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Am Donnerstag in Szeged: THW Kiel hat ein schweres Auswärtsspiel vor der Brust

Champions League

Am Donnerstag in Szeged: THW Kiel hat ein schweres Auswärtsspiel vor der Brust

Die Gruppenphase der Machineseeker EHF Champions League biegt auf die Zielgerade ein: Am drittletzten Vorrunden-Spieltag der europäischen Königsklasse nähern sich die Entscheidungen, werden die Partien für das Gesamtklassement immer wichtiger. Der THW Kiel hat dabei am Donnerstag ein schweres Auswärtsspiel vor der Brust: In der "Pick Arena" geht es im engen Ringen um Platz drei oder vier beim ungarischen Meister Pick Szeged um zwei ganz wichtige Zähler. Die Gastgeber brauchen indes auch jeden Punkt, um sich erneut für die Play-offs zu qualifizieren. "Das wird ein enges Match gegen einen richtig starken Gegner in einer hitzigen Atmosphäre", ahnt THW-Kapitän Domagoj Duvnjak, und unterstreicht: "Wir wollen dort unbedingt gewinnen, auch wenn das eine schwierige Aufgabe werden wird. Wir müssen in Szeged eine starke Abwehr stellen genauso engagiert auftreten wie gegen Kielce." Für Spannung dürfte also gesorgt sein: Anwurf ist um 18:45 Uhr, DAZN überträgt live aus Ungarn.

Spannende Ausgangslage in Gruppe B

Voller Einsatz für zwei Punkte: Domagoj Duvnjak

Drei Spieltage vor dem Ende der Gruppenphase in der Machineseeker EHF Champions League spitzt sich die Lage in der THW-Gruppe B zu: Mit einem Erfolg in Ungarn könnten die Kieler, aktuell punktgleich (12) mit dem Dritten HBC Nantes, Platz vier festigen und Platz drei weiterhin im Auge behalten. Für Szeged (8) geht es hingegen um Punkte für die Achtelfinal-Qualifikation, schrumpfte durch die jüngste 27:33-Auswärtsniederlage in Aalborg doch der Vorsprung auf die mit 32:31 in Nantes siegreiche Mannschaft aus Celje auf zwei Zähler. Aber auch Platz fünf, derzeit von Aalborg belegt (9 Punkte) ist für den ungarischen Meister noch in Reichweite. Während die Kieler nach der Partie in Szeged noch zu Hause auf Celje (jetzt Tickets für den 22.2. sichern!) und auswärts auf Schlusslicht Elverum treffen, spielt Szeged noch in Barcelona und gegen Nantes. Die Franzosen sind aktuell in Elverum gefordert und empfangen dann vor den heimischen Fans Kielce, während es Aalborg noch mit Kielce, Elverum (Heimspiel) und Celje zu tun bekommt. Insgesamt also eine extrem spannende Ausgangslage vor den letzten Gruppenphasen-Partien. Platz drei und vier sind deshalb von besonderer Bedeutung, weil man dann im entscheidenden Achtelfinal-Rückspiel gegen den Sechsten beziehungsweise Fünften der Gruppe A Heimrecht genießt.  

Gegner kam schwer in Tritt

Im Hinspiel siegten Patrick Wiencek & Co mit 34:29

Es ist also alles angerichtet für die letzten packenden Duelle in der Vorrunde. Zu diesen wird auf jeden Fall auch die Auswärtspartie des THW Kiel in Szeged gehören, ist der Gastgeber doch mit seinem gefürchteten Kreisspiel über 2,08-Meter-Ungetüm Bence Banhidi, dem schnellen Umschalten auf die torgefährlichen Top-Torschützen Sebastian Frimmel und Mario Sostaric (beide 35 Treffer) und dem von Mittelmann Dean Bombac (28 Tore) angeführten torgefährlichen Rückraum unter anderem mit Richard Bodo (29) sowie den beiden Linkshändern Kent Robin Tönnesen (34) und Imanuel Garciandia (30 Treffer) für jede Mannschaft der Welt eine echte Herausforderung. Allerdings kam Pick Szeged, das im vergangenen Jahr in der nationalen Meisterschaft zum zweiten Mal in Folge über Telekom Veszprem triumphierte, in der Königsklasse auch aufgrund von zahlreichen Verletzungen seiner Leistungsträger schwer in Tritt. Bis zum fünften Spieltag mussten die erfolgsverwöhnten Fans auf den ersten Sieg ihrer Mannschaft warten. Die zeigte dann aber unter anderem beim knappen 28:31 gegen Kielce und bei der extrem spannenden Hinspiel-Begegnung in Kiel, was in ihr steckt. 

