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Keine WM in Kiel: Die Reaktionen
Die Entscheidung des Deutschen Handballbundes, bei der Handball-Weltmeisterschaft 2019 in Deutschland und Dänemark einen Bogen um Kiel als Ausrichterstadt zu machen, stößt in der Handball-Hauptstadt auf Kritik. Die Kieler Nachrichten veröffentlichten eine Reihe Stimmen zum Votum des DHB-Präsidiums.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer in den KN:
Ich bedauere diese Entscheidung sehr, schließlich hat Kiel als eine der Handballhochburgen Deutschlands eine tolle Halle und ein begeisterungsfähiges Publikum zu bieten. Für den DHB haben andere Faktoren eine wichtigere Rolle gespielt. Das ist schade. Aber ich bin mir sicher, dass die Kieler Fans auch in Zukunft viele Weltklasse-Partien in der Sparkassen-Arena erleben werden – und auch wieder Meisterschaftsfeiern auf dem Rathausplatz.
Arena-Geschäftsführer Stefan Wolf in den KN:
Das ist wirklich schade für die Handball-Hochburg Kiel und für ganz Schleswig-Holstein. Wir hätten einige bauliche Maßnahmen, beispielsweise auf den Tribünen, vornehmen müssen, um die Anforderungen der EHF zu erfüllen. Das wäre eine Herausforderung gewesen. Aber wir hätten es sehr gerne gemacht und hatten ja auch positive Signale von Stadt und Land bekommen.
Volker Lorenzen, Vorsitzender des Fanclubs Zebrasprotten, in den KN:
Ich finde es nicht gut, dass Kiel als Handballhochburg der Bundesrepublik nicht dabei ist. Kiel hätte es verdient bei allem, was hier auf die Beine gestellt wurde und wird. Die Halle war immer ausverkauft, auch bei den Weltmeisterschaften in der Vergangenheit. Dass Köln und Hamburg dabei sind, ist absolut richtig. Aber warum München, wo Handball gar nicht stattfindet, den Zuschlag bekommen hat, verstehe ich nicht.
HBL-Präsident Uwe Schwenker in den KN:
Im Unterschied zur WM 2007 gab es nur die Möglichkeit, vier Spielorte zu benennen. Deutsche Vorrundengruppe in Berlin und Hauptrundengruppe in Köln sind naheliegend, dann bleiben noch zwei. Und dann spielen geographische und – das will ich gar nicht verhehlen – wirtschaftliche Gründe eine Rolle. Hamburg ist durch das DHB-Pokal-Final-Four gesettelt. Und München ist vor allem für die Balkanteams aufgrund der Lage interessant.
Thomas Stritzl, Kieler CDU-Bundestagsabgeordneter, in den KN:
Kiel ist nicht nur Segel-Hotspot, sondern auch Handball-Mekka. Mit dem THW verfügen wir über eine international renommierte Handballmarke, die Kieler Fans sind bekannt für Stimmung, Fairness und Sachverstand. Der THW und seine Fans bilden die nördliche Herzkammer des deutschen Handballs. Die "Bypassentscheidung" des DHB, Kiel als Spielort zu umgehen, ist somit das erste Eigentor dieser Handball-WM.