Das 18. Heimspiel: Mittwoch ist Balingen zu Gast
Wir haben 18!
Hinspiel verloren
Fünf Punkte Vorsprung auf Abstiegsränge
Das Hinspiel-22:21 gegen den THW Kiel, bei dem Neuzugang Olivier Nyokas gleich neunmal traf, blieb nicht das einzige sportliche Ausrufezeichen der Baden-Württemberger: Auch der HSV Hamburg wurde nach emotional geführten 60 Minuten mit 22:21 geschlagen - elf von 18 möglichen Punkten holte der HBW aus den ersten neun Spielen. Angesichts der schwierigen Vorbereitung eine Sensation, die die "Gallier von der Alb" zwischenzeitlich sogar auf Rang vier der Tabelle führte. Doch es gab auch Rückschläge: Fünf Niederlagen in Folge ließen HBW wieder in Richtung Tabellenkeller rutschen, ehe Anfang Dezember gegen Lemgo und in Hamburg zwei Siege eingefahren wurden. Zuletzt sicherte sich Balingen mit dem Sieg gegen Hannover und einem Unentschieden in Lemgo weitere drei Zähler, die den Abstand auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte anwachsen ließen.
Balingen jetzt mit Fazekas
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Anwurf für das 18. Heimspiel ist am Mittwoch um 20.15 Uhr. Schiedsrichter der Partie sind Matthias Brauer und Kay Holm. Eine Live-Übertragung im Fernsehen wird es nicht geben, wir informieren aber im Liveticker auf der THW-Homepage über Zwischenstände. Noch besser ist es allerdings, die Partie live zu erleben: Denn für das zusätzliche Heimspiel gingen alle Tickets in den freien Verkauf. Ein Novum, das es so seit mehr als 30 Jahren für ein Bundesliga-Spiel in Kiel nicht mehr gegeben hat. Es gibt es noch Karten in nahezu allen Kategorien im freien Verkauf (Jetzt Tickets sichern!). Diese kosten zwischen 8 und 30 Euro, bisher sind rund 7.400 Tickets verkauft. Auf geht's in die Arena, Kiel!
KN: Gegen Balingen hat der THW noch eine Rechnung offen
Kiel. Oscar hin oder her: Der meist gesehene Streifen beim THW Kiel ist keine aktuelle Hollywood-Produktion, sondern ein Stück vom 3. September des vergangenen Jahres. Als Vorbereitung auf das Duell in der Handball-Bundesliga gegen HBW Balingen-Weilstetten in der Sparkassen-Arena (morgen, 20.15 Uhr) hat Trainer Alfred Gislason das Video vom Hinspiel hervorgekramt. Aus gutem Grunde: Vor fünfeinhalb Monaten verloren die Kieler die Partie auf der Schwäbischen Alb in der Schlussphase. Was also gibt es Besseres als die Erinnerung an diese Niederlage, um das Team heiß auf eine Revanche zu machen? "Gegen Balingen werden wir uns deutlich mehr konzentrieren müssen als zuletzt gegen Bietigheim. Am Ende haben wir zwar klar gewonnen. Aber man konnte deutlich sehen, welchen Unterschied es macht, ob man mit 90 oder 100 Prozent in der Abwehr steht", so Gislason. Das 21:22 aus dem Hinspiel in Balingen hat der THW-Trainer noch schmerzlich in Erinnerung: "Wir hatten personelle Probleme, vor allem da Aron (Palmarsson, d. Red.) mit drei Zwei-Minuten-Strafen in schneller Folge früh vom Feld musste. Letztlich waren wir aber selbst schuld." Auch in eigener Halle erwartet Gislason gegen das abwehrstarke Balingen-Team ein enges Spiel: "In der Stammformation stehen viele Nationalspieler. Das ist eine sehr erfahrene, komplette Mannschaft." Für THW-Manager Thorsten Storm ist das Balingen-Spiel ein ganz besonderes. Da HBW nach dem sportlichen Abstieg wegen des Lizenzgerangels vom HSV Hamburg als 19. Mannschaft in die Liga aufgerückt ist, ist die Partie nicht von vornherein ausverkauft. "Das ist die seltene Gelegenheit, mal ohne Dauerkarte zu einem Bundesliga-Spiel in die Halle zu kommen. Und wir hoffen auf viele Zuschauer, die erleben können, was vom Feld zurückkommt, wenn das Publikum hinter der Mannschaft steht", so Storm. 