KN-Interview mit Andreas Wolff: "Der Empfang war großartig"
Andreas Wolff über die Niederlage, ein Geschenk und Niklas Landin
Herr Wolff, Hand aufs Herz: Beim 21:30 ihrer HSG in der Sparkassen-Arena hatte man als Torwart kaum eine Chance, richtig ins Spiel zu kommen, oder? Da möchte ich widersprechen! Als Torwart hat man immer die Chance, einen Ball zu halten. Aber diese ständigen freien Bälle vor mir haben echt genervt. Eigentlich wollten Sie kein Spiel mehr in Kiel verlieren ... Wir haben nicht verloren, wir sind untergegangen. Ich wollte in meinem vorletzten Auswärtsspiel für die HSG eine gute Leistung zeigen. Aber einige Mitspieler haben wohl keine persönlichen und mannschaftlichen Ziele mehr. Das bemängele ich seit Wochen: Die Trainingseinstellung ist so, als wäre der eine oder andere schon in der Sommerpause. Ich merke, dass Sie noch mit ganzem Herzen Wetzlarer sind. Wie wäre es trotzdem mit einem Geschenk an ihre künftigen Kollegen? [lacht] Ja, wir spielen in zwei Wochen zu Hause gegen die Rhein-Neckar Löwen. Ein Sieg könnte den THW zum Meister machen, das wäre schon ein kleines, persönliches Geschenk. Aber wenn wir in der Art und Weise wie in Kiel spielen, schießen uns die Löwen nicht mit neun, sondern mit 18 Toren aus der Halle. Wie haben Sie den Empfang an Ihrer neuen Wirkungsstätte empfunden? Das war großartig, hat viel Spaß gemacht. Ab der dritten, vierten Spielminute ist mir das Lächeln allerdings wirklich vergangen. Niklas Landin hatte einen besseren Tag. Wird er Ihr ärgster Konkurrent? Nein, Torhüter sind eher die wichtigsten Partner. Ich freue mich auf Niklas, er ist einer der besten Keeper der Welt. Sein Stil und sein Niveau stehen für sich, von ihm will ich lernen. Und dann werden wir hier beim THW ein überragendes Torhüter-Duo stellen. (Das Interview führte Tamo Schwarz, aus den Kieler Nachrichten vom 10.05.16, Foto: Sascha Klahn)