THW Kiel reist ohne drei nach Ungarn

Verlässt Szeged nach zehn Jahren: Juan Carlos Pastor

Für Unruhe im Umfeld sorgte die Ankündigung, dass Szegeds Erfolgstrainer Juan Carlos Pastor den Verein nach zehn Jahren am Saisonende verlassen muss. Seitdem grassieren in Europa viele Gerüchte um Pastors Nachfolge, zuletzt wurde Pick Szeged in polnischen Medien mit einem Millionen-Paket-Angebot für  Talant Dujshebaev und seine beiden Söhne Daniel und Alex vom finanziell angeschlagenen Kielce in Verbindung gebracht. Doch die Trainerfrage ist ebenso Zukunftsmusik wie der nahende Abschied von Torhüter-Legende Mirko Alilovic, den es nach der Saison nach Plock ziehen wird. Aktuell hat sich der ungarische Champion mit einem 37:23-Erfolg in Budakalasz für die Begegnung mit dem am Wochenende spielfreien THW Kiel warmgeworfen. Durch den Sieg behauptete Szeged die Tabellenführung in Ungarn vor Veszprem, das allerdings nach Minuspunkten vorn liegt. Während sich beim THW Kiel nach Sven Ehrig (Kreuzbandriss) und Karl Wallinius (Knie-OP) zuletzt beim 32:29-Erfolg gegen Kielce mit Top-Torschütze Niclas Ekberg (Bänderverletzung im rechten Fuß) ein drittes Zebra verletzt abmelden musste, kann Pastor auf der Gegenseite nahezu aus den Vollen schöpfen: Nach dem Comeback von Luka Stepancic, der zwei Jahre verletzt war, ist bei den Magyaren lediglich noch Bodo angeschlagen, hinter seinem Einsatz am Donnerstag steht ein Fragezeichen.

Zebras bekommen Unterstützung aus Szeged

Überragender Rückhalt im Hinspiel: Tomas Mrkva

Die 14. Begegnung beider Teams (siehe auch Gegnerstatistik im THW-Archiv) ist wieder eine besondere: Die Zebras sind die erste ausländische Mannschaft, die nach der offiziellen Einweihung der Pick Arena bereits zum zweiten Mal dort zu Gast ist. "Nachdem wir das erste Spiel dort verloren haben, ist unsere Motivation jetzt umso größer, die beiden Punkte am Donnerstag mit zurück nach Hause zu nehmen", sagt Duvnjak. Die Kieler reisen nach dem Abschlusstraining am Mittwochnachmittag vom Flughafen Lübeck nach Budapest, von dort geht es gut zwei Stunden im Bus weiter in die drittgrößte Stadt des Landes. Begleitet werden die Zebras von einigen ihrer Fan-Trommler, Unterstützung bekommt die kleine schwarz-weiße Fan-Kolonie in der mit 8100 Fans wahrscheinlich ausverkauften Pick Arena von rund 30 deutschen Studierenden, die an der Theiß akademisch ausgebildet werden. Schiedsrichter der Partie sind die beiden Spanier Andreu Marin und Ignacio Garcia Serradilla, für die EHF reist der Delegierte Josip Posavec aus Kroatien an. Die 60 spannenden Königsklassen-Minuten werden um 18:45 Uhr angepfiffen, DAZN überträgt die Partie live im kostenpflichtigen Stream. Weiter geht's in Szeged, Kiel!