

Partie wie ein kleines Finale

Die Kieler machen sich am Mittwoch nach dem Abschluss-Training in Altenholz auf den Weg nach Hannover. Dort werden sie am Donnerstagvormittag eine kleine Einheit zum "Anschwitzen" absolvieren, ehe dann am Abend das Top-Spiel der DAIKIN Handball-Bundesliga angepfiffen wird. Ein Duell auf Augenhöhe erwartet nicht nur THW-Kapitän Rune Dahmke: "Hannover hat ein starkes Team zusammengestellt und wird wie wir mit viel Tempo spielen", so Dahmke, der sich natürlich noch an den letzten Auftritt der Kieler an der Leine erinnert: "Das war ein packendes Match, das wechselnd in die ein oder andere Richtung kippte. Gerade zu Hause stellen die Hannoveraner alle Teams vor große Herausforderungen. Das wissen wir, deswegen wollen wir das nächste unserer insgesamt 34 kleinen Finals in dieser Saison genau so angehen - wie ein Finale." Man wolle, so Dahmke weiter, dem Spiel den eigenen Stempel aufdrücken. "Aber das will Hannover mit der Unterstützung der Zuschauer mit Sicherheit auch." 

Hannover spielt zum vierten Mal europäisch

Ein Mann, der ein blaues Sporthemd mit Sponsorenlogos und ein Schlüsselband trägt, steht in einer Halle und schaut mit ernster Miene zur Seite. Der unscharfe Hintergrund suggeriert Aktivität, möglicherweise im Zusammenhang mit dem THW Kiel Saison 2025/2026 Handball-Bundesliga Vorbericht.

TSV-Trainer seit 2021: Christian Prokop

In der Tat setzen die selbsternannten "Recken" auch auf die gewachsene Popularität und den damit verbundenen größeren Zuschauerzuspruch in der ZAG Arena. Denn auch die Fans sorgten mit dafür, dass die TSV in der vergangenen Spielzeit sich zurückmeldete auf der europäischen Bühne. Das Erreichete in der abgelaufenen Spielzeit war Ausdruck der Konstanz, die man in Hannover an den Tag legt: Platz sechs, Platz sieben und nun wieder Platz sechs und die erfolgreiche Qualifikation für die Gruppenphase der EHF European League sind Zeichen der Entwicklung in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Zum vierten Mal spielt die TSV in dieser Saison europäisch, "Vater" des Erfolges ist Trainer Christian Prokop. Seit seiner Amtsübernahme 2021 stellte er eine Mannschaft zusammen, die mit ihrem Mix aus jungen, hungrigen und erfahrenen Spielern längst zum erweiterten Spitzenkreis in der stärksten Liga der Welt gehört.

Neuer Mittelmann Tissier

Ein männlicher Handballspieler in einem grünen Trikot hält einen Ball in einer Hand und hebt die andere Hand, um während eines Spiels ein Zeichen zu geben, mit einer verschwommenen Menschenmenge und roter und blauer Werbung im Hintergrund.

Leif Tissier kam aus Hamburg

Für den Tanz auf drei Hochzeiten wurde das Team um die deutschen Nationalspieler Joel Birlehm (Tor), Marian Michalczik, Lukas Stutzke und Renars Uscins (Rückraum) sowie Justus Fischer (Kreis) noch einmal verstärkt. Mit Martin Hanne (Göppingen), Vincent Büchner (Eisenach), Uladzislau Kulesh (Melsungen) und Tilen Strmjan (Ohrid, Nordmazedonien) verließen vier Spieler, die nicht unbedingt zur ersten Garde gehörten, die Niedersachsen. Im Gegenzug wurden aber namhafte Neuverpflichtungen getätigt. Allen voran Mittelmann Leif Tissier: Nach zehn Jahren in Hamburg zog es den 25-Jährigen ein paar Kilometer weiter südlich, um seine Entwicklung voran zu treiben. Er, der in der vergangenen Saison 167 Feldtore erzielte und 104 Treffer auflegte, und Michalczik verkörpern zwei unterschiedliche Stile auf der Regisseursposition, was Prokop noch mehr taktische Alternativen eröffnet. 

Niedersachsen mit Hammer-Startprogramm

Wechselte aus Potsdam: Maxim Orlov

Mit dem 23-jährigen Maxim Orlov vom 1. VfL Potsdam und dem 28-jährigen Norweger Sindre Aho, der von Montpellier Handball aus Frankreich nach Hannover wechselte, verstärkten die Niedersachsen ihren Rückraum weiter. Auf der Linksaußen-Position holte man sich noch mehr internationale Erfahrung: Von der SG Flensburg-Handewitt eiste man den norwegischen Nationalspieler August Pedersen los. Der zog sich allerdings in der Europa-Qualifikation einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu und wird wahrscheinlich am Donnerstag fehlen, wenn es gegen die Zebras geht. Für Hannover ist die Begegnung mit dem Rekordmeister das nächste Top-Spiel zum Saisonstart, denn die TSV hatte schon ein ordentliches Programm zu absolvieren. Wie in der vergangenen Saison unterlag man zum Auftakt zu Hause dem VfL Gummersbach (26:29), ließ dann aber einen 33:29-Erfolg beim HSV Hamburg folgen. Am Montag unterlagen die Niedersachsen dann bei der SG Flensburg-Handewitt deutlich mit 29:37, wodurch sich Prokops Team nach drei Spieltagen im unteren Tabellenbereich wiederfindet. Allerdings dürfte dies angesichts der Qualität, der Breite im Kader und der Stärke der "Recken" nur eine Momentaufnahme bleiben, zumal der Partie gegen den THW Kiel zwei weitere Heimspiele folgen.

Infos zum Spiel

Für Spannung ist im Duell der beiden norddeutschen Clubs also gesorgt. Das 33. Aufeinandertreffen beider Vereine in der stärksten Liga der Welt (mehr Infos in der Gegnerstatistik im THW-Archiv) wird am Donnerstag um 19 Uhr von den Unparteiischen Martin Thöne und Marijo Zupanovic angepfiffen. Für die Begegnung gibt es im Ticketshop der Hannoveraner noch Eintrittskarten. Der Handball-Streamingsender Dyn überträgt live aus der ZAG Arena. Weiter geht's in Hannover, Kiel! 

Fotos: TSV/Jan Guenther; Sascha Klahn