Letztes Königsklassen-Spiel des Jahres Mittwoch bei La Rioja
Letzte lange Auswärtstour
Pilotenstreik ohne Auswirkungen
La Rioja zu Hause ungeschlagen
La Rioja seit zwei Spielen sieglos
Top-Mannschaft
Wiencek erwartet "hitzige Atmosphäre"
THW-Kreisläufer Patrick Wiencek erwartet am Mittwoch in dem verhältnismäßig kleinen ""Palacio de los deportes de la Rioja" eine "hitzige Atmosphäre, wie man sie in Spanien immer erlebt. Aber wir wollen gewinnen und zwei wichtige Punkte einfahren." Die Kieler live erleben kann man im Pay-TV auf sky Sport oder in den sky-Bars, die Handball zeigen. In Kiel sind das unter anderem das "Sporthotel Avantage", die "BarCultura", das "Gutenberg", "Mc Lang's Irish Pub" und das Fußballcenter Pagelsdorf. In Preetz wird das Spiel im Capitol Kino Center gezeigt, in Neumünster können THW-Fans in der "Fun Fabrik Bowl" gemeinsam mitfiebern. Schiedsrichter der Partie sind die beiden Dänen Martin Gjeding und Mads Hansen, als EHF-Delegierter reist der Österreicher Anton Schlick nach Logrono.
KN: Zebras trotzten dem Pilotenstreik
Kiel. Das Duell bei Naturhouse La Rioja könnte für den THW Kiel die letzte große Hürde auf dem Weg zum ersten Platz in der Vorrunden-Gruppe A der Champions League sein. Vor dem heutigen Spiel (19.30 Uhr, live auf Sky) mussten die Kieler allerdings zunächst einen ganz anderen Stolperstein aus dem Weg räumen. Der Streik bei der Lufthansa machte ein Umbuchen des gewählten Fluges nötig. Via Brüssel statt Frankfurt reisten die Kieler nun in den spanischen Norden. Der Unmut über die Streiklaune der deutschen Piloten war THW-Trainer Alfred Gislason vor der Abreise deutlich anzumerken, musste er doch fürchten, entweder per stressiger Bahnfahrt die 2000 Kilometer nach La Rioja zu bewältigen oder erst am heutigen Spieltag nach Spanien fliegen zu können. Doch THW-Geschäftsstellenleiterin Sabine Holdorf-Schust fand noch bei Brussels Airlines für den gestrigen Flieger ausreichend Plätze für das Team. Gern noch etwas früher hätte es für Joan Canellas nach La Rioja gehen können. Der Spanier hofft darauf, in seinem Heimatland viele Bekannte treffen zu können. „Es wollen einige von meiner Familie und Freunde aus meinem Dorf kommen, dazu einige Kumpel aus Madrid. Vielleicht finde ich ein wenig Zeit, um mich mit ihnen zu treffen“, sagt der 28-Jährige, der rund vier Autostunden von La Rioja entfernt in Katalonien geboren wurde. Die Region um den heutigen Spielort kennt Canellas als Ort kulinarischer Spezialitäten: „Man kann hier einen schönen Tag verleben bei gutem Wein und gutem Essen.“ Von besonderer Güte ist seit einigen Jahren auch der Handballsport in der Region. Das Team von Trainer Javier Gonzales Fernandez übernahm in der vergangenen Saison die Spitzenposition im spanischen Handball – selbstverständlich hinter der Übermannschaft aus Barcelona. Zum zweiten Mal qualifizierte sich das Team für die Champions League und will nun eine Stufe höher klettern als im Vorjahr. Da schied man aufgrund des schlechteren Torverhältnisses in der Gruppenphase aus. Aber auch diesmal wird das Erreichen des Achtelfinales für La Rioja zu einer Zitterpartie. Momentan stehen die Spanier zwar auf Rang drei, und bei der knappen 32:34-Niederlage vor zwei Monaten in Kiel wehrten sie sich tapfer. Mit den Heimspielen gegen den THW und Paris sowie der Auswärtspartie in Zagreb haben sie aber noch ein hartes Restprogramm vor sich. Und zuletzt ließ La Rioja wichtige Zähler liegen. In Skopje verlor das Team 28:29, in Brest musste es sich mit einem 33:33 begnügen. „Wir müssen aufpassen, denn La Rioja braucht unbedingt Punkte. Und sie sind eine gute Mannschaft, das haben wir schon beim knappen Sieg im Hinspiel gesehen. Ich kenne viele von ihnen noch aus meiner Zeit bei Atletico Madrid. Sie haben Talent, können sehr gut spielen, haben aber auch immer mal wieder Schwächephasen“, sagt Canellas. Auch Alfred Gislason geht davon aus, dass der heutige Gegner besonders motiviert sein wird: „Sie haben gegen uns eines ihrer besten Spiele gemacht. Wir waren dagegen im Angriff nicht beweglich genug, und auch die 3:2:1-Abwehr hat nicht so gegriffen.“ Die Wurfquote im vergangenen Bundesliga-Spiel gegen den VfL Gummersbach, als die Kieler zu oft Torwart und Torgehäuse anvisierten, muss zudem besser werden. „Wir haben zu viele Chancen verschossen. Das darf uns gegen La Rioja nicht passieren“, sagt Gislason, der nach dieser Partie eine zweieinhalbmonatige Champions-League-Pause hat, bevor es in den Heimspielen gegen Skopje (15. Februar) und Brest (19. Februar) um den Gruppensieg geht. (von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 03.12.2014)