fbpx

THW will Mittwoch ins Viertelfinale einziehen

DHB-Pokal

THW will Mittwoch ins Viertelfinale einziehen

Für den THW Kiel geht es am Mittwoch um alles: Im DHB-Pokal-Achtelfinale erwartet mit dem Zweitligisten HSC 2000 Coburg einer der Aufstiegsfavoriten die "Zebras" zum K.o.-Duell um den Einzug in die nächste Runde. Anpfiff in der ausverkauften Huk-Coburg-Arena ist um 20.30 Uhr und eine Liveübertragung der Partie wird von HSC-Partnern ermöglicht. Der Live-Stream wird unter anderem von tv.sport1.de ausgestrahlt. Weitere Informationen zur Übertragung gibt es auf der Newsseite vom HSC 2000 Coburg.

Coburgs Ziel: Erste Liga

Der im Jahr 2000 gegründete Verein startete in der Saison 2013/2014 richtig durch: Als Meister der Staffel-Süd der 3. Handball-Liga stieg das Team in die zweite Liga auf - und setzte sich ein ehrgeiziges Ziel: Spätestens in zwei Jahren will der HSC 2000 Coburg in der Ersten Liga angekommen sein - mit der Finanzkraft einer Versicherung im Rücken. Um diesem Ziel Nachdruck zu verleihen, engagierten die Coburger vor dieser Saison eine ganze Reihe erfahrener Akteure: Vom Bundesliga-Absteiger SG BBM Bietigheim verpflichtete der HSC den 5-fachen tschechischen Nationaltorhüter Jan Kulhanek und den wurfgewaltigen Halblinken Romas Kirveliavicius.

"Einer der Top-Favoriten auf den Aufstieg"

"Coburg hat eine sehr erfahrene Mannschaft", sagt THW-Trainer Alfred Gislason. "Neben Erlangen und Minden ist der HSC 2000 einer der Top-Favorit auf den Aufstieg." Kiels Trainer muss es wissen: In der Saisonvorbereitung taten sich die "Zebras" über weite Strecken schwer beim HSC 2000, fuhren erst mit einem fulminanten Schlussspurt doch noch einen klaren 35:25-Erfolg ein. "Damals war die Halle schon ausverkauft. Ich glaube, dass jetzt, wo es um das Weiterkommen geht, die Atmosphäre noch ein wenig hitziger wird – zumal Coburg gerade einen Lauf hat", sagt Rune Dahmke, der ein schweres Spiel erwartet: "Aber wir wollen in diesem Jahr wieder zum REWE Final Four nach Hamburg, deswegen werden wir hochkonzentriert zur Sache gehen."

Erfahrung verpflichtet

Auf der Suche nach einem Kreisläufer wurden die Coburger in Norwegen fündig: Vom Erstligisten Runar Sandefjord kam der Schwede Markus Hagelin. Und auf Linksaußen wirbelt nun Lukas Wucherpfennig, der zuletzt in der THW-Reserve auflief und in der vergangenen Saison eine Bundesliga-Partie in der "Sparkassen-Arena" für die "Zebras" bestritten hatte. Für mehr Aufsehen als diese beiden Transfers sorgte jedoch die Verstärkung, die sich der HSC 2000 in Wetzlar suchte: Von dort kam der erfahrene bosnische Nationalspieler Adnan Harmandic, der bereits mehr als 120 Bundesliga-Spiele auf dem "Buckel" hat. Für den rechten Rückraum verpflichtete Coburg Girts Lilienfelds vom ThSV Eisenach, der sich seine Position nun mit dem tschechischen Nationalspieler Jiri Vitik (bis 2013 beim Bergischer HC) teilt. Bester HSC-Torschütze in der zweiten Liga ist indes ein Linksaußen: Florian Billek traf bisher 63 Mal. 

Ausverkaufte Arena

Gewarnt ist man auch angesichts des Pokal-Coups, den der HSC 2000 in der ersten Runde landete: Mit einem 26:25-Erfolg im "Final-Four-Finale" vor eigenem Publikum warfen sie den Bundesligisten HSG Wetzlar aus dem Wettbewerb und sorgten so für eine der wenigen Überraschungen in der ersten Runde. Jetzt freut man sich über das "Traumlos", wie Manager Wolfgang Heyer die Auslosung kommentierte. "Nach dem Freundschaftsspiel Anfang August das nächste Aufeinandertreffen mit dem THW Kiel, diesmal in ernsterer Mission. Aber auf jeden Fall eine Garantie für eine wieder mal ausverkaufte Arena." Heyder sollte Recht behalten: Für die Pokalpartie am Mittwoch sind nur noch wenige der insgesamt 3.500 Plätze in der Huk-Coburg-Arena frei. Schiedsrichter der ersten Pflichtspiel-Begegnung beider Mannschaften sind Michael Kilp und Christoph Maier. Für THW-Fans in Coburg lohnt sich die rechtzeitige Anreise: Der mobile Fanshop des Rekord-Pokalsiegers aus Kiel wird auf dem Vorplatz seine Türen öffnen. Auf geht's, Kiel!