7400 Karten waren bis gestern verkauft. (Von Ralf Abratis, aus den Kieler Nachrichten vom 24.02.2015)
KN: Abstieg, Verletzungspech: Balingen bleibt unbeirrt
Kiel. Mit HBW Balingen-Weilstetten stellt sich heute (20.15 Uhr) jene Mannschaft beim Handballmeister vor, die gar nicht mehr in der Bundesliga mitspielen dürfte. Sportlich war das Team um Nationalspieler Martin Strobel abgestiegen, doch der Lizenzentzug für den HSV Hamburg öffnete Balingen noch einmal eine Hintertür. Eigentlich. Markus Gaugisch kann sich noch gut an den Tag erinnern, an dem Manager Bernd Karrer anrief, um ihm mitzuteilen, dass das Schiedsgericht dem HSV im dritten Anlauf überraschenderweise doch noch eine Lizenz zugesprochen hatte. "Ich war gerade mit meiner Klasse auf Projektfahrt und es gab ein absolutes Handy-Verbot", sagt Gaugisch, der neben seinem Traineramt in Balingen einen Lehrauftrag für Deutsch und Sport am Karl-von-Frisch-Gymnasium im benachbarten Dußlingen hat. "Das musste ich leider extrem brechen. Mich hat damals der Schlag getroffen, als ich das hörte." Erst am ersten Trainingstag in der Vorbereitung auf die neue Saison hätten sie erfahren, dass neben dem HSV auch die "Gallier von der Alb", wie sie sich selbst gerne nennen, im Oberhaus antreten dürfen. Nicht genug der Unruhe, erwischte den Tabellen-Dreizehnten dann auch noch ein unglaubliches Verletzungspech. "Ich bin mit vier Linkshändern gestartet, von ihnen spielt keiner mehr mit", sagt Gaugisch, der heute mit seinem Team nach Hamburg fliegt, um von dort mit dem Zug und "ohne Angst" (Gaugisch) nach Kiel zu reisen. Die Balinger verpflichteten im Saisonverlauf, in dem sie unter anderem 28:26 in Hamburg siegten, mit Alexandros Vasilakis (35) einen routinierten Linkshänder, der aus seiner Zeit bei der MT Melsungen die Liga bestens kennt. Das gilt auch für Nandor Fazekas (38), der bereits das Tor in Gummersbach und Lübbecke hütete. "Unsere Torhüterleistungen sind bislang zu schwankend", sagt Gaugisch, der sich vom 219-maligen ungarischen Nationalspieler verspricht, dass er auch bei der Ausbildung der Bundesliga-Debütanten Matej Asanin und Radivoje Ristanovic mithilft. Asanin, der beim sensationellen 22:21-Hinspielsieg der Balinger gegen Kiel eine überragende Halbzeit ablieferte, fehlt den Gästen wegen einer Grippe. Möglicherweise wird Fazekas, der zuletzt bei Al-Jaish (Katar) unter Vertrag stand, in Kiel sein Comeback feiern. Für das außerplanmäßige Heimspiel hat der THW bislang knapp 8000 Tickets verkauft. Davon, erstmals in Kiel nicht vor ausverkauften Rängen anzutreten, verspricht sich Gaugisch aber keinen Vorteil. "Es werden viele Zuschauer da sein, die sonst kein Ticket bekommen", sagt er. "Und sie werden Gas geben. Aber: Es gibt viele schlimmere Dinge, als in Kiel zu spielen - ich freue mich darauf." (Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.02.2015)