Nach dem letzten Saison-Spiel: Emotionaler Abschied von drei Zebras

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Nach dem letzten Saison-Spiel: Emotionaler Abschied von drei Zebras

Das letzte Spiel der Saison ist immer auch ein Moment des Abschieds: Nach dem finalen Sieg gegen den ThSV Eisenach, dem insgesamt 41. in den 53 THW-Partien der Spielzeit 2024/2025, wurde es daher noch einmal richtig emotional. Kiel sagte "Auf Wiedersehen" zu Tomas Mrkva, Henri Pabst und Linus Kutz, die ihren letzten Einsatz im THW-Trikot hatten und fortan für andere Clubs auflaufen werden. Noch einmal riefen die Fans ihre Namen, noch einmal wurden die besten Szenen der drei scheidenden Zebras auf dem Videowürfel in der Halle gezeigt, und noch einmal richteten die drei Worte direkt an die großartige Kulisse in der Wunderino Arena - in der das ein oder andere Taschentuch gezückt wurde. 

Auf Wiedersehen, Linus Kutz!

Bei den Jung-Zebras hatte sich der gebürtige Hamburger Linus Kutz fünf Jahre lang zum Junioren-Nationalspieler entwickelt und sich mit starken Leistungen für das Trikot des Rekordmeisters empfohlen. Am 12. September 2024 feierte der jetzt 20-jährige Rückraumspieler gegen Göppingen sein Debüt in der Handball-Bundesliga. Jetzt verabschiedet sich der Youngster als DHB-Pokalsieger 2025 in Richtung zweiter Liga, wo er bei Eintracht Hagen seinen nächsten Entwicklungsschritt machen wird. Bei der Verabschiedung schaute Kutz andächtig auf den LED-Cube in der Arena, wo einige Szenen seines Jahres beim THW Kiel liefen. "Ich möchte mich bei allen bedanken für dieses unglaubliche Jahr", startete er im Schweinwerferlicht seine Abschiedsrede, "ich hätte mir niemals erträumen können, hier in die Arena einzulaufen, für den THW Kiel hier zu spielen und am Ende hier zu stehen." Einen besonderen Dank richtete Linus Kutz an seine Eltern: "Mit 14 haben Mama und Papa mich von zu Hause weggelassen, damit ich in Kiel meinem großen Traum nachgehen konnte." Bei den Profis habe man ihm von Anfang an das Gefühl gegeben, berichtete der Youngster weiter, "dass ich Fehler machen darf und lernen kann. Ich habe noch von keinem anderen Verein gehört, bei dem sich so gut um alle gekümmert wird wie hier in Kiel." 

Auf Wiedersehen, Henri Pabst!

Auch Henri Pabst macht sich auf zu einem neuen Club. Der junge Rückraumspieler wird künftig für den Zweitligisten TuS N-Lübbecke auflaufen. Sieben Jahre lang war der gebürtige Hamburger ein Kieler Jung. In den Jugendmannschaften der Zebras machte er schnell auf sich aufmerksam, wurde zum Junioren-Nationalspieler und rückte 2022 in den erweiterten Profi-Kader auf. "Ich habe die Spiele des THW Kiel hier als Zuschauer erlebt und die Weltklasse-Spieler bewundert. Jetzt mich euch dieses Feld in dieser Halle geteilt zu haben, ist eine Riesen-Ehre", sagt der 21-Jährige unter dem Jubel der 10.285 Fans auf den Rängen. Pabst trainierte mit einigen der besten Handballer der Welt und feierte im Herbst 2022 erst das Champions-League-Debüt gegen Szeged und wenig später auch sein erstes Bundesligaspiel gegen den HSV aus seiner Geburtsstadt. In seiner Abschiedsrede erinnerte Henri Pabst auch an seine schwere Verletzung am Sprunggelenk, die ihn lange außer gefecht setzte. "Mein Dank geht daher auch an das Medical Team, das sich um mich jungen Spieler so intensiv wie um einen der Stars gekümmert hat, das ist nicht selbstverständlich." Pabst dankte auch Trainer Filip Jicha, Geschäftsführer Viktor Szilagyi und Co-Trainer Christian Sprenger: "Ihr habt an mich geglaubt und mir die Chance gegeben, mich in der atemberaubenden Atmosphäre der Wunderino Arena, die es so kein zweites Mal auf der Welt gibt, zu zeigen." 70 Mal stand Pabst im Kader der Zebras, feierte 2023 die Deutsche Meisterschaft und 2025 den DHB-Pokalsieg.

Auf Wiedersehen, Tomas Mrkva!

Mit seiner Frau Katerina und der in Kiel geborenen Tochter Adela stand Tomas Mrkva bei der Abschiedszeremonie im Rampenlicht. "Ich bin unfassbar stolz, dass ich einen kleinen Teil der Geschichte des THW Kiel mitschreiben durfte und konnte", sagte der tscheschische Nationaltorhüter, der mit dem Gewinn der Deutchen Meisterschaft 2023 und des DHB-Pokals in seiner letzten Kieler Saison die ersten Titelgewinne außerhalb seiner Heimat feierte. Mrkva richtete das Wort direkt an die Fans in der "weißen Wand": "Dank euch ist jedes Spiel ein einmaliges Erlebnis. Ich hatte wirklich jedes Mal Gänsehaut, wenn ich hier eingelaufen bin." Mrkva dankte nicht nur den Trainern und Mitarbeitern der THW-Geschäftsstelle ("Ihr leistet eine unglaubliche Arbeit, damit wir hier stehen können"), sondern auch der Mannschaft: "Ihr habt mich super aufgenommen, das hat es mir leicht gemacht. Ich habe viele Handball-Legenden und viele kommende Handball-Legenden kennengelernt, das ist großartig." An seine Frau und seine Tochter gerichtet, schwärmte Mrkva: "Ihr beiden habt das Fundament gebaut, dass ich mich immer auf das Sportliche konzentrieren und abschalten konnte, wenn ich nach Hause kam." Jetzt geht es für Mrkva und seine Familie zum SC DHfK Leipzig. Mit ihm geht ein Torhüter, auf den sich der THW Kiel in 158 Einsätzen verlassen konnte, ein großartiger Sportler und ein sympathischer Mensch mit viel Humor, den Fans und Mitspieler gleichermaßen in ihr Herz geschlossen haben. Das beruht offenbar auf Gegenseitigkeit, denn Mrkva verabschiedete sich mit einem lauten "DANKE Kiel und auf Wiedersehen!"