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KN: Falsche Schale in Flensburg: Man kann ja nie wissen…

Bundesliga

KN: Falsche Schale in Flensburg: Man kann ja nie wissen...

Flensburg. Wenn das Unmögliche geschieht und die SG Flensburg-Handewitt deutscher Handball-Meister wird, gibt es in der Flens-Arena die falsche Schale. Die richtige Trophäe für die Saison 2015/16 klemmt sich Ligaverbands-Präsident Uwe Schwenker unter den Arm und reist damit nach Nettelstedt. Dort will sich am Sonntag der Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen gegen den Letzten TuS N-Lübbecke erstmals zum Meister krönen.

Fernduell mit den Löwen

Sollten die Löwen aber verlieren, wären die Flensburger mit einem Sieg daheim gegen den Bergischen HC unvermutet Titelgewinner. Dann würde HBL-Präsidiumsmitglied Klaus Elwardt ein Duplikat überreichen. Das gute Stück aus dem Jahr 2011 ist beim HSV Hamburg ausgeliehen worden. "Wir selbst hätten als Ersatz auch eine Schale anbieten können", sagt Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der Flensburger. "Die ist aus dem Jahr 2004." Zwölf Jahre ist es her, dass die Flensburger deutscher Meister wurden. Es war das einzige Mal. Seither mischte das Team von der dänischen Grenze immer oben mit: in elf Jahren fünfmal Zweiter, viermal Dritter. "Natürlich finden wir auch: Jetzt sind wir mal wieder dran. Aber die Löwen sind drei Zentimeter vor uns", sagt Schmäschke. "Wir haben eine tolle Saison gespielt. Ich bin stolz auf die Mannschaft. Im höchsten Norden so einen Weltklasse-Handball auf die Beine zu stellen, das ist nicht selbstverständlich." Die Flensburger standen stets im Schatten des großen THW Kiel, der schon 20 Mal den Titel an sich riss, davon zehnmal in den vergangenen elf Jahren. Mit nur neun Minuspunkten vor dem letzten Spiel haben die Flensburger eine exzellente Saison hingelegt. Selbst bei ihrem Titelgewinn 2004 mussten sie zehn Minuszähler hinnehmen. Schmäschke feierlich: "Wir haben die direkte Qualifikation für die Champions League geschafft. Und das vor dem THW." Dass es am Ende so knapp zugeht, sieht Schwenker als gutes Zeichen. "Es ist erfreulich, wenn sich die Spannung bis zum letzten Spieltag hinzieht. Die Flensburger haben daran einen großen Anteil. Sie haben super Handball gespielt", meint der HBL-Präsident. "Ihr einziger Makel: Sie waren nicht ganz so heimstark wie sonst." Tatsächlich: Fünf Punkte ließ die SG in der heimischen Arena liegen, auswärts nur vier. Feiern wird die Mannschaft um Kapitän Tobias Karlsson ohnehin. "Egal welcher Platz", sagt Schmäschke. Die Zuschauer rennen dem Champions-League-Sieger von 2014 schon die gesamte Saison die Bude ein. Für das nächste Spieljahr gibt es 4800 Anfragen nach Dauerkarten, 4300 werden für die 6300 Zuschauer fassende Halle aber nur verkauft. (Aus den Kieler Nachrichten vom 04.06.2016, Foto: Archiv/Sascha Klahn)