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THW verliert Heimspiel gegen den dänischen Meister

Champions League

THW verliert Heimspiel gegen den dänischen Meister

Der THW Kiel hat am Samstagabend in der VELUX EHF Champions League eine unnötige Niederlage kassiert: Vor 10.000 Zuschauern in der Sparkassen-Arena unterlagen die "Zebras" nach gutem Start dem dänischen Meister BSV Bjerringbro-Silkeborg mit 21:24 (11:10). Damit verpasste der THW Kiel im Schlussspurt der Vorrunde einen Schritt nach vorn. Bester Torschütze auf Kieler Seite war Domagoj Duvnjak (4), auf Seiten der Gäste waren mit Torhüter Sören Rasmussen (17 Paraden) und Kreisläufer Michael Knudsen (7 Tore) zwei ehemalige Spieler des Nordrivalen aus Flensburg überragend.

Landin fehlt erneut

Das erste Duell zwischen dem Deutschen Rekordmeister und dem dänischen Titelträger in der Kieler Sparkassen-Arena elektrisierte die Fans: 10.000 Zuschauer, darunter rund 400 Anhänger aus Dänemark, sorgten im nahezu ausverkauften Oval für eine grandiose Königsklassen-Atmosphäre. Diese konnte allerdings ein THW-Däne nur von der Tribüne aus aufsaugen: Torhüter Niklas Landin, beim 28:25-Sieg im Hinspiel einer der Hauptprotagonisten, fehlte den Kieler erneut wegen eines entzündeten Daumens. Für ihn nahm erneut der junge Tom Landgraf auf der Bank Platz.

Fehler prägen die erste Halbzeit

Die Partie begann, wie sie endete: Mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Und doch erwischten die Kieler den besseren Start, legten dank eines gut aufgelegten Domagoj Duvnjak ein schnelles 4:1 (9.) und 6:2 (12.) vor. Doch bereits in dieser Phase war zu spüren, dass im Offensivspiel der "Zebras" ordentlich Sand im Getriebe knirschte. Die Gäste indes legten mit zunehmender Spielzeit ihre Nervosität ab - allen voran die erfahrenen Michael Knudsen, Nikolaj Markussen und Sebastian Skube: Sie organisierten die quälend lange vorgetragenen BSV-Angriffe, an deren Ende sie oft die Lücke in der an sich solide stehenden Kieler Deckung fanden. Tor um Tor robbten sich die Dänen nun heran, waren beim 5:7 (18.) erstmals wieder in Reichweite. Der THW, bei dem viel gewechselt wurde, um nach anstrengenden Wochen die Belastung auf vielen Schultern zu verteilen, konterte mit Ekberg und Bilyk zum 9:5. Neun Minuten waren da im ersten Durchgang noch zu spielen.

Rasmussens Pakt mit dem Gebälk

Und diese neun Minuten waren ein Vorgeschmack auf das, was die Fans auch nach der Pause erwarten sollte: Die BSV-Deckung rührte Beton an, hinter dem sich Rasmussen immer mehr steigerte. Nur dem ansonsten glücklosen Marko Vujin und Bilyk sollte in den neun Minuten bis zum Wechsel noch ein Tor gelingen, während die Gäste trotz eines stark haltenden Andreas Wolff gleich fünfmal einnetzen konnten. Die Waage neigte sich langsam in Richtung der Gäste, die mehr als 400 dänischen Fans witterten Morgenluft. Auch, weil Pfosten und Latte des BSV-Tores offensichtlich einen Pakt mit Schlussmann Sören Rasmussen geschlossen hatten: Gleich vier Mal scheiterten die Kieler vor dem Wechsel am Gebälk, nach der Pause, in die der THW mit einer knappen 11:10-Führung ging, wurde es nicht besser: Christian Zeitz' Wurf prallte vom Innenpfosten an den Innenpfosten und an Rasmussens Beine - allein den Weg ins Tor fand er nicht. 

Dänen gehen in Führung

So schafften die Gäste in der 34. Minute den Ausgleich und wurden immer selbstbewusster. Die Kieler hielten dagegen, gingen in Unterzahl bei einem Gegentreffer von Damgaard durch Raul Santos, Christian Sprenger und Duvnjaks Tempogegenstoß mit 15:13 in Führung, legten nach dem erneuten Ausgleich durch Santos und Ekbergs verwandelten Siebenmeter das 17:15 nach. Doch irgendwie war der sprichwörtliche Wurm drin: Die Abpraller nach Wolff-Paraden landeten bei Knudsen, und nach Zeitz' 109 km/h-Fackel in den Winkel erwischte Hundstrup einen viel zu hohen Pass auf den Kreisläufer und netzte per Heber zum 18:18 ein. Rasmussen hielt daraufhin einen Duvnjak-Wurf fest, wofür sich Thomsen im Gegenstoß bedankte. In der 48. Minute waren die Dänen erstmals nach dem 1:0 wieder in Führung. 

Nächster Stopp: Magdeburg

Nach vier Heimspielen in Folge und der Enttäuschung aus zwei verlorenen Partien müssen die "Zebras" am kommenden Mittwoch eine der höchsten Auswärtshürden in der DKB Handball-Bundesliga überspringen: Um 20.15 Uhr empfängt der SC Magdeburg den THW Kiel. Danach steht wieder Europa auf dem Spielplan: Am Sonntag, 5. März, gastiert der Rekordchampion FC Barcelona zum "Match of the Week" der VELUX EHF Champions League an der Förde. Für diese Partie gibt es wieder einige wenige Tickets (THW-Karten im Onlineshop) - genauso wie für die Bundesliga-Partie am 8. März gegen den VfL Gummersbach (jetzt Tickets sichern!). Auf geht's, Kiel!

Rasmussen wird zur Wand

Nun war es Zeit, dem zweimal der Ausgleich gelang. Nach dem 20:20 (52.) traf Nielsen zur BSV-Führung, dann wurde ein Zeit-Wurf geblockt, was Knudsen zum 22:20 vergoldete. Noch war aber genug Zeit für die "Zebras", dem Spiel eine Wende zu geben. Erst Recht nach Ekbergs Siebenmeter-Tor zum 21:22 - doch Rasmussen hatte etwas dagegen. Er wurde nun zur unüberwindbaren Mauer, knöpfte Wiencek und Santos mit einer Doppelparade freie Bälle ab, wiederholte dieses Kunststück kurz darauf noch einmal gegen Dissinger und Santos, während Knudsen mit seinem siebten Treffer alles klar machte. Am Ende jubelten die Gäste über einen verdienten 24:21-Erfolg, während sich die Kieler enttäuscht bei ihrem Publikum bedankten.