Liveübertragung mit HSC-Partnern

Der Stellenwert der Partie wird einmal mehr dadurch unterstrichen, dass mehrere HSC-Partner das Spiel als Anlass nehmen, eine Liveübertragung für Handball-Deutschland zu stemmen. Unter anderem wird der Livestream von tv.sport1.de ausgestrahlt. Alle weiteren Informationen zur Liveübertragung gibt es auf der Newsseite des HSC 2000 Coburg.

KN: Zebras haben das Viertelfinale im Visier

Kiel. Eine Woche nach dem umkämpften Sieg gegen Celje in der Champions League bestreiten die Handballer des THW Kiel heute ihr Achtelfinale im DHB-Pokal. Die Zeit zwischen den Spielen nutzte das Team um Trainer Alfred Gislason auch zum Regenerieren. Beim Zweitligisten HSC 2000 Coburg wartet eine lösbare Aufgabe - und ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Zwei Tage hatte der isländische Coach seinem Team frei gegeben. "Das hat uns sehr gut getan nach den vielen Spielen, die wir zuvor hatten", sagt Gislason. René Toft Hansen, der sich gegen Celje eine Platzwunde zuzog, sowie Domagoj Duvnjak, den eine Rippenprellung quälte, trainierten normal und sind fit. Christian Dissinger hingegen fuhr am Dienstag zwar mit nach Franken, ein Einsatz ist wegen seiner schweren Rippenprellung aber fraglich. Daher besteht die Zebraherde aus 15 Mann, Alexander Williams steht als Ersatz bereit. Der in der Champions League noch nicht spielberechtigte Igor Anic rückt für Rogerio Ferreira in den Kader. Dort stand in der vergangenen Saison einmal auch Lukas Wucherpfennig. Der gebürtige Preetzer durchlief von 2008 bis 2014 die Jugendmannschaften des THW, im September 2014 kam er im Bundesligaspiel gegen die MT Melsungen zum Einsatz und erzielte zwei Tore. "Das war ein cooles Gefühl, in der Sparkassen-Arena im THW-Trikot aufzulaufen. Das Trikot habe ich auch immer noch", erinnert sich der 20-Jährige an seinen großen Auftritt. Im Sommer wechselte er nach Coburg. "Ich wollte den nächsten Schritt machen, der Plan ist, irgendwann erste Liga zu spielen", erklärt er. Dieses Ziel hat auch sein neuer Arbeitgeber, der HSC 2000. Arbeitgeber im doppelten Sinne: Das Ex-Zebra absolviert seit August ein Freiwilliges Soziales Jahr auf der Geschäftsstelle seines Klubs. "Ich fühle mich hier sehr wohl, auch wenn mir das Meer fehlt", sagt er. "Die Mannschaft und das Umfeld sind super." Für die als Aufstiegskandidat gehandelten Franken läuft es in der zweiten Bundesliga momentan nicht optimal. Zwei verkraftbare Niederlagen gegen die Top-Favoriten Minden und Erlangen, zwei Ausrutscher gegen Rostock und Friesenheim - Platz fünf nach elf Spielen. "Wir haben nach der Schlappe gegen Friesenheim lange zusammengesessen. In das Spiel gegen Kiel wollen wir das Gute mitnehmen und den Fans etwas bieten", sagt Wucherpfennig. Für die Coburger ist es nach dem Test während der Saisonvorbereitung (THW siegte 35:25) das erste Pflichtspiel gegen den Rekordmeister überhaupt. "Wir freuen uns sehr darauf, das ist ein Highlight", sagt der Youngster, ist sich der Aufgabe aber bewusst. "Um so ein Spiel zu gewinnen, muss alles stimmen. Aber der Sieg gegen Wetzlar hat gezeigt, was in der Mannschaft steckt", sagt er. In der ersten Pokalrunde besiegte Coburg den Bundesligisten mit 26:25. Der HSC hat sich im Sommer mit routinierten Akteuren verstärkt, verpflichtete aus Wetzlar den bosnischen Nationalspieler Adnan Harmandic und aus Eisenach Rückraumspieler Girts Lilienfelds. Letzterer wird dem HSC gegen Kiel jedoch wegen eines Daumenbruchs ebenso fehlen wie der schwedische Kreisläufer Markus Hagelin, der sich im Derby gegen Erlangen einen Meniskusriss im linken Knie zuzog. Auch der tschechische Nationalspieler Jiri Vitek ist wegen einer Schulterverletzung noch nicht in Top-Form. Dennoch ist Alfred Gislason von der Qualität des Gegners überzeugt: "Der HSC hat eine gute und erfahrene Mannschaft. Eine volle Halle und ein Pokalspiel sind außerdem immer etwas Besonderes." Im Test im August hielt Coburg lange mit, verlor erst in der Schlussphase den Anschluss. Um das Viertelfinale früh klar zu machen, will Gislason sein Team von Beginn an konzentriert sehen: "Es hängt allein von uns ab, wie sich das Spiel entwickelt." (Von Niklas Schomburg, aus den Kieler Nachrichten vom 28.10.2015)