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Liga-Spitzenspiel zweier ungeschlagener Teams: Der THW Kiel ist Sonntag zu Gast in Berlin

Bundesliga

Spitzenspiel zweier ungeschlagener Teams: Der THW Kiel ist Sonntag zu Gast in Berlin

Das wird ein ganz heißer Tanz in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga: Direkt vor der Länderspielpause erlebt die "stärkste Liga der Welt" ein absolutes Spitzenspiel, in dem zwei bisher noch ungeschlagene Mannschaften um "Big Points" kämpfen. Die Füchse Berlin empfangen am Sonntag um 14 Uhr den THW Kiel zur Top-Partie des 7. Spieltags. Die Max-Schmeling-Halle ist restlos ausverkauft, Sky überträgt auf dem Sender "Sky Sport Mix" live aus der Hauptstadt. 

Auswärtstour führt Zebras von Kielce direkt nach Berlin

Die Ballung an Top-Spielen in diesen Tagen sorgen beim THW Kiel für eine geänderte Reiseplanung. Für die Zebras ging es nach dem Königsklassen-Kracher in Kielce nicht zurück in die Landeshauptstadt, sondern in ein Flughafenhotel in Krakau, um den Spielern ein wenig Schlaf nach der harten Partie zu ermöglichen. "Der Spielplan ist natürlich nicht optimal, weil wir nach dem späten Spiel am Donnerstag am Sonntag bereits um 14 Uhr antreten", sagte THW-Trainer Filip Jicha. Deswegen werden man sich auf das LIQUI-MOLY-HBL-Highlight direkt in Berlin vorbereiten, kündigte Jicha an. Von Krakau reisen die Zebras Freitagmittag in die deutsche Hauptstadt, wo am Abend und Samstag je eine Trainingseinheit auf dem Programm steht. "Sicherlich schläft man lieber im eigenen Bett, aber so können wir uns im zeitlich eng begrenzen Rahmen gut auf das Spiel bei den Füchsen vorbereiten", erklärte THW-Kapitän Patrick Wiencek.   

Füchse gehen ungeschlagen in das Spitzenspiel

Seit sechs Jahren für die Füchse auf Torejagd: Dauerbrenner Hans Lindberg

Treffen werden die Kieler am Sonntag nicht nur auf einen angesichts des starken Saisonstarts selbstbewussten, sondern auch ausgeruhten Gegner, der sich eine Woche lang auf die Spitzenpartie vorbereiten konnte. Zuletzt gewannen die Füchse am vergangenen Sonntag mit 32:29 bei der MT Melsungen, drehten in der Schlussphase noch ein Spiel, in dem die Berliner über weite Strecken zurückgelegen hatten. "So ein schlechtes Spiel muss man halt auch mal gewinnen. Über Kampfgeist und Entschlossenheit. Das ist uns am Ende sehr gut gelungen", analysierte Trainer Jaron Siewert die Begegnung, nach der Routinier Hans Lindberg, mit 38 Treffern wieder einmal erfolgreichster Schütze der Hauptstädter, sofort den Blick auf die Partie gegen Kiel richtete: "Für diese Spiele spielt man Handball." Siewert indes will nach dem Spitzenspiel gegen den THW in der Länderspielpause ein Zwischenfazit ziehen: "Dann wissen wir eine Tendenz, ob wir oben dabei sind oder eben nicht." Aktuell sind sowohl die Füchse als auch der THW Kiel noch ungeschlagen in der "stärksten Liga der Welt": Vor dem Sieg in Melsungen hatten sich die Berliner mit Kantersiegen in Wetzlar (37:25), gegen Stuttgart (31:21) und Aufsteiger Hamm (37:26) sowie einem Unentschieden in Flensburg (31:31) einen Platz in der Spitzengruppe erarbeitet.

Königstransfer Mathias Gidsel

Kam aus Gudme: Weltmeister Mathias Gidsel

In dieser werden die Füchse Berlin nach Ansicht vieler Handball-Experten auch am Ende der Saison stehen. Auch für THW-Trainer Filip Jicha gehören die Berliner, die sich in der vergangenen Saison mit den Schwarz-Weißen einen heißen Kampf um den Königsklassen-Startplatz zwei geliefert hatten, zum Kreis der Titelfavoriten. Kein Wunder, verstärkte Stefan Kretzschmar, Vorstand Sport bei den Füchsen, die Mannschaft von Jaron Siewert doch gleich auf drei Schlüsselpositionen namhaft: Als Gespannpartner für den starken Keeper Dejan Milosavljev holte man den erfahrenen russischen Nationaltorhüter Viktor Kireev von ZSKA Moskau. Für das Defensivzentrum kam der schwedische Europameister Max Darj, zuvor Abwehrchef des Bergischen HC, der auch am gegnerischen Kreis Akzente setzt und das Berliner Spiel insgesamt schneller als unter Vorgänger Johan Koch (wechselte zu Kriens-Luzern in die Schweiz) macht. Der Königstransfer der Berliner kam vom dänischen Meister GOG Gudme: Mathias Gidsel - Weltmeister, Silbermedaillen-Gewinner und MVP bei den olympischen Spielen von Tokio. Mit 28 Treffern ist der 23-jährige Linkshänder bester Feldtorschütze der Berliner, bildet zusammen mit Jacob Holm (21 Tore) und Lasse Andersson (19 Treffer) eine dänische Achse im Rückraum, die es in sich hat. Zudem hat Siewert durch ihn nun alle Positionen im Rückraum mindestens doppelt stark besetzt: Neben den drei Dänen stehen mit Paul Drux, Fabian Wiede und Marko Kopljar drei international erfahrene sowie mit Nils Lichtlein und Matthes Langhoff zwei Rückraumspieler aus dem eigenen Nachwuchs der Berliner parat.

Rund ums Spiel 

Die Partie am Sonntag ist das 22. Aufeinandertreffen beider Mannschaften in der LIQUI MOLY HBL (siehe Gegnerstatistik im THW-Archiv). Im vergangenen Jahr gab es in Berlin ein Unentschieden, das Rückspiel in Kiel verlor der THW mit 27:31 -  die einzige Bundesliga-Niederlage der Zebras im Kalenderjahr 2022. "Wir werden uns in Berlin nicht verstecken", kündigte Patrick Wiencek an. "Das wird ein echtes Spitzenspiel - und das wollen wir natürlich gewinnen!" Der äußere Rahmen der Top-Begegnung stimmt: Die Max-Schmeling-Halle ist seit Tagen restlos ausverkauft. Für die Kieler Fans in der Hauptstadt wird der mobile THW-Fanshop vor Ort sein, und auch das mediale Interesse an dem spannenden Aufeinandertreffen ist riesig. Für alle, die nicht in Berlin dabei sein können, überträgt Sky auf dem Kanal "Sport Mix" live. Schiedsrichter des Spitzenspiels sind Ramesh und Suresh Thiyagarajah. Weiter geht's in Berlin, Kiel!