Souverän: THW gewinnt Spitzenspiel beim SC Magdeburg
Lundström feiert Comeback
Der THW Kiel reiste erneut ohne sein etatmäßiges Torhüter-Gespann aus Johan Sjöstrand und Andreas Palicka an die Förde. Zudem fiel Aron Palmarsson mit muskulären Problemen nach dem Warmmachen aus. Da neben dem Langzeitverletzten Dominik Klein auch Rune Dahmke noch nicht wieder vollständig genesen war, setzte THW-Trainer Alfred Gislason, von den 7.221 Zuschauern mit lautem Applaus bei seiner Rückkehr begrüßt, auf Henrik Lundström: Knapp drei Jahre nach seinem letzten Spiel für den THW Kiel stand der Linksaußen erstmals wieder in der Startformation. Dieser hatte Gislason eine offensive 6-0-Deckung in der Abwehr verordnet.
Duvnjak überragend
Eine Maßnahme, die nach einem ausgeglichenm, zeitweise etwas hektischem Beginn, erstmals nach zwölf Minuten richtig fruchtete. Matthias Musche hatte für den SCM ausgeglichen zum 6:6, dann legten die Kieler in der Abwehr richtig los. Dahinter stand Kim Sonne erneut seinen Mann, parierte in der ersten Hälfte insgesamt neun Bälle und hatte auch seinen Anteil daran, dass der THW Kiel nach diesem Ausgleich die Getec-Arena ruhig spielte: Der überragende Duvnjak erzielte mit seinem schon vierten Treffer das 7:6 und ließ nach einem Canellas-Steal per Gegenstoß gleich das 8:6 folgen. Vujin fackelte den Ball aus dem Stand zum 9:6 in die SCM-Maschen, und ließ kurz darauf in Unterzahl sogar das 10:6 folgen (17.).
Fünf Tore vor
Jetzt volle Konzentration auf die Champions League
3:0-Lauf nach dem Wechsel
Aus dieser Pause kamen die "Zebras" wacher als der Gastgeber zurück. Dieser leistete sich in den ersten Minuten gleich drei technische Fehler, einmal parierte Sonne - und schon führte der THW Kiel mit 20:12: Duvnjak bediente Ekberg, und dann hatte Lundström nach 32:51 Minuten seinen großen Auftritt: Im Gegenstoß erzielte der 35-Jährige das 19:12, dem Ekberg wenige Sekunden später ebenfalls per Konter das 20:12 folgen ließ. Ganze vier Minuten sollte es dauern, bis Marko Bezjak den Torbann für den SCM brach - weil Vujin diesen Treffer aber sofort aus halblinker Position konterte, schwanden die Hoffnungen der Gastgeber mit jeder Minute. Allerdings: Die Fans in der Getec-Arena hatten jetzt im Schiedsrichter-Gespann ihren Gegner gefunden, es wurde wieder hektischer.
Zwei Treffer in Unterzahl bringen die Vorentscheidung
Dieser wurde verstärkt, als die Gastgeber beim 16:21 (40.) wieder bis auf sechs Tore an den THW Kiel herangekommen waren. Die Fans in der Getec-Arena pushten ihr Team, das nach Wienceks Zwei-Minuten-Strafe sogar in Überzahl agierte. Doch mitten hinein in diese aufkommende Hitze sorgten die "Zebras" in Unterzahl für zwei kühle Duschen: Jicha und Weinhold bauten die Kieler Führung wieder auf 23:15 aus, und als Lauge nach Gislasons Auszeit von Außen zum 24:16 traf, waren die Kieler wieder auf klarem Siegkurs. Von diesem ließen sie sich dann auch nicht mehr abbringen, auch wenn die Gastgeber alles in die Waagschale warfen, beim 22:26 sogar wieder auf vier Tore dran waren (51.). Doch die beiden stärksten Schützen, Duvnjak und Vujin, machten mit dem 28:22 (54.) endgültig den Deckel drauf. So verbuchten die "Zebras" am Ende einen selten in Gefahr geratenen Erfolg an dem Ort, an dem sie in der Vorsaison noch mit 31:34 verloren hatten.