In Rio haben die beiden Kieler Handballstars Niklas Landin und Rene Toft Hansen den sportlichen Olymp bestiegen: Sie holten mit der dänischen Nationalmannschaft im Finale gegen die "Übermannschaft" des vergangenen Jahrzehnts, Titelverteidiger Frankreich, die Goldmedaille. Beim "Business@Breakfast" des THW Kiel präsentierten die beiden THW-Spieler jetzt ihre Medaillen erstmals in der Landeshauptstadt. Vor rund 60 Gästen des Netzwerk-Frühstücks berichteten sie von den Tagen bis zum und nach dem Triumph, der jetzt schon ewig weit weg scheint. Denn Rio, unterstrichen beide, sei jetzt Geschichte: "Die Zukunft ist der THW. Wir wollen wieder richtig angreifen."
Jedes Spiel ein neues Ziel
Mit Kaiserwetter empfing Kiel seine Olympia-Sieger am Hotel Kieler Yacht Club, wo die rund 60 Freunde, Förderer und Sponsoren des THW Kiel Niklas Landin und Rene Toft Hansen mit lang anhaltendem Applaus zum Netzwerk-Frühstück begrüßten. Die beiden Dänen hatten natürlich auch ihre Medaillen im Gepäck. "Zu Hause habe ich sie in meinem Schlafzimmer liegen", berichtete Rene Toft Hansen. "Jeden Morgen, wenn ich aufwache, schaue ich auf die Medaille, um mich zu vergewissern, dass alles nicht nur ein Traum war." Im Dezember hatte sich der THW-Kreisläufer schwer am Knie verletzt, sich mit unglaublich harter Arbeit in der Reha zurückgekämpft und war im letzten Moment auf den Rio-Zug aufgesprungen. "Mein großes Ziel war es, einmal mit meinem Bruder Henrik gemeinsam bei Olympia zu sein. Als wir das geschafft hatten, haben wir uns mit jedem Spiel ein neues Ziel gesetzt, am Ende wollten wir unbedingt Gold."
Das Netzwerk-Frühstück des THW Kiel
Gespräche, Informationen, das Kennenlernen und das Netzwerk: Business@Breakfast, das Netzwerk-Frühstück des THW Kiel findet an jedem ersten Werk-Donnerstag im Monat statt. Immer werden Gesprächspartner des THW Kiel dabei sein, und weiterhin werden sich Unternehmen vorstellen. Im Mittelpunkt steht neben der Kontaktpflege und dem gegenseitigen Kennenlernen des THW-Netzwerkes aber das Frühstück: Nach dem ersten leckeren Kaffee des Tages geht es ab 9 Uhr gestärkt in den Arbeitstag.
"Auf einmal ganz oben auf dem Treppchen"
Das, unterstrich Niklas Landin mit einem herzhaften Lachen, sei aber nicht nur der Plan der Toft-Hansen-Brüder gewesen: "Wir waren unglaublich glücklich, im Finale zu stehen. Ab diesem Zeitpunkt war es klar, dass wir eine Medaille sicher haben. Aber dann wollten wir mehr." Dieser Plan ging auf, mit dem Finalsieg holte sich Dänemark Gold und verhinderte das goldene Triple der französischen Nationalmannschaft. "Wir haben so viele wichtige Spiele gegen Frankreich verloren", erinnerte sich Landin, "und auf einmal waren wir fünf Tore vorn. Im Olympia-Finale. Die Freude war riesig, diese tolle Mannschaft endlich einmal in einem Finale besiegt zu haben. " So richtig verarbeitet, gestand der Weltklasse-Torhüter, habe aber auch er den Triumph noch nicht. "Ich war im Endspiel so fokussiert, dass ich heute wenig über das Spiel erzählen kann. Es lief, und auf einmal standen wir ganz oben auf dem Treppchen."
Gruppenfoto mit den Olympiasiegern: die Gäste des Netzwerk-FrühstücksJetzt aber, so Landin, gelte alle Aufmerksamkeit dem THW Kiel: "Ich weiß zwar noch nicht, ob ich bis zum Wochenende wieder fit sein werde. Aber wir haben uns für diese Saison eine Menge vorgenommen. Das größte Ziel ist es, die Meisterschaft in der stärksten Liga der Welt wieder nach Kiel zu holen. Das ist im Vereinshandball einer der größten Titel überhaupt." Wenn das Verletzungspech nicht so heftig zuschlage wie im abgelaufenen Jahr, sei vieles möglich, sagte Landin. Und auch Rene Toft Hansen freut sich auf die Saison mit "seinem" THW: "Ich würde dieses Jahr sehr gerne wieder häufiger gegen meinen Bruder, der in Flensburg spielt, gewinnen. Wir haben eine tolle Mannschaft, wollen wieder richtig angreifen und sind bereit!"
Bevor beide Olympiasieger sich viel Zeit für Fotos mit den Gästen des Netzwerk-Frühstücks nahmen, hatte Rene Toft Hansen noch eine Kostprobe seines Humors parat. Gefragt, ob der jamaikanische Sprintstar Usain Bolt beim gemeinsamen "Selfie" mit den Toft-Hansen-Brüdern überhaupt gewusst habe, mit wem er sich da ablichten ließ, antwortete der Däne trocken: "Wir standen im Olympischen Dorf so rum, und er wollte ein Foto. Da haben wir nicht nein gesagt."